Unter den Teilnehmern und Rednern der Hanfparade sind in diesem Jahr zum ersten Mal einige Personen, die Cannabis in Deutschland legal erwerben, besitzen und konsumieren können (wobei der Konsum allein ohnehin nicht verboten ist). Beneidenswert? Nicht ganz. Dafür mussten sie sich durch einen Berg von Anträgen kämpfen, Gutachten einreichen, Gerichte bemühen, aber vor allem: Sie sind schwer krank, und Hanf, bot. Cannabis, ist die Medizin, die ihnen am besten hilft.
Solche Krankheiten sind z.B. Multiple Sklerose, chronische Schmerzen oder Morbus Crohn. Cannabis hilft dabei aufgrund seiner vielfältigen medizinischen Wirkungen: Es ist (unter anderem) entzündungshemmend, gefäßerweiternd, entspannend, appetitanregend, und kann sowohl euphorisierend, als auch beruhigend wirken. Seit Jahrtausenden sind die nützlichen Eigenschaften dieser Pflanze bekannt, aber erst im vorigen Jahrhundert begann der irre Krieg gegen Drogen – und Hanf wurde weltweit verboten.
Einer der Cannabispatienten und gleichzeitig einer der Redner auf der Auftaktkundgebung der Hanfparade 2010 ist Günther Weiglein, der seit einem Verkehrsunfall Schmerzpatient ist. Für das Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin (SCM) wird Christian Gruß als ebenfalls Betroffener vor dem Reichstag sprechen. Noch ist Cannabis nur in schweren Fällen und mit viel Aufwand in Deutschland auf Rezept zu bekommen. Für viele andere Beschwerden wie Grüner Star, Rheuma, Nebenwirkungen einer Chemotherapie, Verspannungen, Kopfschmerzen, Epilepsie, Asthma und anderen, bei denen Cannabis ebenfalls Linderung verschafft, ist das aufgrund der restriktiven Gesetze derzeit aussichtslos. Diese Gesetze zu ändern ist unser Ziel – und um das zu erreichen, müssen wir in großer Zahl aktiv werden und auf die Straße gehen: Jetzt zur 14. Hanfparade am Samstag, den 7.8.2010, mit dem Motto „Cannabis ist (Welt)Kultur“!