In rund fünfzig Städten in Deutschland gab es Aktionen zum Gedenktag verstorbener Drogengebraucher, so auch in Berlin am 21. Juli 2013. Aufgerufen dazu haben unter anderem der JES-Bundesverband, Akzept e.V. und die Deutsche AIDS-Hilfe.
Aktivisten vom Hanfmuseum Berlin und der Hanfparade haben in provokanter Art mitten in der Stadt auf diesen Tag aufmerksam gemacht. Sie zogen unter anderem vom Neptunbrunnen über den Alexanderplatz zum Hackeschen Markt, über die Oranienburger Straße auf die Monbijoubrücke und weiter bis zum Lustgarten. Von dort ging es zurück zum Hanfmuseum.
Jeweils ein oder zwei der Aktivisten legten sich bei den Inszenierungungen auf das Straßenpflaster, andere umzeichneten diese mit einem Kreidestrich, wie bei einer Leiche, und die anderen Aktivisten stellten Schilder mit der Todesursache um die Leiche herum auf und legten ein Transparent und das „Support. Don’t Punish.“-Logo aus. (Deutsch: „Unterstütze. Bestrafe nicht.“)
Ziel dieser Aktion war es, möglichst viele Passanten auf die durch die Prohibition verursachte Verelendung und die erhöhten gesundheitlichen Risiken von ausgegrenzten Drogengebrauchern aufmerksam zu machen. Zur Unterstützung von „Support. Don’t Punish.“ wurden Fotos mit dem Logo von „Support. Don’t Punish.“ mit Passanten gemacht, die sich von dieser Aktion angesprochen fühlten.
Offizielle Gedenkveranstaltung 22. Juli 2013
Da viele am Sonntag nicht arbeiten, wurde die offizielle Gedenkfeier auf Montag, den 22. Juli verschoben. Wie in den Jahren zuvor fand diese auf dem Oranienplatz in Kreuzberg (SO36) statt.
Doch dieses Jahr zeigte sich hier ein anderes Bild, die Gedenkveranstaltung fand nämlich direkt neben dem Flüchtlingscamp auf dem Platz statt. Seit Anfang Oktober 2012 wird dieser Platz von Asylsuchenden, vornehmlich aus Afrika und Asien bevölkert. Die Flüchtlinge leben dort in einem Dutzend größerer Zelte. Aktivisten der Hanfparade und vom Hanfmuseum Berlin unterstützten Fixpunkt bei der Dekoration ihres Infomobils und dessen Umfeld.
Dirk Schäfer von der Aidshilfe Berlin und Dat Muddi, eine freischaffende Künstlerin und ehemalige Herionkonsumentin, deren Mann an den folgen seines Kokainmissbrauchs verstarb, hielten reden. Im Anschluss daran hielten alle Teilnehmer eine Schweigeminute und ließen dann Ballons aufsteigen.