Während sich die Ereignisse in Berlin überschlagen (siehe News vom 16.6.) und die Hanfparade 2015 immer näher rückt, liegt uns noch der Bericht von Daniel aus dem Hanfparade-Team vor, der zusammen mit Martin den GMM in Frankfurt unterstützt hat.
Bereits zum elften Mal organisierte die Hanf-Initiative Frankfurt am Main eine Demonstration zum Global Marijuana March. Unter dem Motto „Legalisierung liegt in der Luft“ zogen am 9. Mai 2015 ca. 600 Demonstranten durch Frankfurt.
Die Demo startete um 14 Uhr am Opernplatz mit einer Auftaktkundgebung. Nach einigen Infos zur Veranstaltung und Reden von Martin Kliehm (Die Linke) und Martin „Tribble“ Steldinger (Hanfparade & Hanf Museum Berlin) setzte sich die mitlerweile stark angewachsene Menge in Bewegung.
Die Stimmung während der Demo war super. Neben vielen Legalize-Songs wurden auch immer wieder Sprechchöre wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns das Ganja klaut“ und „Für die Freiheit, für das Leben, kranken Menschen Ganja geben“ skandiert. Viele Frankfurter BürgerInnen zeigten sich interessiert und nahmen gerne Infomaterialien entgegen. Das liegt zuletzt auch ein wenig an der Entscheidung des Stadtparlaments. Dieses beschloss eine Woche zuvor, dass die Legalisierung der medizinischen Anwendung von Cannabis seitens der Stadt unterstützt werden soll. Passend dazu wurde der Frankfurter GMM von einem CannaVan begleitet. In diesem Fahrzeug konnten geh-eingeschränkte Menschen Platz nehmen, um an der Demo teilzunehmen.
Die Polizei war im Vergleich zu den Vorjahren mit einem großen Aufgebot vor Ort, was der Veranstalterin Ingrid Wunn negativ auffiel: „Ich bin entsetzt über das Auftreten der Polizei“, sagte sie im Anschluss. So hätten die Beamten die Personalien von rund 20 DemoteilnehmerInnen aufgenommen, die anscheinend gekifft hatten. „So etwas hatten wir noch nie“, so Wunn. Kopfschütteln löste das Verhalten der Beamten auch bei den Mitgliedern der Piratenpartei aus. Diese wurden zeitweise am Verteilen von Hanfsamen gehindert, die als Vogelfutter frei erhältlich sind. Erst nachdem die Polizisten gegoogelt hatten, was da verteilt wurde, durfte weitergemacht werden. Am Abend gab es dann noch die Afterparty „Tanzen mit Pflanzen“ im Klapperfeld. Dieses ist ein ehemaliges Gefängnis im Frankfurter Zentrum, welches mitlerweile ein linkspolitisches Projekt geworden ist. Hier standen die Leute bis weit in die Nacht vor der Tür und hofften reinzukommen, da das Klapperfeld aus allen Nähten platzte.