Geht man an der Sternschanze in Hamburg einmal links und einmal rechts, ist man bei dem Büro des Palette e.V., einem professionellen Träger für Projekte der Drogen- und Suchthilfe. Dort kommen Personen hin, die wegen Cannabis-„Problemen“ hingeschickt werden. Aber auch dort zeigt sich immer wieder: Das Hauptproblem der Personen ist die Strafverfolgung. Deswegen wurde nun ein Positionspapier von Trägern und MitarbeiterInnen der deutschen Drogenhilfe zur Drogenpolitik angekurbelt.
Das Positionspapier zieht Resümee über die nur am Verbot orientierte Drogenpolitik, sowie den „Global War on Drugs“, welche nachweisbar gescheitert sind. Dieses Scheitern wird selbst durch PolitikerInnen wie Kofi Annan, Ban Ki-Moon und Mitgliedern der Gewerkschaft der Polizei sowie der Mehrheit der deutschen StrafrechtsprofessorInnen bestätigt.
Die Folgen der absoluten Drogenverbote sind neben den Folgen für den einzelnen Konsumenten auch international zu protokollieren. In Mexiko geht man von mehr als 70.000 Toten im Drogenkrieg seit 2006 aus. Dies ist nicht der Wirkung der Drogen geschuldet, sondern der repressiven Drogenpolitik. Die hieraus resultierenden Schäden sind weitreichend.
Alle von uns, spätestens über unsere Steuern, bezahlen einen hohen Preis um uns am Kiffen zu hindern! In Deutschland sind es alleine jedes Jahr etwa sechs Milliarden Euro, dem gegenüber bekommt das Bildungsministerium gerade mal 15 Milliarden. Es zeigt sich eindeutig: Trotz dieser scharfen Verfolgung gibt es jedes Jahr aufs neue mehr als 130.000 Strafverfahren, eine ungeheure Verschwendung von Resoucen für ein Verhalten, welches keinen Dritten schadet.
„Dementsprechend fordern wir eine evidenzbasierte Überprüfung der Auswirkungen der repressiven Drogenpolitik und des BtmG, mit dem Ziel, die strafrechtliche Verfolgung im Kontext des Drogenkonsums abzuschaffen.“
Wir von der Hanfparade können diese Forderung nur unterstützen! Wir können aber nicht nur bei dieser Forderung stehen bleiben, sondern müssen die komplette Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel fordern.
Die Erfahrung zeigt, dass egal welche Substanz oder welches Verhalten von Menschen solcher Art von Handlungs- und Denkverboten unterworfen werden, die Risiken steigen und dadurch vor allem Probleme generiert werden. Das Drogenstrafrecht ist nicht hilfreich, sondern schädigend!
Den kompletten Text des Positionspapiers könnt ihr hier nachlesen: auf der Webseite von Palette e.V..