Am 13. August findet in Berlin die 20. Hanfparade statt. Zwei Jahrzehnte die ewig gleichen Forderungen. Zwei Jahrzehnte die gleichen Versprechen. Wie viel Geld da wohl verbraten wurde? Wie viel Lebenszeit in den Dekaden wohl ans Demonstrieren verschwendet wurde? Und was hat es gebracht?
„Was hat die Hanfparade uns jemals gebracht? Was?“ ist denn auch eine der häufigsten Fragen, die man als Organisator Deutschlands größten Legalize-Events zu hören bekommt. Mich erinnert das stets an „Life of Brian„, weil für uns Hanfparade-MacherInnen die Antwort auf der Hand liegt.
Also: „Was haben die Römer… ehm… die Hanfparade uns jemals gebracht?“
Aufmerksamkeit der Medien. Vor, während und nach der Hanfparade wird vielfältig über CannabisnutzerInnen und ihre Probleme berichtet. Allzu oft bestimmen Zollfahnder und Kriminalbeamte das Bild, das von uns HanffreundInnen medial gemalt wird. Die Hanfparade bietet farbenfrohe Alternativen.
Brücken zwischen Hanfanwendern. Was kleinen Veranstaltungen schwer fällt, auf der Hanfparade ist es möglich, die unterschiedlichen Interessen der AnwenderInnen von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel zu vereinen. Nur in Berlin streiten BäuerInnen, PatientInnen und FreizeitkifferInnen Seite an Seite.
Inkubator für Legalisierungsarbeit. Wer Ideen für Kampagnen oder neue Vereine vorstellen, wer MitstreiterInnen für den regionalen Kampf um Hanf sucht, wer sich und sein Engagement in Sachen Cannabis deutschlandweit bekannt machen will, findet auf der Hanfparade tausende interessierte Gleichgesinnte. Nirgendwo sonst kann man mit einem Infostand so viele Legalisierungswillige in so kurzer Zeit erreichen.
„Ok. Ok. Aber abgesehen von der Aufmerksamkeit der Medien und den Brücken zwischen Hanfanwendern und der erleichterten Legalisierungsarbeit. Das versteht sich ja von selbst. Aber sonst? Was hat die Hanfparade jemals für uns getan?“
Familientreffen der Szene. Zwischen Flensburg und Bodensee wird heute vielerorts legalisiert. Trotzdem haben ungezählte HanfliebhaberInnen im Alltag das Gefühl, mit ihrer Leidenschaft allein zu sein. Die Hanfparade bietet euch seit 20 Jahren die Chance, sich einmal im Jahr als Teil einer echten Bewegung zu fühlen. Wenn -Legalisierung jetzt!- aus zehntausend Kehlen erschallt, gibt das nicht nur EinzelkämpferInnen Kraft für viele viele Stunden Engagement vor der eigenen Haustür.
„Ja gut. Das stimmt. Das mit dem Familientreffen macht die Hanfparade schon ganz gut. Aber sonst?“
Professionelle Präsentation der RednerInnen. Mediale Aufmerksamkeit für hanffreundliche PolitikerInnen. Und eine Vielzahl Slogans wie -Wir sind Hanf-. Und kostenlose Konzerte von Götz Widmann bis 5 Sterne Deluxe. Und jede Menge extrem tanzbare Musik an den Paradewagen. Und eine Speakers Corner.
„Also gut. Die ganzen Mediengeschichten und das Vernetzen der Szene und das Unentschlossene nach so’nem Event Bock auf’s Legalisieren haben. Und das Fördern der Hanfkultur und so. Alles sicher richtig. Aber was bringt die Hanfparade mir?“
Auf der Hanfparade macht demonstrieren Spaß!
„Ach komm. Spaß? Halt die Klappe!“