Am 21. und 22. Juli fand wie jedes Jahr seit seit mehr als einem Vierteljahrhundert das Lesbisch-schwule Stadtfest in der Motzstraße statt. „Gleiche Rechte für Ungleiche – weltweit!“ Unter diesem Motto veranstaltete der Regenbogenfonds e.V. zum 26. Mal Europas größtes Lesbisch-schwules Stadtfest im traditionellen Homo-Kiez am Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg.
Die Hanfparade hatte dort einen Infostand wie im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit dem Hanf Museum und dem Deutschen Hanfverband (DHV) betrieben. Gemeinsam wurde da über Cannabis und die nach wie vor vorhandene Diskriminierung, Stigmatisierung und Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten aufgeklärt. Der Stand stand an der Ecke Eisenacher Straße / Motzstraße (vis-à-vis Toms Bar, Tom’s Hotel und der Kneipe Hafen). Der Zulauf war rege und es wurde nicht nur viel Infomaterial mitgenommen, sondern es wurden auch viele Unterschriften für die Petition von Franjo Grotenhermen gesammelt.
Die Petition an den Bundestag „Strafverfolgung von Cannabis-Patienten beenden“ hat den folgenden Wortlaut: „Der Bundestag möge beschließen, dass Patientinnen und Patienten, bei denen aus ärztlicher Sicht eine Behandlung mit Cannabis oder Cannabinoiden medizinisch indiziert ist, nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden dürfen. Durch eine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes soll verhindert werden, dass Patientinnen und Patienten, die Cannabis auf der Grundlage eines ärztlichen Attestes verwenden, kriminalisiert werden können.“ Weit mehr als 300 Personen haben an unserem Stand diese Petition unterschrieben.
Am Stand lag auch eine Liste auf, wo man sich als Helfer (helping hand) für die Hanfparade eintragen konnte. Etwa drei Dutzend Personen haben sich dort eingetragen und sich bereit erklärt, auf der Hanfparade als Ordner, Standbetreuer, Broschürenverteiler und anderes mehr zu agieren.
Am Stand gab es auch eine Art kleine Ausstellung mit Produkten, die aus Hanf hergestellt werden – Baumaterialien, Stoffe, Seile und anderes mehr. Wie Hanfseile verwendet werden können, konnte man an unserem Nachbarstand von den Quälgeistern sehr schön sehen. Dort wurden mit aus Hanf gefertigten Seilen diverse Techniken des Fesselns gezeigt.
Ein Hauptkommissar und eine Hauptkommissarin haben sich am Samstag Mittag die Hanfblüten ganz genau angeschaut. Die beiden bekamen von Marion einen Vortrag über Nutzhanf und so erfuhren die Polizeibeamten, dass diese Blüten Samen enthalten, jedoch kein THC. Marion verabschiedete sie mit dem Satz: „Wer dieses Gras klaut hat selbst Schuld, da braucht ihr euch gar nicht einsetzten, denn wenn das Gras geraucht wird knallen höchstens die Samen beim Verbrennen und der Geschmack ist scGemeinsamer Infostand der Hanfparade, des Hanf Museums und des DHV am Lesbisch-schwulen Stadtfest in Berlin 2018hrecklich.“ Sie bedankten sich für die Info und gingen lächelnd, damit war die Deko genehmigt.