Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Legalisierung

Nach erfolgreichem Abschluss der Sponsorensuche steht fest: Die Hanfparade 2011 wird endlich wieder eine große Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor feiern! Nun gilt es die frischfinanzierte Bühne mit musikalischem Leben zu füllen.

Das Bühnenprogramm soll nämlich nicht nur Rednern Raum bieten – Sechs Bands/Musiker werden die Gelegenheit erhalten, ihre Meinung zum Thema Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel zu Gehör zu bringen.

Und da kommt ihr ins Spiel.

Wir vom OrgaTeam können nämlich nicht wissen, wen ihr auf der Hanfparade live erleben wollt. Damit wir nicht jeden eurer Favoriten selbst fragen müssen, haben wir eine „Email“ erstellt, mit der ihr euren Wunschkünstler auf die Hanfparade ansprechen könnt.

Egal ob James Last, Motörhead oder Fettes Brot – Eure musikalischen Vorlieben bestimmen, was gespielt wird. Schickt eurer Lieblingsband unsere Mail, quatscht sie auf Facebook, Myspace oder dem nächsten Konzert auf die Hanfparade an und helft uns, die 14. Auflage von Deutschlands größter Pro-Hanf-Demonstration am 06. August 2011 zu einem Ohrenschmaus werden zu lassen.

Unser Emailvorschlag

An alle cannabiphilen Musikschaffenden

Seit 40 Jahren werden in Deutschland Kiffer verfolgt. Obwohl in der Öffentlichkeit immer wieder der Eindruck erweckt wird, ein bisschen Cannabis sei doch legal, sind die Konsumenten des Genussmittels Hanf täglichen Schikanen unterworfen. Allein im Jahr 2010 gab es mehr als 134.000 Strafverfahren. Dagegen kämpft die Hanfparade, Deutschlands größte Demonstration für die Legalisierung, die schon seit 1997 jährlich in Berlin stattfindet.

Die nächste Hanfparade am Samstag, 6. August 2011, steht unter dem Motto „40 Jahre sind genug – BtMG ade“. Ihr Höhepunkt wird eine große Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor sein. Dort sollen u. a. Musiker ihre Stimme erheben und den Kampf für Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel unterstützen. „Nebenbei“ haben sie die Möglichkeit, zehntausende Menschen für sich zu begeistern. Der musikalischen Vielfalt sind dabei kaum Grenzen gesetzt – schließlich gibt es überall Hanffreunde.

Wenn auch Du mit einem Auftritt auf der Bühne dazu beitragen willst, mit der Hanfparade 2011 einen Schritt in Richtung Legalisierung zu gehen, dann melde Dich unter info@hanfparade.de

Mehr Information gibt es bei www.hanfparade.de

Das Team der Hanfparade

Wir zählen auf eure Unterstützung!


P.S.: Bevor ihr jetzt jammert, dass doch nicht jeder Musiker deutsch spricht – Hier ist eine englische Version unseres Mailvorschlags 🙂

To all cannabiphiliac musicians,

Since 40 years now, Cannabis users in Germany are being prosecuted. Time and again the public are given the impression that „a small amount is legal“, yet consumers are harassed on a daily basis. In 2010 alone, more than 134.000 prosecution cases concerning hemp have been opened. The Hanfparade (Hemp parade), which has taken place annually since 1997 and is the biggest demonstration for the legalisation, fights that.

The next Hanfparade, on Saturday 6th August 2011, will be under the motto „40 years are enough – Bye bye BtMG!“ (BtMG = German narcotics act). The highlight of the event will be the big final rally in front of the famous Brandenburger Tor. Among others, the musicians will raise their voices and support the fight for hemp as a resource, medicine and natural stimulant. Naturally, this is also a chance to inspire tens of thousands of people with their music. The musical diversity is hardly limited – because there are hemp friends everywhere!

If you want to join the efforts of making Hanfparade 2011 a step towards legalisation with a gig on stage, contact us at info@hanfparade.de

More information on www.hanfparade.de

Your Hanfparade team

P.P.S.: Natürlich hat auch das Team seine ganz persönlichen Wunschacts. Die Bands 17 Hippies, Antaro, Benjie, Berlin Boom Orchestra, Black Dillinger, Blumentopf, Cannabis Corpse, Culcha Candela, Cypress Hill, Dopewalker, Dr. Motte, Fettes Brot, Ganjaman, Götz Widmann, Hans Söllner, Irie Revoltes, Jahcoustix, Klarbautermann, Mono & Nikitaman, Mono für Alle, Monomania, Raggabund, Rauschzeichen und Weedeater kriegen gerade eine Mail von uns, aber das sollte euch nicht bremsen.

Flyer zur electrify me live! Soundsession am 20.02.2011 im RAW-Tempel (Stenzerhalle) Berlin

Soundsession zugunsten der Hanfparade am 20.2. in Berlin

Für Cannabiphile und Anhänger gewagter Musik findet eine Soundsession am 20.02.2011 im RAW-Tempel Berlin zugunsten der Hanfparade statt.

Unter dem Motto „electrify me live!“ veranstalten der JaKiS e.V., der RAW-Tempel e.V. und TuneUp e.V. eine Fusion von Jam Session und elektronischer Musik. Zu diesem Zweck werden die Musiker von TuneUp live mit den Plattenauflegern Sätchmo Räuchermann (Echochamber Radio), Senay (Trouble Shooter) und DiskOtia jammen! Die Einnahmen der Party kommen der Hanfparade zugute und leisten damit einen Beitrag zur Finanzierung der Demonstration am 06.08.2011.

Flyer zur electrify me live! Soundsession am 20.02.2011 im RAW-Tempel (Stenzerhalle) BerlinDer Name „electrify me live“ steht hierbei zum einen für die Verschmelzung von Live Instrumentals mit den elektronischen Musikstilen Dubstep, House und Electro, und zum anderen dafür, dass dieses Event durch das ungewöhnliche Programm Hanf-und Klangfreunde gleichermaßen für sich und die Hanfparade begeistern will. Ebenfalls Teil des Programms sind die Infostände der an der Veranstaltung beteiligten Vereine. Für Fragen findet man an dieser Stelle den passenden Ansprechpartner und meist auch eine gute Antwort.

Sowohl die Hanfaktivisten als auch das Personal bis hin zu den Künstlern leisten ihren Einsatz für diese Soundsession ehrenamtlich mit der Intention, die Hanfparade und ihr Ziel, die Re-Legalisierung von Cannabis, weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und zur Teilnahme an der Demonstration am ersten Augustwochenende zu motivieren.

Dass es den propagierten Archetyp von „Hänfling“ nicht gibt, sondern Sympathisanten aus allen Schichten der Gesellschaft, deren gemeinsamer Nenner der Hanf ist, will dieses Tanzfest verdeutlichen und damit zeigen, wie widersprüchlich sich die Drogenpolitik zur Realität und den Bedürfnissen der Bürger verhält. Dabei verrät ein Blick in die Geschichte, warum Hanf sich über die Jahrtausende einen festen Platz als Rohstoff, Medizin und Genussmittel in der Mitte unserer Kultur erworben hat und begründet auch, weshalb es sinnvoll ist, sich für ein Ende der Prohibition einzusetzen.

Darum: „electrify me live!“
Datum: Sonntag, 20.02.2011

Beginn: 20:00 Uhr
Ort: RAW-Tempel/Stenzerhalle (Revaler Straße 99, Ecke Simon-Dach-Straße, S- & U-Bahn Warschauer Straße)

Cannabis legalisieren – und zwar sofort!

Die (Schnee-)Spatzen pfeifen es von allen Dächern, aber wir wollen hier trotzdem noch auf die Petition zur Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten hinweisen, die Georg Wurth vom DHV gestartet hat. Die Petition ist eine offizielle E-Petition beim Deutschen Bundestag, und das bedeutet, dass die Mitzeichnung nicht nur per Unterschriftenliste, sondern auch online erfolgen kann. Die Anmeldung ist so einfach wie die Registrierung für ein Webforum oder Onlineshop, und mitzeichnen kann jede/r, unabhängig von Wohnsitz, Alter oder Staatsangehörigkeit. Mit bis heute über 8000 Mitzeichnern ist sie derzeit die Petition mit den meisten Mitzeichnungen in kürzester Zeit – und mit Abstand die meistdiskutierte.

Weitere Informationen: cannabispetition.de

Wir als Hanfparade unterstützen die Petition voll und ganz, und rufen alle zum Mitzeichnen auf sowie dazu, möglichst vielen Leuten davon zu erzählen und sie zum Mitzeichnen zu bewegen. Freunde, Familie, Kollegen, Hanfdealer, Reporter auf der Suche nach einer Story und alle, die den Aufruf weiter verbreiten können!

Dennoch geht uns die Petition des DHV eigentlich nicht weit genug. Eine Entkriminalisierung ist keine Legalisierung und damit keine Wiederherstellung des Normalzustands. Dass Hanf legal sein muss, steht außer Frage, und das sieht auch der DHV so. Doch Petitionen, die eine Legalisierung von Cannabis zum Ziel haben, wurden vom Petitionsausschuss seit Jahren nicht mehr zugelassen, mit der Begründung, dass es bereits mehrere Petitionen mit dem Thema gegeben habe. Nur eine Entkriminalisierung in dieser Form hat noch niemand gefordert. Es wäre ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung und bewirkt in jedem Fall, dass sachlich auf das Thema aufmerksam gemacht wird, damit es die Regierenden auch verstehen.

Manche tun das sogar. Wir erinnern uns: In England war der Neuropsychopharmakologist Professor David Nutt Vorsitzender des von der Regierung einberufenen Sachverständigenrats für Drogenmissbrauch (Advisory Council on the Misuse of Drugs, ACMD) und sorgte für viel Aufmerksamkeit mit seiner Neueinschätzung über die Gefährlichkeit von Drogen, nach der in einer Gefährlichkeitsskala Tabak und Alkohol über illegalen Drogen wie Cannabis, Ecstasy, LSD, Poppers und Zauberpilzen stehen und die Drogenpolitik grundlegend geändert werden sollte. Weil das aber so vollkommen dem widersprach, was die Politiker von ihm hören wollten, musste Nutt gehen – business as usual auch in Großbritannien. Der frühere Minister des Innenministeriums und Staatssekretär für Verteidigung, Bob Ainsworth, einer der höchstangesehenen Politiker der Labour-Partei, scheint jedoch als einziger von ihnen inzwischen über Nutts Ausführungen nachgedacht zu haben. In seinen früheren Arbeitsgebieten sah er vor allem die Auswirkungen des organisierten Verbrechens, das weltweit von der Drogenprohibition profitiert. In einem Interview mit der britischen Zeitung The Independent sagte er vor kurzem, dass der Krieg gegen Drogen „nichts weiter als ein Desaster“ war. „Prohibition hat es nicht geschafft, uns zu schützen. Den Drogenmarkt in den Händen von Kriminellen zu lassen, verursacht immense und unnötige Schäden an Personen, Gemeinschaften und ganzen Ländern, wobei es die Armen am härtesten trifft.“ Er fordert ein legales System unter der Kontrolle von Ärzten und Pharmazeuten. Einsicht kommt spät und manchmal vielleicht erst, wenn die Pension sicher ist.

Bildschirmfoto vom Ergebnis der Abstimmung auf Welt Online: „Würden Sie eine komplette Drogen-Legalisierung befürworten?“ - Ja: 66 %, Nein: 34 %, Abgegebene Stimmen: 1213, Stand: 29.12.2010

Und was sagt „Volkes Stimme“, die Mehrheit der einfachen Menschen? Der Kern der Frage ist: Was weiß der Mensch? Mit den richtigen Informationen versorgt, scheinen die meisten jedenfalls in erstaunlich hohem Maße nicht nur die Cannabisprohibition, sondern die Prohibition an sich zu hinterfragen. Diesen Schluss legt der Stand einer Umfrage nahe, die sich neben einem Artikel auf Welt Online (Axel Springer Verlag) vom 19.05.2010 befindet, der sich mit der Diskussion um die Re-Legalisierung befasst. Vor die einfache Frage gestellt: „Würden Sie eine komplette Drogen-Legalisierung befürworten?“ stimmten bei über 1200 abgegebenen Stimmen 66 % der Leser mit Ja und nur 34 % mit Nein – rund zwei Drittel sind für eine Legalisierung aller Drogen.

In diesem Sinne: Frohes neues Jahr!

Cannafest in Prag – Kein Fest in Kalifornien

Cannafest Prag Logo mit gezeichnetem Hanfblatt
Wir sind an diesem Wochenende wieder unterwegs: In Prag findet mit dem Cannafest die zweite (und größere) Hanfmesse in unserem Nachbarland Tschechien statt, und wir haben zusammen mit ISI-Europa aus Österreich einen Stand: Nr. 58 in der Mittelhalle links. Besucht uns wenn möglich, und seid gespannt auf Berichte, Fotos und Videos, die wir mitbringen – hier, auf der Hanfplantage und auf Al Rico Cannabis.

Und damit an die West Coast der USA. Fast die Hälfte der Kalifornier, die vor rund zwei Wochen über die Re-Legalisierung von Cannabis in ihrem Bundesstaat abgestimmt haben, waren dafür. Immerhin. Man muss es mal positiv sehen, denn auch dieses Ergebnis ist dazu in der Lage, die Politik endlich aufzurütteln und ein kleines Signal aus dem Mutterland der Cannabis-Prohibition in die Welt zu senden. Außerdem ändert es nichts an der gegenwärtigen Situation: Mit der Empfehlung eines Arztes, die leicht zu bekommen ist, kann jeder in kalifornischen Medical Marijuana Dispensaries wundervollstes Gras, feinstes Hasch und unwiderstehliche „Eatables“ (Essbares mit Cannabis) kaufen. Außerdem ist der Besitz einer Menge von bis zu 28,5 Gramm seit Oktober 2010 keine Ordnungswidrigkeit mehr, und führt maximal zu einem Bußgeld von 100 US-Dollar. Unter diesen vergleichsweise günstigen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass zu wenig Hanffreunde diese Chance nutzten und ihre Stimme abgaben. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger bestätigte in einer Talkshow auch die Vermutung, dass Proposition 19 ohne die Gesetzesänderung vom Oktober erfolgreich gewesen sein könnte.

Aber es wird weiter gehen. Wie lassen nicht locker, und unsere Kollegen im sonnigen California auch nicht. Dort wird es wohl in zwei Jahren eine neue Volksabstimmung geben.

Legalisierung von Cannabis in Kalifornien vor der Tür?

USA: Am heutigen 2. November 2010 wird in den USA gewählt: Nicht nur diverse Minister, Gouverneure und Staatsanwälte werden gewählt – es stehen auch sehr viele Abstimmungen zu Cannabis auf den Wahllisten. Die bekannteste dürfte Proposition 19 in Kalifornien sein, welche Menschen über 21 Jahren den Besitz von bis zu einer Unze (etwa 28 Gramm) Marihuana sowie den Eigenbedarfsanbau von bis zu 2,3 m² erlaubt. Weiterhin wird es den Behörden möglich, den kommerziellen Verkauf von Cannabisprodukten zu regulieren und zu besteuern. Seit 1996 gibt es in Kalifornien Regelungen für einen einfacheren Zugang zu natürlichen Cannabisblüten zu medizinischen Zwecken. Mittlerweile sind die Abgabestellen für medizinisches Marihuana nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Medizinisches Marihuana ist eine sehr billige Medizin und wird bei diversen Krankheitsbildern von einem Arzt verschrieben. In 14 weiteren Bundesstaaten der USA gibt es Regelungen für den Zugang zu natürlichem medizinischen Marihuana. Deutschland ist davon noch „Meilen entfernt“.

Liveberichterstattung findet neben den üblichen Massenmedien zum Beispiel in der NORML Show Live oder dem Cannabis Culture Magazin mit Jodie Emery aus dem Büro der YesOn19 Kampagne statt. Wer Personen in den USA kennt, sollte sie daran erinnern, gegen die Hanfverbote wählen zu gehen!

Auch die Hanfparade ist nicht untätig: Wir waren auf der Cultiva unterwegs zur Sponsorensuche und haben für unsere lokalen Freunde etwas spezielles: Aufkleber. Diese liegen seit letzem Dienstag im Hanf Museum Berlin zur Mitnahme aus.

Motivbewerbungen für die Poster und Flyer der Hanfparade 2011 gesucht!

Die traditionsreiche Demonstration geht am 6. August 2011 in die 15. Auflage, diesmal unter dem Motto „40 Jahre sind genug – BtMG ade!“. Damit das jeder mitbekommt und weitersagen kann, wird Promomaterial benötigt.

Dieses Jahr wurden fleißig über 160.000 Flyer und 10.000 Poster verteilt und plakatiert. Dafür war die Hanfparade unterwegs auf vielen Konzerten, Festivals und anderen Kulturveranstaltungen. Auch in Kneipen und Geschäften aller Art (insbesondere Grow- und Headshops) waren die Plakate und Flyer der Hanfparade zu finden… und dies nicht nur in Deutschland, sondern europaweit!

Für die Hanfparade 2011 suchen wir wieder tolle Motive und jeder kann mitmachen!

Wenn Du zeichnen, designen, sprühen oder ähnliches kannst und das Motto für 2011 in Sachen Hanf und Hanfparade umsetzen möchtest: Melde dich bei uns, schicke deinen Entwurf an:

info@hanfparade.de

oder wenn du in Berlin wohnst, komm bei dem öffentlichen Organisationstreffen vorbei! Dieses findet jeden Dienstag ab 19 Uhr im Hanf Museum statt (Hanf Museum, Mühlendamm 5, 10178 Berlin).

Die Hanfparade freut sich auf Dein Motiv! Und natürlich auch, wenn Du diese Information an Designer, Zeichner und Künstler weiterleitest!

Die Hanfparade sagt Danke!

Die Hanfparade 2010 unter dem Motto: „Cannabis ist (Welt)Kultur!“ fand am 07.08.2010 in Berlin statt. Etwa 2000 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren gekommen, um gemeinsam für die Legalisierung von Cannabis zu demonstrieren. Begleitet von acht Paradewagen zogen sie vom Alexanderplatz zur Abschlusskundgebung zwischen Reichstag und Bundeskanzleramt.

Wir, die Organisatoren der Hanfparade, freuen uns über die rege Beteiligung. Die gute Stimmung und Solidarität unter den Teilnehmern spiegelte sich unter anderem im gewachsenen Medieninteresse wider. Dabei erregte das Engagement von Patienten mit einer Genehmigung für den Besitz von natürlichem Cannabis besondere Aufmerksamkeit. Aber auch den politischen Rednern gelang es, den Fokus auf das Wissen um die Kulturpflanze Hanf und die Legalisierung ihrer Nutzung als Rohstoff, Medizin und Genussmittel zu lenken. Sie forderten unisono, das Thema Hanf auf die politische Tagesordnung zu setzen.

Von den Medien unbeachtet, jedoch für uns umso wichtiger, waren die zahlreichen Kleinspenden, mit denen uns die Teilnehmer der Demonstration einen Einstieg in die Organisation der Hanfparade 2011 ermöglichten. Für ihren Einsatz danken wir unseren Sponsoren: Black Leaf, Sensi Seeds, GrowIn Berlin, GrasGrün und den Privatspendern. Wir freuen uns über das uns entgegengebrachte Vertrauen und werden alles daran setzen, euch auch zur Hanfparade 2011 mit dem Motto „40 Jahre sind genug – BtMG adé!“ nicht zu enttäuschen. Dafür brauchen wir eure Beteiligung!

Prag ist eine Reise wert. Soma im Knast. Bericht von der ersten Cannabizz

„Kifferparadies Tschechien“? Es ist nicht alles Gold was glänzt, der Mythos ist eine Übertreibung. Auf der Cannabizz 2010, der ersten Hanfmesse in Tschechien, war das zu spüren: Samenzüchter durften nicht offen rauchbare Proben ihrer Kunst zeigen, ausgestellte Pflanzen waren THC-frei. Denn der Besitz geringer Mengen – den im letzten Beitrag genannten 15 Gramm und 5 Pflanzen – kann immer noch als Ordnungswidrigkeit maximal 600 Euro kosten. Eine Haftstrafe oder Schlimmeres gibt es nicht mehr, aber aus verständlichen Gründen ist der Umgang mit Cannabis in Prag derzeit nicht wesentlich freier als bei uns Berlin. Lediglich Samen sind frei verkäuflich. Ein Video mit einigen Eindrücken aus Prag hat euch Cáñamo TV mitgebracht.

In der Messehalle sollte von Beginn an im Bereich der Stände gar nicht geraucht werden, dafür aber wurden Freitag und Samstag im Außen- und im Cafébereich ungeniert die Joints gezündet. Am dritten Tag prangten an diesen Orten riesige Joint-Verbotschilder und in Durchsagen wurde auf das Verbot hingewiesen – offenbar haben die Veranstalter von der Polizei Druck bekommen. Die zeigte sich gelegentlich mit zwei uniformierten Beamten, die dann einmal durch die Halle schlenderten, und war in der Umgebung der Messe öfter als gewöhnlich auf Patroullie unterwegs. Aber Zivilschnüffler waren ebenfalls anwesend, wie dieser Vorfall beweist: Ein kleiner Skandal und Thema u.a. in einem Video von blunTV ist die Verhaftung des Hanfzüchters Soma, der einen Vortrag im Seminarraum hielt und zuvor einen Joint ins Publikum reichte. Leider an jemanden von der Polizei, nach dem Vortrag wurde Soma abgeführt – wegen Weitergabe, was in der Tschechischen Republik weiterhin als Straftat gilt.

Insgesamt ist unser Resümee dennoch positiv. Legalizer aus Österreich (Hanf Wander Tagjetzt am 2.10. in Wien!), Polen (KonopiaLeczy.pl), Frankreich (Cannabis Sans Frontières), der Ukraine (Legalize UA) und natürlich aus Tschechien (Legalizace.cz) waren dabei. Außerdem haben wir als Hanfparade-Organisatoren mit den Chefs von vielen Unternehmen im Hanfbusiness gesprochen. Für 2011 können wir zum Beispiel auf einen der ganz großen Namen im Dünger-Bereich als weiteren Sponsor hoffen. Was extrem erfreulich ist: Denn längst nicht alle Hersteller von Grow-Bedarf, insbesondere Dünger, stehen zum Hanf und damit zu ihren Kunden, sondern sind im Gegenteil sehr bemüht darum, dass ihr Firmenname nicht mit Cannabis und der Legalisierungsbewegung in Verbindung gebracht wird. Trotzdem sind sie auf Hanfmessen und in Growshops mit ihren Produkten vertreten. Liebe Grower: Achtet mal öfter darauf, welche Namen als Unterstützer von Legalisierungs-Vereinen und -Aktivitäten auftauchen und welche nie…

Die nächsten europäischen Hanfmessen 2010 sind an diesem Wochenende die ExpoCannabis in Madrid, Ende Oktober die Cultiva in Wien und im November die zweite (und größere) Hanfmesse in Prag, das Cannafest.

Abschließend noch ein Hinweis in eigener Sache: Vor einigen Tagen ist unser Webserver mit nagelneuer Festplatte abgerauscht, aus diesem Grund kommt der Cannabizz-Bericht erst heute. Auch einige E-Mails könnten verloren gegangen sein; wer uns in den letzten Tagen (bis zum 27.9.) gemailt und noch keine Antwort bekommen hat, möge uns die Mail bitte nochmal schicken.

Auf nach Prag zur ersten Cannabizz Hanfmesse

Poster der ersten internationalen Hanfmesse Cannabizz in Prag, TschechienVon Berlin nach Prag sind es nur knapp über 350 Kilometer, und doch ist es wie eine andere Welt: Der Besitz kleiner Mengen Drogen ist in Tschechien seit diesem Jahr straffrei, und für Hanf gilt: Wir dürfen bis zu 15 Gramm Weed in den Taschen haben, oder 5 Pflanzen zuhause in unserer tschechischen Wohnung auf der Fensterbank, in einer Growbox oder im Garten, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Warum geht das nicht hier, fragen wir uns, obwohl die Hanfparade den legalen Anbau von fünf Pflanzen für jeden schon 2007 forderte. Wir sind gespannt auf den Austausch mit tschechischen Legalize-Aktivisten bei dieser durch die E.L.F. gesponsorten Zusammenkunft.

Und dafür bietet die Cannabizz (17.-19.9.2010) sich vortrefflich an. Denn unter diesen Umständen ist es nur naheliegend, in dem – in dieser Hinsicht – freisten aller Länder in Europa eine internationale Hanfmesse zu veranstalten. Außer Treffpunkt für Hanffreunde aus aller Welt ist eine Messe natürlich auch Bussiness und Kommerz, aber das ist gut für uns: je früher wir unsere neuen Sponsoren aufspüren, desto mehr können wir uns um Inhalte und die Vorbereitung kümmern, damit die Hanfparade 2011 noch zugkräftiger wird. Wer an diesem Wochenende nach Prag kommen kann oder bereits dort ist: Besucht uns am Legalizer-Stand!

Hanf statt Angst – Hanfparade-Musikwagen auf „Freiheit statt Angst“-Demo am kommenden Samstag, 11.9.2010

Für Hanffreunde ist staatliche Überwachung eine besondere Bedrohung. Weil der Besitz von berauschenden Blüten der Heilpflanze Hanf verboten ist, müssen Kranke und Genusskonsumenten jederzeit befürchten, mit der Staatsgewalt in Konflikt zu kommen. Klar wollen wir vor allem, dass Hanf legalisiert wird, aber wir wollen auch keine drangsalierenden Eingriffe in die Privatsphäre, keine Überwachung auf Vorrat und keine „Bundestrojaner“ auf unseren Computern.

Freiheit statt Angst weiß: Daten kennen keine nationalen Grenzen. Deswegen muss vor allem international etwas geschehen. Die Internetsperren konnten in Deutschland zwar vorerst verhindert werden, doch die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung muss nun auf europäischer Ebene gekippt werden, um eine Neuauflage oder Wiedereinführung hierzulande zu verhindern.

Bürgerrechte werden abgebaut und die Überwachung nimmt zu. Wir wollen jedoch eine freie Gesellschaft! Deshalb rufen wir euch auf: Kommt mit uns zur „Freiheit statt Angst“ Demo am Samstag, den 11. September 2010 in Berlin. Wir sind mit einem Paradewagen dabei, bringen unsere hanfige Deko mit und DJ Don Marijuano + t.b.a. werden euch mit highssen Beats verwöhnen. Beginn ist um 13 Uhr am Potsdamer Platz. Alle weiteren Infos zur Demo und FsA findet ihr auf www.freiheitstattangst.de.

Poster der Freiheit statt Angst Demonstration am 10.9.2010 in Berlin (kleine Version)