20. Umweltfestival am Brandenburger Tor

Am vergangenen Sonntag den 14. Juni waren das Hanfparadeteam und das Hanf Museum Berlin zum dritten Mal mit einem Hanf-Infostand auf dem Umweltfestival am Brandenburger Tor dabei. Das Hauptaugenmerk des Infostandes waren die Bewerbung der Hanfparade 2015, Cannabis in der Medizin und Produkte aus Nutzhanf. Unter anderem wurden geschälte und kandierte Hanfsamen zum Probieren angeboten.

Des Weiteren konnten die Besucher Hanfu-Dattel-Aufstrich und Hanfu-Paprika-Chili-Aufstrich verkosten. Durch die Hanffaserfabrik Uckermark konnten wir den Besuchern Nutzhanfprodukte vorstellen. Wie auch in den letzten Jahren war unser Stand sehr gut besucht und viele interessante Gespräche verkürzten den Nachmittag am Brandenburger Tor.

Dieser Infostisch war der Auftakt einer Reihe Veranstaltungen, an denen die Hanfparade und das Hanfmuseum Berlin unter anderem mit Hanf-Infoständen vertreten ist. Weitere Termine sind:

  • 20.06. – 21.06. Lesbisch-schwules Stadtfest
  • 21.06. Fete de la Musique
  • 26.06. Weltdrogentag
  • 27.06. CSD Berlin
  • 18.07. Reggae im Hanffeld
  • 25.07. Zug der Liebe
Promomaterial für die Hanfparade 2015

280-für-500.000 Last Orders Promoaktion

Ihr seid toll! Sogar noch toller als wir es uns vorstellen konnten. Deshalb sind die Promopäckchen und -pakete zur „Hanfparade 2015 – Nutzt Hanf!“ im Moment auch leider aus…

In den vergangenen Monaten haben wir mit eurer Hilfe kräftig die Werbetrommel gerührt. Über die Großhändler Near Dark, Udopea GrowIn Berlin und den DHV, einige Dutzend AktivistInnen und drogenpolitische Organisationen sowie rund 250 Head&GrowShops eures Vertrauen haben wir gewaltige Mengen Promomaterial für Deutschlands größtes Legalisierungsevent unters hanfafine Publikum gebracht. Außerdem haben wir eine Vielzahl einschlägiger Events (z.B. mehr als ein Dutzend GMM-Demos) besucht und fleißig Promomaterial verteilt.

Wir haben

  •   5.000 Poster (A3)
  •  15.000 Poster (A2)
  • 153.500 Aufkleber (A7)
  • 451.000 Flyer (A6)

produziert, verpackt, verschickt und wollen mir Eurer Hilfe noch mehr!

Promomaterial für die Hanfparade 2015

Weil die Nachfrage nach Promopäckchen ungebrochen hoch ist, würden wir gern noch Einen drauf legen und die Halbe Million Flyer knacken. Ein paar Tausend Poster sind noch da, aber Flyer… Mit so viel Nachfrage hatten wir nicht gerechnet – In der Gesamtkalkulation gingen wir noch davon aus, dass 350.000 Flyer locker reichen und nun mangelt es uns am schnöden Gelde.

Nicht viel – Gerade einmal 280,- Euro werden benötigt, um einen (dann aber wirklich) letzten Schwung von 80.000 Flyern drucken zu lassen. Und da kommt ihr ins Spiel

Unterstützt die Hanfparaden-Promoaktion mit einer Spende und ermöglicht uns so den Versand von 100 prall gefüllten Last-Orders-Werbepäckchen. Spendet unter dem Stichwort „Promoaktion“ per PAYPAL oder ÜBERWEISUNG.

Update:

In den ersten 24 Stunden gingen Spenden von fünf Privatpersonen ein, die sich auf 168,- Euro summieren. Vielen Dank für die Unterstützung! Da wir nach diesem erfreulichen Start halbwegs sicher sind, dass der Rest (112,- Euro) ebenfalls zusammen kommt, lösen wir dann schon mal den Druckauftrag aus 😉

Rückblick auf den GMM in Dortmund

Am Samstag, 9. Mai 2015, startete zum dritten Mal ein Global Marijuana March (GMM) in Dortmund. Organisiert wurde der GMM in Dortmund von den Piraten, der Grünen Jugend Dortmund, dem HammF e.V. in Werl und der Partei Die Partei, Dortmunds seriöse Alternative. Der GMM in Dortmund ist übrigens ein Kind von Steffen Geyers Cannabiskultour im Jahr 2012. Bei dieser Tour erkannten einige Dortmunder/innen, dass man auch in ihrer Stadt für die Legalisierung von Hanf demonstrieren müsse. Deshalb haben die Dortmunder/innen bei der Versteigerung von Steffen Geyer, wo er seine GMM-Auftritte zu Gunsten der Grünen Hilfe anbot, zugeschlagen. Das Grüne Hilfe Netzwerk durfte sich in der Folge über 262,- Euro Erlös freuen.

Auftaktkundgebung und Umzug

Global Marijuana March 2015 Dortmund

Um 14 Uhr versammelten sich die Demonstrationsteilnehmer/innen vis-à-vis vom Hauptbahnhof an der Katharinentreppe. Die Vorsitzende der Dortmunder Piraten, Nadja Reigel, konnte die Versammelten jedoch erst mit leichter Verspätung offiziell begrüßen, da der Demowagen (Lauti) von HammF e.V. mit der Musikanlage nicht rechtzeitig eingetroffen war. Zudem gab es Probleme mit dem Generator und dann wurde bemerkt, dass die Mikros fehlten. So hatten die Demonstrationsteilnehmer/innen noch Zeit, etwas zu essen und sich zu unterhalten. Mit leichter Verspätung begrüßte dann Nadja Reigel die rund 200 bis 300 Menschen und nach kurzer Ansprache startete der Umzug Richtung Westpark.

Während des Umzuges wuchs die Menge auf etwa 400 Personen an und Steffen Geyer lief zumeist mit dem Mikrofon in der Hand direkt neben dem Lauti, um bei Bedarf animierende politische Ansagen machen zu können.

Abschlusskundgebung im Westpark

In diesem Jahr wurde mit Pavillons eine ebenerdige Bühne überdacht, um auf dem GMM Dortmund musizieren und reden zu können. Nach einer kurzen Ansprache der Versammlungsleiterin Nadja Reigel begann Lars Knacken mit seinen ironischen und humorvollen Ausführungen. Er stellte sich als Vertreter der idiotischen Kiffer vor und betonte dabei, dass Kiffen nicht schlau mache. Er bezeichnete sich als Teil der Antifa unter den Substanzfaschisten und brachte das Publikum zum Lachen durch Sprüche wie: „Alles, was ihr über Cannabis wisst, ist gelogen.“ Er begründete dies mit Aussagen wie: „Hast Du Haschisch in der Blutbahn, kannst Du ficken wie ein Truthahn.“

GMM Dortmund 2015, nur die Reden

Olaf von Die Partei fand, dass illegale Drogen cool seien und dass das geändert werden müsse, weil die Regierung vor allem uncoole Dinge legalisieren tut, so das Rauchverbot in Gaststätten, die Vorratsdatenspeicherung oder zuletzt die Maut für Automobilisten. Er bemängelte, dass die Drogenbeauftragte Marlene Mortler an der Förderung der Schattenwirtschaft arbeitete und forderte echte Chancengleichheit für alle Rauschmittel, zum Beispiel Pils (eine Biersorte) und Pilze (Zauberpilze).

Christian Seyda als Kreissprecher von Die Linke in Dortmund kam auf die Debatte im Bundestag bezüglich des Cannabiskontrollgesetzes zu sprechen und stellte die Widersprüchlichkeit der derzeitigen Drogengesetzgebung dar. Als Beispiel führte er an, dass der Konsum von Cannabis straffrei sei, der Erwerb und Besitz jedoch strafbewehrt.

Lukas Lamla von den Piraten, kulturpolitischer sowie auch sportpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Landtag NRW, betonte, dass Cannabis weit mehr als nur Kiffen sei. Er erläuterte, wie die mexikanische Mafia in Geldnöte wegen der Legalisierung von Cannabis in US-Bundesstaaten geraten sei und erklärte, dass unter anderem deshalb Strafrechtler und Polizeigewekschaftler für eine Legalisierung eintreten würden. Zum Schluss kritisierte er noch die Grünen, weil die immer von der Legalisierung sprechen, aber in der Realität – wenn sie in der Regierung sind – genauso repressiv agieren wie die CDU und die SPD.

Als letzter Redner trat Steffen Geyer als Szene-Stargast auf die Bühne. Zuerst wedelte er mit der mitgebrachten Spendendose in der Hand und bekundete, dass das gesammelte Geld für den nächsten GMM in Dortmund verwendet werden wird. Dann erklärte er freimütig: „Ich kiffe gern, weil es mir gut tut.“ Und in der Folge sprach er von Schmerzpatienten und anderen Patienten, denen Cannabis auch gut täte, sie es jedoch wegen der vielen bürokratischen Hürden nicht nutzen könnten. Er beklagte, dass nur wenige Menschen hier am GMM seien und betonte, dass dies der Tatsache geschuldet sei, das mehr als 10.000 Menschen im Knast sitzen für Taten ohne Täter, also Menschen, die andere nicht geschädigt haben. Und er ergänzte, dass es vielleicht nach einer Legalisierung von Cannabis weniger Nazis gäbe, da in breiten Köpfen mehr Platz für Toleranz sei. Am Schluss forderte er alle Anwesenden auf, jeden Tag für die Legalisierung zu kämpfen und nicht nur am GMM und der Hanfparade für diese zu demonstrieren.

GMM Dortmund 2015 Herbpirates

Nach den Reden sorgten die Herbpirates mit ihrem Sound und ihren Texten für gute Stimmung. Laut Demo-Auflagen seitens der Polizei durfte immer nur so lange musiziert werden, wie vorher geredet wurde, wobei hier anzumerken ist, dass einige der Texte der Band Herbpirates politischer Natur waren. Eine solche Auflage ist natürlich rechtswidrig. So entschied das Bundesverwaltungsgericht im oft zitierten Fuckparade-Urteil, dass sich der Schutzbereich der Versammlungsfreiheit auch auf solche Veranstaltungen erstrecke, die ihre kommunikativen Zwecke unter Einsatz von Musik und Tanz verwirklichen. Dies sei immer zu bejahen, wenn diese Mittel zur kommunikativen Entfaltung mit dem Ziel eingesetzt werden, auf die öffentliche Meinungsbildung einzuwirken. Offenbar haben nicht nur Kiffer Probleme mit der Respektierung von Gesetzen und Gerichtsurteilen, sondern auch Polizei.

Die Videos von den Reden und der Darbietung der Herbpirates wurden von Robert Brungert aufgenommen. Er schreibt für die Zeitschriften Soft Secrets und das Hanf Magazin. Dort wurde auch sein Artikel „Der GMM Dortmund zum dritten Mal mit noch mehr Erfolg“ publiziert.

Foto von der Menschenmenge auf dem Hanfwandertag Wien am 2.5.2015

Hanfwandertag 2015 – Riesendemo in der Alpenrepublik

Weiter geht es mit unserer losen Folge von Berichten über „Global Marijuana March“-Demonstrationen in anderen Städten, die vor unserem Berliner GMM stattfanden und von Orgateam-Mitgliedern besucht wurden. Diesmal berichtet Daniel vom Hanfwandertag in Wien.

Foto von der Menschenmenge auf dem Hanfwandertag Wien am 2.5.2015

Am 2. Mai 2015 fand anlässlich des Global Marijuana March in Wien der Hanfwandertag statt. Rund 15.000 Menschen folgten dem Aufruf und demonstrierten für eine neue Cannabispolitik. Um 12 Uhr begann die Startkundgebung am Westbahnhof mit Reden, sowie Konzerten von Hans Söllner und Reggae-Star Macka B. Gegen 15:30 Uhr startete der bunte Haufen mit mehreren Kleinfahrzeugen bis zu 40t-Paradewagen durch Wien. Cannabispatienten und all jene, die nicht so gut zu Fuß waren, konnten auf dem „Medical Cannabis Lounge“-Wagen mitfahren. Einige Besucher brachten auch ihre Cannabispflanzen mit, da diese bis zur Blütenphase in Österreich legal sind.

Gegen 20 Uhr erreichte der Demozug das Abschlussgelände am Heldenplatz im Herzen Wiens. Dort endete die Demonstration um 22 Uhr, bevor man auf der Afterparty noch ausgiebig feiern konnte. Die Organisatoren waren mehr als zufrieden, da anstatt der erwarteten 10.000 über 15.000 Menschen ihr Gesicht für die Legalisierung gezeigt haben. Leider gab es während der Demo ca. 50 Anzeigen wegen Verstoß gegen das „Suchtmittelgesetz“.

Do it yourself Demo-Schild-Anleitung

Das Hanfparde Deko-Team zeigt uns heute, wie man sich in 10 einfachen Schritten ein duftes, buntes Demo-Schild für die nächsten Hanf-Demos zaubert.

1. Material bereitlegen

1. Material bereitlegen
Ihr braucht:

  • 2 stabile Pappen oder dünne Holzplatten in gewünschter Größe
  • 1 Holzleiste 1m lang (Querschnitt 2x4cm aus’m Baumarkt)
  • Bleistift
  • Lineal, Zollstock o.ä.
  • Weiße Abtönfarbe (für die Grundierung)
  • Bunte Abtönfarbe (für den Slogan)
  • Pinsel
  • Tacker (oder Hammer und Dachpappnägel)
2. Zunächst wird der Untergrund geweißt
Kleiner Tipp: Malerplane unterlegen, verhindert Ärger und erleichtert das Grundieren bis zum Rand. Beide Seiten weißen (auch die spätere Innenseite), damit sich die Pappe nicht krümmt.
3. Fertig grundierte Pappen trocknen lassen
Nutzt die Zeit, um zu überlegen, wie eure Botschaft am besten auf’s Schild passt.
4. Slogan vorzeichnen
Ein Lineal oder Zollstock erleichtert die Einteilung der Fläche, so dass alle Buchstaben den nötigen Platz finden.
5. Rechtschreibkontrolle
Schnell schleichen sich beim Schilder Basteln kleine Unaufmerksamkeiten ein. Lasst am besten eine weitere Person „Korrekturlesen“, bevor ihr zur Farbe greift.
6. Slogan mit Farbe nachzeichen
Jetzt wird’s bunt. Achtet bei der Farbwahl auf hohe Kontraste. Euer Schild soll ja auch gut zu lesen sein.
7. Vorderseite tackern
Zur Befestigung der Schilder am Stiel empfiehlt sich ein stabiler Tacker/Hefter. Zur Not kann man auch Dachpappnägel (große Flachköpfe) nutzen.
8. Schild umdrehen und Rückseite auflegen
Ihr wollt ja, dass auch von hinten zu erkennen ist, worum es euch geht.
9. Rückseite befestigen
Tipp: Wenn ihr Vorder- und Rückseitenpappe am Rand zusammentackert, wrd euer Schild stabiler.
10. Fertig
Nun kann die nächste Demo kommen.

Die Schilder-Basteln-Bilder-Anleitung findet ihr auch bei Flickr
Viel Spaß beim Nachbasteln!

Foto vom Menschen mit einer Hanfblattplastik im Käfig

Bericht vom 2. Kiff-In im Görlitzer Park in Berlin

Foto vom Menschen mit einer Hanfblattplastik im Käfig

Zwei Tage vor dem Global Marijuana March in Berlin haben sich am Donnerstag, den 14. Mai 2015 um 16:20 Uhr, die „KifferInnen gegen Rassismus“ am Café Edelweiss zum umstrittenen Görlitzer Park-Treffen versammelt, um in der neuen Null-Toleranz-Zone gemeinsam ein paar Sportzigaretten zu inhalieren. Auch das Hanfparade-Team war mit einem großen Hanfblatt dabei, um die Aktion zu unterstützen.

Zur Veranstaltung an sich kamen geschätzte 50 Protestierende, und als um 16:20 Uhr die ersten Joints angingen, war die Stimmung noch entspannt, denn bis dahin hielt sich die lediglich in zivil anwesende Polizei zurück.

Gegen 17:00 Uhr, als sich die Menge schon aufzulösen begann, kamen uniformierte Beamte in den Görlitzer Park und führten Kontrollen durch. Nach unserem Kenntnisstand gab es drei Beschlagnahmungen von THC-haltigen Substanzen. Dabei ist ein Fall besonders zu erwähnen: Ein Patient mit einer Cannabis-Ausnahmegenehmigung wurde durchsucht, dabei wurde seine Medizin beschlagnahmt – obwohl der Patient seine Ausnahmegenehmigung vorzeigte.

Dieses ist eine unrechtmäßige Beschlagnahmung, gegen die auch anwaltlich vorgegangen wird. Das Team von exzessiv.TV hat den Vorgang in einem Kurzbeitrag dokumentiert und in der folgenden Ausgabe exzessiv.TV N° 301 ausführlicher darüber berichtet.

Mono & Nikitaman, Berliner Anarcho-Pop-Duo

Mono & Nikitaman – Laut gegen Dummheit und schlechte Laune

Mono & Nikitaman – Laut gegen Dummheit und schlechte Laune

Mono & Nikitaman, das bedeutet lauter, greller und selbstbewußter Dancehall-Anarcho-Reggae-Punk-Pop!
Die Texte der beiden Berliner sind Waffen gegen die Einfältigkeit, Dummheit und schlechte Laune unserer Zeit und richten sich gegen viele Ungerechtigkeiten und falschen Wege in dieser Welt. Sie geben Hoffnung und liefern den Soundtrack zum Selbermachen, sowie die Vision einer besseren Welt.

Auch das Hanfverbot ist den beiden ein Dorn im Auge, daher unterstüzen Mono & Nikitaman die Legalisierung auf der Hanfparade 2015 mit einem Auftritt auf der DINAFEM-Bühne, wo sie neben den altbekannten Songs auch einen Vorgeschmack auf ihr neues Albums präsentieren werden. Die beiden werden wieder alles geben, um euch mitzunehmen: Raus aus dem Jetzt – rein in die Welt von Mono & Nikitaman, mit Musik, die einen abholt und direkt in den M&N-Kosmos katapultiert.

Mono & Nikitaman - Hanfparade 2015 ShoutOut

Foto von der Demospitze

Global Marijuana March Kempten

Foto von der Demospitze

Kempten (Allgäu) ist eine kreisfreie Stadt mit rund 65.000 Einwohnern im Allgäu im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Kempten gilt als eine der ältesten Städte Deutschlands, da es bereits in römischer Zeit existierte und Cambodunum hieß. Aufgrund der Lage und Größe wird Kempten gelegentlich als Hauptstadt des Allgäus bezeichnet.

Heißes drogenpolitisches Pflaster

Im Jahr 2009 gab es vier sogenannte „Drogentote“ in Kempten. Je einer war es in den Jahren 2010 bis 2012. Im Jahr 2013 waren es dann sechs. Grund für die starke Zunahme waren Prozesse gegen Ärzte, die Opiatabhängige substituierten, ja die Vergabe des Substitutionsmittels Methadon war für Ärzte rechtlich immer schwieriger geworden. Im Allgäu wurden sogar Ärzte wegen falscher Vergabe des Mittels verurteilt. Viele Ärzte schrecken daher vor der Behandlung zurück. Die Folgen haben die betroffenen Patienten zu tragen: sie haben es immer schwerer, Hilfe zu finden. Es wurde zwar im Sommer 2013 eine neue Methadon-Ambulanz in der Innenstadt eingerichtet, doch diese vermochte den durch die Justiz verursachten Mangel an substituierenden Ärzten nicht ausgleichen.

Foto der DemonstrantInnen beim Marsch

Ein weiterer Skandal erschütterte Kempten im Sommer 2013. Der Chef des Rauschgiftdezernates Armin N. wurde mit mehr als 1,8 Kilogramm Kokain erwischt. In der Folge titelte der Spiegel „Die Schickeria und der Kommissar“. Zudem musste eine Polizeibeamtin im Rahmen dieser Affäre vom Dienst suspendiert werden. Den Prozess gegen den früheren Drogenfahnder sorgte in der Stadt bei vielen für Befremden, da Zeugen nicht vernommen wurden und bei fast zwei Kilogramm Kokain keine Anklage wegen Handels erhoben wurde, obwohl das Kokain zum Teil in einzelnen Tüten abgepackt war.

GMM Kempten: Klein aber fein!

Treffpunkt zur Auftaktkundgebung zum Global Marijuana March Kempten war das „Forum Allgäu“, ein großes Einkaufszentrum an der Bahnhofsstraße, beim Eingang August-Fischer-Platz. Anfangs waren rund 180 Menschen vor Ort. Zu Beginn hat der Demonstrationsleiter Björn Howorka den Verlauf der Demonstration erläutert und dann hielt Hans Cousto von der Hanfparade eine Rede, in der er die negativen Folgen der repressiven Drogenpolitik am Beispiel Kempten aufzeigte. Danach zog der Demonstrationszug in den Stadtpark an der Königstraße, wo Stefan Albanesi (Die Linke), der in Rahmen des Kokainprozesses in Kempten einen Strafantrag gegen Ermittlungsbehörden wegen Strafvereitelung im Amt stellte, einige Details zu dieser Affaire zum Besten gab.

Abschlusskundgebung: Programmänderung wegen Lokführerstreik

Foto vom DJ am DJ-Pult neben Demoschildern

Für die Abschlusskundgebung auf dem Hildegardplatz vor der Basilika St. Lorenz war eigentlich eine Podiumsdiskussion geplant, die jedoch nicht stattfinden konnte, da einige potenzielle Teilnehmer, so u.a. Max Plenert von Deutschen Hanfverband, wegen des Lokführerstreiks nicht anreisen konnten. Statt dessen hat dann Andreas Fleìßner von den Jungliberalen Kempten (Mitgleid des Landesvorstandes der Jungen Liberalen Bayern) Sprüche von der Drogenbeauftragten Marlene Mortler vorgelesen und Hans Cousto hat diese dann jeweils kommentiert. Anschließend haben dann Ko.tixx und die Synapsenklatscher (Goa Nomaden Kempten) für guten Sound gesorgt, und so konnten die Demonstranten bei strahlender Abendsonne wahlweise vor der Basilika tanzen oder sich an den Infotischen mit Flyern und Plakaten für die Hanfparade und mit Infos vom Deutschen Hanfverband eindecken.

Foto vom ersten Kiff-In im Görli

Zweites „Kiff-in“ im Görli – 14.5. 16:20 Uhr

Foto vom ersten Kiff-In im Görli

Am morgigen Donnerstag, den 14. Mai 2015, findet um 16:20h das zweite „Kiff-In“ im Görlitzer Park statt, zu welchem eine Gruppierung namens „Solidarität muss praktisch werden“ auf Facebook aufgerufen hat.

Nachdem bereits nach Einführung der sogenannten „Null-Toleranz Zone“, die für den Görlitzer Park, die Bahnhöfe, sowie die unmittelbare Umgebung von Schulen und Kitas gilt, ein Protestrauchen stattfand, soll es nun zwei Tage vor dem Global Marijuana March in Berlin die zweite Auflage geben, um gegen die Drogen- und Asylpolitik zu demonstrieren.

Dem ersten Aufruf am 1. April 2015 folgten trotz des schlechten Wetters ca. 600 Personen, die mit großen Tabakjoints, Gefrierbeutel voll mit grünem Inhalt, Plakaten und Transparenten ihren Unmut äußerten. Auch der süßliche Marihuana-Geruch lag ständig in der Luft, und das trotz der Anwesenheit von Polizei. Diese führten an den Eingängen des Parks stichprobenartige Personen- und Taschenkontrollen durch. Im Park selbst hielten sich die Ordnungshüter trotz der zahlreich kiffenden Personen zurück. „Lediglich“ vier Personen wurden wegen Verstoß gegen das BtMG angezeigt.

Die Aktion hatte schon im Vorfeld viel Aufmerksamkeit von den Medien erhalten, und auch danach berichteten nicht nur die meisten Berliner Tageszeitungen (z.B. Berliner Zeitung, B.Z., Tagesspiegel), sondern auch Spiegel Online, Vice und natürlich exzessivTV. Auch Hanfparade-Aktivisten waren dabei und werden zum morgigen Smoke-In im Görli sein, um den Protest zu unterstützen und dabei noch einmal auf den Berliner GMM, der am 16. Mai 2015 um 13:00h an der Warschauer Brücke starten wird, aufmerksam zu machen.

Foto vom Global Marijuana March (GMM) 2015 in Rostock

Global Marijuana March 2015 mit dem DHV in Rostock

Rund 400 Befürworter der Legalisierung von Cannabis gingen in Rostock auf die Straße. Es gebe keine vernünftigen Gründe, die dagegen sprächen, sagt Jakob Gericke (23) von der DHV Ortsgruppe Rostock. Die rief am Sonnabend, 9. Mai, zum ersten Mal zu einer Demonstration in der Hansestadt auf – im Rahmen des „Global Marijuana March“, der weltweit in etwa 250 Städten stattfindet und in Deutschland in 27 Städten.

„Die Anwendung von Cannabis in der Medizin steht an erster Stelle“, betont Jakob Gericke. Nach bundesweiten Schätzungen würden 800.000 Patienten auf die Zulassung warten, besonders in der Schmerztherapie. Für die Legalisierung von Cannabis spreche auch, dass der Rohstoff vielseitig einsetzbar sei und beispielsweise Holz in der Papierproduktion ersetzen könne. Natürlich gehe es dem Veranstalter auch um die Legalisierung der Droge als Genussmittel, die weit weniger gefährlich sei als Alkohol, so Gericke. „Es ist gar nicht unser Ziel, die Risiken zu verharmlosen“, aber die Kriminalisierung bereite viel größere Probleme. „Ein Dealer fragt Jugendliche nicht nach dem Ausweis.“

Es berichtete Jost vom Hanfparade-Orgateam, der zum GMM nach Rostock gereist ist.

Foto vom Global Marijuana March (GMM) 2015 in Rostock