Am 6.12. findet Berlins „grünster“ Geburtstag statt: das Hanf Museum wird 30 Jahre alt! Es ist auch langjähriger Treffpunkt und Infrastruktur für die Hanfparade – vielen Dank für euren Support!
Drei Jahrzehnte Engagement für Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel wären Anlass genug zu feiern. Doch 2024 bietet dem Hanf Museum noch mehr Gründe für eine ordentliche Party. Die findet kommenden Freitag (6.12.) statt.
Das Jahr 2024 wird als ein Besonderes in die Geschichte der deutschen Legalisierungsbewegung eingehen. Streit um letzte Änderungen des entstehenden Cannabisgesetzes im Bundestag, der intensive Kampf gegen die Anrufung des Vermittlungsausschusses durch den Bundesrat, die Euphorie der neuen Realitäten im April, ernüchternde Entscheidungen des BGH, legal erblühende Hanfpflanzen auf vielen Balkonen, die Fortschreibung diskriminierend niedriger THC-Grenzwerte im Straßenverkehr, erste Erlaubnisse für Cannabisclubs, die Ankündigung der Union alles im kommenden Jahr rückgängig zu machen…
Mit “Wechselbad der Gefühle” ist das vergangene Hanfjahr sehr vorsichtig beschrieben. Und noch ist es nicht zu Ende.
Die HanffreundInnen fiebern einem letzten Highlight des Jahres entgegen – dem 30. Geburtstag des Hanf Museums am Freitag dem 6. Dezember. Die Museumsräume im Berliner Nikolaiviertel sind nicht nur dienstälteste Infrastruktur der Szene, sie sind heimliches Herz der Legalisierungsbewegung. An keinem anderen Fleck der Bundesrepublik sind Puls und Gefühlslage in Sachen Cannabis so unmittelbar spürbar. Nirgendwo sonst wurde und wird so intensiv von den Möglichkeiten legalen Hanfs geträumt. Das Hanf Museum ist Ort der Begegnung für AktivistInnen und Informationshungrige, Geburtsstätte unzähliger Aktionen und Initiativen. Hier wird seit drei Jahrzehnten Cannabiskultur gelebt. Und “nebenbei” das Land verändert.
So bunt war Museum selten
Der 30. Geburtstag des Hanf Museums ist deshalb nicht nur Jubiläum des Hauses, sondern Festakt der ganzen Legalize-Szene. Für den inoffiziellen Schlusspunkt des Hanfjahres 2024 hat das Museumsteam sich ein buntes Potpourri von Information, Politik und Kultur vorgenommen.
12 Uhr Presseführung und Hanfbrunch
14 Uhr Geburtstagstorte
16 Uhr Diskussion: Ohne Kampf kein Hanf
18 Uhr Diskussion: Quo vadis Cannabis?
20 Uhr Livemusik: Groß & Artig
22 Uhr Livemusik: Götz Widmann
Über die Sonderveranstaltungen hinaus bietet das Hanf Museum Geburtstagsgästen eine Reihe besondere Aktivitäten. Gleich drei “Sonderausstellungen für einen Tag” wird es geben:
Constantin Koch setzt sich schon länger mit Drogenpolitik auseinander und klärt darüber auf. Anfang 2021 hat er das “Netzwerk für Legalisierung”, das sich für eine neue Drogenpolitik auch über Cannabis hinaus einsetzt, mitbegründet und betreut seitdem dessen Social Media Kanäle. Im November 2021 hat er sein Engagement zum Beruf gemacht und kümmert sich jetzt beim Deutschen Hanfverband um Social Media, E-Mails und die Telefonsprechstunden. In seiner Tätigkeit konnte er den kompletten Prozess der Entkriminalisierung von Cannabis in Deutschland aus der Nähe verfolgen und seinen Teil beitragen.
Wir feiern mit der TuneUp Session 4. November 2024 im Badehaus, Revaler Str. 99, 10245 Berlin Einlass: 20:00 Uhr Vortrag von Hans Cousto: 20:30 Uhr 21.45 Uhr Session Opener: TuneUP Sound Collective ca. 22.00 Uhr OpenStage – Jamsession ♫♪ afterjam DJ Spoonman @2nd Floor. Eintritt ermäßigt Schüler, Lehrlinge, Studenten: 6 Euro, normal 8 Euro.
Der Jakis e.V. ist der Dienstleister im Hintergrund der Hanfparade. Der Jakis e.V. zeichnet verantwortlich für alle geschäftlichen Belange der Hanfparade, das heißt für die Verträge mit den Sponsoren, dem Bühnenbauer, den Druckereien, der GEMA und so weiter und macht für die Hanfparade auch die Buchhaltung sowie die Steuererklärungen.
Bündnis Hanfparade e.V. und Jakis e.V.
Bis zum Jahr 2006 wurden diese Aufgaben vom Bündnis Hanfparade e.V. bewerkstelligt. Im Jahr 2006 ist das Bündnis Hanfparade e.V. jedoch aufgrund einer Polizeiaktion insolvent geworden und konnte offene Rechnungen nicht mehr bezahlen. Der Grund: Vor dem Brandenburger Tor hatte die Hanfparade zur Platzgestaltung 10.000 Hanfpflanzen in Blumentöpfen aufgestellt. Die circa 10.000 Hanfpflanzen wurden von der Polizei abgeschnitten. Dies geschah obwohl die erforderlichen Genehmigungen der Versammlungsbehörde, des Bundesinnenministeriums und der Polizei vorlagen. Bei den Pflanzen handelte es sich um Nutzhanf mit einem durchschnittlichen THC-Gehalt von weniger als 0,016 Prozent. Obwohl dies durch EU- Zertifikate des Saatguts und den Hanfbauern bestätigt wurde, ging ein Beamter des LKA davon aus, dass die Organisatoren der Hanfparade die Pflanzen auf dem Transport nach Berlin gegen potente Pflanzen ausgetauscht hätten und erklärte alle Absprachen kurzerhand für nichtig. Da die Pflanzen eine Leihgabe des Hanfbauern waren, mussten diese nach der Vernichtung durch die Polizei bezahlt werden – mehrere Zehntausend Mark (DM) waren fällig geworden, die das Bündnis Hanfparade e.V. nicht begleichen konnte. Es gibt ein Video, das zeigt, wie auf der 10. Hanfparade im Jahr 2006 Hanfpflanzen von der Polizei abgeschnitten werden. Der Film ist 3:20 Minuten lang. Es sind auch zahlreiche Bilder von der Aktion verfügbar.
Das Bündnis Hanfparade e.V. war zahlungsunfähig geworden und konnte seine Dienstleistungen für die Hanfparade nicht mehr erbringen. Deshalb musste ein neuer Verein gegründet werden. Die Gründerversammlung des neuen Vereins Jakis e.V. fand in Berlin am 10. November 2009. statt. Seit diesem Zeitpunkt vollbringt der Jakis e.V. die Aufgaben, die zuvor vom Bündnis Hanfparade e.V. wahrgenommen wurden.
30 Jahre Drogeninfostände in Berlin
Drogeninfostände auf Festivals oder Partys in Clubs sind eine Interventionsstrategie zur Gesundheitsförderung durch Vermittlung von Wissen über Drogen sowie zu Themen wie Set und Setting beim Drogengebrauch. Unter Set versteht man die Befindlichkeit und Erwartungshaltung vor der Einnahme von Drogen und das Setting beinhaltet die Rahmenbedingungen während der psychedelischen Reise.
Drogeninfostände sind Treffpunkte für erfahrene Psychonauten wie auch für Novizen und dienen dem Austausch. Das Leitmotiv ist der Austausch von Erfahrungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Drogeninfostandes vermitteln somit nicht nur Informationen an potenzielle Konsumenten von psychoaktiven Substanzen, sondern sie erweitern auch ihr Wissen durch die Erzählungen von den Besucherinnen und Besucher des Standes, von denen einige schon über Jahrzehnte lang Erfahrungen mit der Kombination der unterschiedlichsten Substanzen gesammelt haben. In keinem Hörsaal einer Universität kann man sich so viele authentische Berichte über Drogenerfahrungen zu Gemüte führen wie auf einem Drogeninfostand auf einem Psytrance- oder Hightecfestival.
Der Verein Eve & Rave wurde in Berlin vor 30 Jahren im Oktober 1994 von kulturell und sozial engagierten Mitgliedern der Technoszene gegründet. Ziel und Zweck der Vereinsgründung war, Energien zur Förderung der Party- und Technokultur zu bündeln und zur Minderung der Drogenproblematik zu akkumulieren. Im Januar 1995 beschloss der Verein Eve & Rave, in Berlin ein Drug-Checking-Programm für betäubungsmittelverdächtige Substanzen, die auf der Straße und in Clubs als Ecstasy-Pillen und -Kapseln feilgeboten wurden, durchzuführen. Die Analysenergebnisse wurden regelmäßig veröffentlicht, um eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Aufklärung, für die Beratung und für die Prävention zu schaffen. Andererseits sollte auf diese Weise den Ecstasy-Gebrauchen verdeutlicht werden, welche Risiken sie beim Konsum der bunten Pillen für ihre Gesundheit eingingen. Im Februar 1995 lief das erste autonome Drug-Checking-Programm in Deutschland an, am 30. September 1996 musste das Programm aufgrund staatlicher Repressionsmaßnahmen wieder eingestellt werden. Erst nach mehr als einem Vierteljahrhundert erkannte die Politik in Berlin, dass das Drug-Checking, das von Ravern in Berlin durchgeführt wurde, eine vernünftige Idee war. Erst am 6. Juni 2023 startete dann in Berlin endlich wieder ein Drug-Checking-Programm.
Der Verein Eve & Rave Berlin ist heute vakant. Die letzte Vollversammlung fand am 5. Juli 2000 im Café Sidney statt, wo ein neuer Vorstand gewählt wurde. Im Vereinsregister ist jedoch bis heute der alte Vorstand aus den 90er Jahren eingetragen. Engagierte Mitglieder des Vereins Eve & Rave Berlin gründeten zur Fortsetzung der Dienstleistungen in der Partyszene im Frühjahr 2002 die Freie Arbeitsgemeinschaft Drogengenusskultur. Bis um die Jahrtausendwende waren Partydrogenbroschüren das am meisten genutzte Mittel, um Informationen über die Wirkung von Drogen zu informieren. In der Zwischenzeit gibt es weitaus ausführlichere Fachinformationen zu diversen Substanzen wie auch zum Mischkonsum von Drogen. Besonders auf Festivals trifft man immer häufiger Leute, die man als erfahrene Psychonauten bezeichnen kann. Für diesen Personenkreis haben ausführliche Fachinformationen einen großen Wert für einen risikoarmen Gebrauch psychotrop wirkender Substanzen. Deshalb hat die Freie Arbeitsgemeinschaft solche Fachinformation für diverse Partydrogen mit Hinweisen zum Drogenmischkonsum verfasst, wobei diese immer wieder aktualisiert werden.
Drogenmischkonsum ist eine Realität und wird von vielen Menschen praktiziert, obwohl viele Drogenberatungsstellen davor warnen, jedoch kaum Informationen dazu liefern. Generell gilt: Drogenmischkonsum ist eine Kunst wie Kochen. Jeder gute Koch weiß, dass, wenn man bei einer Speise von einem Gewürz zu viel oder zu wenig verwendet, das ganze Essen nicht mehr schmeckt. Richtig gut zu würzen ist eine kulturell seit Jahrhunderten überlieferte Kunst. Das gleiche gilt für den Drogenmischkonsum. Nimmt man von einer Substanz zu viel oder zu wenig, dann kann die psychonautische Reise leicht von vielen unangenehmen Nebenwirkung geprägt sein, statt einen mit Freude, anregenden Erkenntnissen oder wohltuenden spirituellen Erlebnissen zu beflügeln. An Drogeninfoständen haben Psychonauten die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe ihre Erfahrungen zu reflektieren, mehr über die Kultur der Psychonautik zu erfahren und vor allem Hinweise zur Schadensminderung wie auch zur Genussoptimierung zu bekommen, wie auch an andere Personen weiterzugeben.
Präsentation von Hans Cousto im Badehaus am 4. November 2024
Im Rahmen der TueUp Session im Badehaus auf dem RAW-Gelände wird Hans Cousto ab 20:30 Uhr einen Einblick geben über die 30-jährige Tätigkeit in den Clubs und auf Festivals und auch auf die Veränderungen in den Szenen eingehen.
Auch das Verhalten seitens der Politik und staatlich finanzierter Projekte wird an diesem Abend thematisiert werden.
Hans Cousto war in den letzten 30 Jahren weit über 1000 Nächte auf Partys und Festivals mit einem Drogeninfostand präsent und kennt daher die Bedürfnisse der Feierleute aus erster Hand. Siehe hierzu: 30 Jahre Drogeninfostände auf drogenkult.net
Martin, besser bekannt als „Tribble“, ist eine zentrale Figur in der Organisation der Hanfparade und seit 20 Jahren unermüdlich im Einsatz. Als Vorstand des Vereins JaKiS e.V., der die Parade trägt, ist er für die gesamte Planung und Umsetzung dieses bedeutenden Ereignisses verantwortlich. Von der Konzeption der Bühnenprogramme bis hin zur Koordination der Infostände – Martin ist in jedem Aspekt der Veranstaltung involviert und sorgt dafür, dass alles reibungslos abläuft.
Mit seinem umfassenden Know-how und seiner langjährigen Erfahrung hat er die Hanfparade zu dem gemacht, was sie heute ist: ein bedeutendes politisches und kulturelles Event, das jährlich tausende Menschen in Berlin zusammenbringt. Martin ist dabei stets an vorderster Front zu finden, sei es in den Planungsphasen oder direkt am Tag der Parade, wo er dafür sorgt, dass die verschiedenen Elemente der Veranstaltung – von den Rednern bis hin zur technischen Ausstattung – perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Seine Leidenschaft und sein Engagement sind ungebrochen, und er ist eine treibende Kraft hinter der Bewegung für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland. Ohne Martin „Tribble“ und seine unermüdliche Arbeit wäre die Hanfparade kaum denkbar. Sein Einsatz über zwei Jahrzehnte hinweg zeigt, wie sehr ihm dieses Anliegen am Herzen liegt, und er wird auch in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Organisation und Weiterentwicklung der Parade spielen.
Greg ist seit vielen Jahren im Hanfparade-Team dabei und Vorstandsmitglied im Jakis e.V., dem Verein hinter der Hanfparade. Seine Überzeugung für die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel, Medizin und Rohstoff hat ihn dazu gebracht, sich nach Ende seiner Studi-Zeit der Hanfparade anzuschließen und über die Jahre immer wieder verschiedene Aufgaben zu übernehmen – von Organisation über Förderersuche und Öffentlichkeitsarbeit bis zu Technik und Website.
Trotz der Herausforderungen, die ein solches Engagement mit sich bringt, sieht Greg weiterhin die Notwendigkeit, für eine gerechtere Drogenpolitik bzw. eine bessere Suchtpolitik auf die Straße zu gehen. Nach wie vor ist Cannabis strenger und komplizierter reglementiert als die gefährlicheren Drogen Alkohol und Nikotin. Nach wie vor umgibt Cannabiskonsum ein Stigma, das sich in Verbotszonen zeigt, in Mengenbeschränkungen und Ausgrenzung, wenn Gastronomen sogar in Raucherbereichen keinen Cannabiskonsum dulden – angefeuert von rückwärtsgewandten Politikern, die das jetzige CanG am liebsten sofort wieder streichen und Säule 2, den legalen Verkauf von Cannabis in lizenzierten Shops, auf den Sanktnimmerleinstag verschieben würden.
In all den Jahren wird Greg aus diesen Gründen nicht müde, aktiv für eine „richtige“ Legalisierung einzustehen und an der Legalisierung zu arbeiten.
Luzy ist seit über einem Jahrzehnt eine feste Größe in der Organisation der Hanfparade und hat mit ihrem Label „Definizium Records“ entscheidend dazu beigetragen, die musikalische Vielfalt der Veranstaltung zu prägen. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz sorgt sie dafür, dass die Bühne der Hanfparade jedes Jahr mit erstklassigen Bands und DJs bespielt wird, die das Publikum begeistern und für die richtige Stimmung sorgen.
Doch Luzy beschränkt sich nicht nur auf die Programmgestaltung der Bühne. Sie ist auch maßgeblich an der Planung und Organisation der Paradewagen beteiligt, die die Hanfparade durch die Straßen Berlins begleiten. Mit viel Leidenschaft und einem untrüglichen Gespür für die richtige Musik schafft sie es, die Wagen mit passenden Acts auszustatten, sodass die Parade auch akustisch ein unvergessliches Erlebnis wird.
Ob auf der Bühne oder hinter den Kulissen – Luzy ist stets mit vollem Einsatz dabei und sorgt dafür, dass die Hanfparade ein kulturelles Highlight bleibt. Ihre Liebe zur Musik und ihr Engagement für die Legalisierung von Cannabis haben sie zu einer unverzichtbaren Kraft im Organisationsteam gemacht. Dank ihrer Arbeit und ihrem kreativen Input ist die Hanfparade nicht nur ein politisches Statement, sondern auch eine Feier der Musik und der Gemeinschaft.
Am Samstag wird die Hanfparade in Berlin erstmals so duften, wie das Klischee es seit 1997 von ihr behauptet. Dann wollen einige tausend Cannabisbegeisterte aus dem ganzen Bundesgebiet die seit 1. April geltende Entkriminalisierung der Droge feiern.
Ungetrübt ist die Feierlaune der VeranstalterInnen und ihrer Gäste u.a. aus den Niederlanden, Spanien und Österreich indes nicht – vielen scheint die neue Freiheit zu beengt, andere fürchten einen Rollback des Ampelprojekts ‚Legalisierung‘ nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr. „Uns ist diese Entkriminalisierung schlicht zu wenig.“ so Martin Steldinger, Vorsitzender des Hanfparade-Vereins. Die VeranstalterInnen der Hanfparade haben denn auch klare Forderungen an die Politik. „Wir brauchen dringend die versprochene Säule 2 mit den Fachgeschäften. Und wir brauchen funktionierende Cannabisclubs. Das Ziel, den Schwarzmarkt zurück zu drängen, ist sonst in Gefahr.“ so Steldinger weiter.
Gerade Berliner HanffreundInnen grummeln da zustimmend, schließlich verhindert ein typisch hauptstädtischer Verwaltungshickhack hier die Etablierung sogenannter CannabisSocialClubs. Diese Anbaugemeinschaften sind eigentlich die wichtigste Quelle für den straffreien Cannabisgenuss. Bislang bleibt BerlinerInnnen, die straflos kiffen wollen, nur der Eigenanbau.
Für Gesprächsstoff sorgt auf dem traditionsreichen Familientreffen der Legalisierungsbewegung außerdem das Verhalten der Union. Diese hatte in Gestalt des CDU-Vorsitzenden Merz die Rückabwicklung des Cannabisgesetzes ganz weit nach oben auf die Prioritätenliste nach Regierungsantritt gesetzt. Wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist und was man tun kann, um den Rollback zu verhindern, beschäftigt aktuell viele HanffreundInnen.
Trotz aller politischen Probleme will die Hanfparade 2024 aber vor allem eins sein – Anlass, den Sieg über das Hanfverbot zu feiern. Dabei sollen Livekonzerte u.a. von Reggealegende Uwe Banton helfen.
Für ihre Fragen zur Hanfparade steht Ihnen der Versammlungsleiter Steffen Geyer unter +491786594399 gerne zur Verfügung.
Basisinfo: Die Hanfparade, ist Deutschlands größte Demonstration für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel. Sie findet seit 1997 jährlich in Berlin statt. Im Vorjahr nahmen 6000 Menschen teil.
Ablauf: Fr 09.08.24 21:00 Uhr Freiluftkino Hasenheide „Bob Marley – One Love“ Biopic Hanfparade Spezial Sa 10.08.24 12-15 Demostart & Auftakkundgebung am Roten Rathaus mit Bühnenprogramm, Infoständen, Reden und Musik 15-18 Uhr Umzug über Unter-den-Linden, Reichstag, Hauptbahnhof, Bundesgesundheitsministerium, Oranienburger Str mit Paradewagen von Parteien und Szeneorganisationen z.B. DHV 18-22 Uhr Schlusskundgebung am Roten Rathaus mit Bühnenprogramm, Infoständen, Reden und Musik So 11.08. 15:00 Uhr Chillout Tag im YAAM
Der HanfMARKT ist ein monatlicher Community Treffpunkt im Yaam ab 15 Uhr bis in den Abend. Die Hanfparade ist mit einem Infostand dabei! Eintritt: Spende an das Yaam.
Zu diesem speziellen Datum geht es auf der Bühne beim GanjaCulture Talk dieses Mal um „Bauen mit Hanf“. Dabei reden wir von Häusern 🙂
Daneben gibt es wieder einen kleinen Markt, Fussball, Kicker, … und natürlich viel Musik.
Der Hanfmarkt im Yaam bietet eine breite Palette an legalen Produkten, die von Hanfkosmetik über CBD-Produkte bis hin zu Hanfsamen und Textilien reichen. Zusätzlich zu den informativen Ständen erwartet die Besucherinnen und Besucher auch feinste Reggae-Musik von den Grooving Smokers.
Talkrunden mit Experten wie Der Micha, Ganjaman, Maama Ganja, Vasili Franco (MdA) uvm. diskutieren über die aktuelle rechtliche Lage und stellen die Erwartungen der Community in den Mittelpunkt.
Der Hanfmarkt im Yaam verspricht eine einladende und informative Atmosphäre für alle, die neugierig sind und mehr über die legalen Möglichkeiten im Zusammenhang mit Hanf und Cannabis erfahren möchten.
Der Berliner Hanfmarkt wird jeden Monat an einem Sonntag stattfinden. Damit gibt es endlich einen Treffpunkt für die cannafine Community.
Claudia Ak ist 1966 geboren und hat drei erwachsene Kinder. Anfang der 1990er-Jahre war sie schon Mitglied bei JES in München. Langjährig dort substituiert und aktiv konsumierend, hat sie zum Jahrtausend Wechsel, über eine Therapie in Hessen, die Gelegenheit beim Schopf gepackt und hat das Bundesland gewechselt. Heute lebe sie in Wiesbaden, arbeitet in einer Marketing-Agentur und engagiert sich in ihrer Freizeit für Drogengebraucher und gegen deren Diskriminierung und Stigmatisierung.
Bei JES leitet Claudia seit dem Frühjahr 2022 die Koordination der „Süd-Schiene“, in der sie die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen sowie Gruppen in Österreich und der Schweiz verwaltet und unterhält.
JES hat ihr einen neuen Freundeskreis eröffnet, der ihr viel Wissen vermittelt und Freude bereitet. Zusammen mit ihren Freunden möchte sie dabei mithelfen, die eingestaubte Drogenpolitik zu modernisieren und die Realität von Substanzkonsumenten zu verbessern.
Was 1999 im Glashaus der Arena begann, breitete sich die Jahre wie ein grün-gelb-roter Klangteppich über die Hauptstadt aus. 2000 erste Teilnahme am Karneval der Kulturen, 2001 eine eigene Bühne zur Fete de la Musique und ein eigenes Festival, das Popkomm Reggae Festival wurde ins Leben gerufen. In diesen Jahren war es noch möglich an vielen Orten ein Publikum zu vereinen, dass Reggae, Ragga und Dancehall liebte. Beenie Man, Lady Saw, Sean Paul, Bounty Killer, Shaka Demus & Pliers, all diese jamaikanischen Singer entflammten ein Dancehall Fever sondersgleichen. Die Reggae Massive war bereit für Reggae outta Germany und mit „Dickes B“ von SEEED gab es die Berlin Hymne, die in der ganzen Welt bekannt wurde. Berlin war aus dem Dornröschenschlaf erwacht.
Die Grooving Smokers gründeten das eigene Label GS Music und hatten mit Gunjah Deluxe, Vido Jelashe und Sammy Dread die ersten gemeinsamen Singer. 2002 fand sich ein Ort, der jeden Donnerstag die Reggae Massive zusammen brachte. Erst die Berliner, dann auch die ganze Welt.
Die MS Hoppetosse war das Reggaeschiff und einmalig wie kein anderer Ort. „Hoppetosse Fire, Hoppetosse Flame“ Im Frühjahr 2002 begannen die Grooving Smokers mit den Residents Selecta G, Winjy Lion, Traffic Light Sound, Vido Jelashe uvm. die Hoppetosse für das Feiervolk zu beleben. Das Schiff war nicht nur Partylocation sondern auch ein schwimmendes Restaurant.