Jointbau-HelferInnen gesucht!

Am kommenden Sonntag den 02.08.2015 trifft sich die Hanfparade-Deko-Crew zu einer weiteren Bastelaktion. Unter anderem soll das Jointkreuz fertig gestellt werden. Ihr seid herzlich dazu eingeladen, vorbei zu schauen und mit zu helfen.
Wir treffen uns um 15 Uhr in der Lausitzerstraße 10 (erster Hinterhof) im Bastel-Keller!

Achtung: Wir wollen u.a. mit Pappmache die Außenhülle der Joints gestalten. Bringt also Kleidung mit, die auch mal schmutzig werden darf.

P.S. Neben dem Jointbau gibt es noch viele andere Dekojobs zu erledigen. Auch Schilder-MalerInnen, Transpi-GestalterInnen oder Stand-DekoriererInnen sind gern gesehen 😉

 

Mehr Transparente – Mehr Legalisierung

Wer möchte, dass das Hanfparade-Engagement über den 8. August hinaus wirkt, muss mehr tun, als nur vor Ort zu sein.
Selbst gebastelte Schilder, Transparente und andere personalisierte Meinungsverstärker ermöglichen es, unser gemeinsames Anliegen „vollständige Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel“ auf Fotos sichtbar zu machen.

Um eure Schilder-bastel-Kreativität ein wenig zu kitzeln, haben wir heute eine bunte Sammlung von euch auf früheren Hanfparaden gestaltete Transpis auf Facebook und Google+ veröffentlicht.

P.S. Wer spontan nicht weiß, wie man sich ein duftes Kleintransparent strickt, für den gibt es eine bebilderte Anleitung auf Flickr 😉

Foto vom Umzug bei der Hanfparade 2014

Vielfalt auf den Paradewagen – Hanfparade tanzt mit dem Balkan

Foto vom Umzug bei der Hanfparade 2014Der Balkan ist die Region Südosteuropa und bekannt für seine Musik und die eindrucksvollen Balkantänze. Aber was hat die Hanfparade mit dem Balkan zu tun? Auch dort wurde und wird wie fast überall auf der Welt Hanf angebaut, konsumiert und genutzt, aber das ist nicht der Grund.

Wegen vielfach geäußerter Kritik in den vergangenen Jahren von einigen Seiten, die Hanfparade sei eine „Techno-Parade“, haben wir den Versuch unternommen, für eine echte musikalische Vielfalt auf den Paradewagen zu sorgen und bisher gar nicht vertretene Genres einzuschließen – Jazz, Rock, Metal oder Volksmusik, um nur einige zu nennen. So sah unser Konzept für die Hanfparade 2015 vor, dass wir uns erstmals in die Musikauswahl der Wagenbetreiber einmischen und jeder Wagen ein anderes musikalisches Genre aus einer von uns aufgestellten Liste „bespielen“ sollte, um mit der Hanfparade insgesamt auch die Tatsache widerzuspiegeln, dass Cannabiskonsum in allen Volksschichten vertreten ist.

Balkan Beats LogoDieser Plan ist allerdings bei den Wagenbetreibern auf geringe Gegenliebe gestoßen. Einige haben sich bereit erklärt, es dieses Mal mit etwas anderem auszuprobieren. Die meisten aber haben ihre eigenen Szene-DJs, die sich schon enorm auf ihren Auftritt auf der Hanfparade freuen. Dennoch wird die Musikauswahl auf der Hanfparade 2015 deutlich vielseitiger sein als früher: Funk, Soul, Drum’n’Bass, Jazz, Psytrance, Darkpsy, Hitech, Reggae, Minimal, Turntablism, Hiphop und natürlich: Techno. (Nur z.B. einen Schlager-, Rock- oder Metal-Wagen gibt es immer noch nicht. Anmeldungen sind weiter möglich…!)

Für „unseren“ Paradewagen – das ist jener, auf dem die RednerInnen bei der Start­kundgebung und den Zwischenkundgebungen stehen werden und der sich beim Umzug in der Mitte der rund einem Dutzend Wagen befinden wird – haben wir uns das Genre „Balkan Beats“ ausgesucht und freuen uns, den Berliner DJ Robert Soko für den dreistündigen Umzug gewonnen zu haben. Balkan Beats sind eine tanzbare, fröhliche Mischung aus elektronischen Beats und traditionellen Melodien und Rhythmen aus dem Balkan. Gewürzt wird das Set von Robert Soko mit Einflüssen aus klassischen Rembetiko-Songs, ein traditioneller Musikstil aus Griechenland, in dessen Liedern oft der Hanfkonsum besungen wird.

Wir hoffen, mit unseren Balkan Beats und Rembetiko auf viele offene Ohren zu treffen und freuen uns auf das Set von Robert Soko. Übrigens: Fortgesetzt wird dieser Teil der Hanfparade am Abend im Berliner Club „Lido“ mit einer Balkanbeats-Hanfparade-Afterparty! Mehr Infos: www.balkanbeats.de

Reggae im Hanffeld 2015 – ein Bericht aus dem Grünen

16 Jahre gibt es nun schon die Firma Hanf-Zeit in Steinheim und eines ihrer Standbeine ist der Nutzhanfanbau. Es gab Widerstände und Vorurteile gegenüber der Pflanze Hanf, doch diese scheinen kaum noch eine Rolle zu spielen. Die Eigentümer Bianka und Stefan Noelker-Wunderwald sowie der Verein Junge Kultur Steinheim e.V. hatten vor Jahren die Idee, in einem ihrer Hanffelder ein Reggae-Festival nach dem Motto „Umsonst und Draußen“ stattfinden zu lassen. Am letzten Wochenende war es soweit. Mit Spannung erwarteten viele den Tag des ersten Reggae-Festivals im Steinheimer Hanffeld.

Bei besten Wetter waren viele Attraktionen geboten, beginnend mit der Eröffnung der stellvertretenden Steinheimer Bürgermeisterin Frau Elisabeth Klennert. Anschließend referierte Dr. Franjo Grotenhermen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) zum Thema „Cannabidiol (CBD)“. Nach dem sehr informativen Vortrag begann das Kinderprogramm mit der Zauber-Show von Zauberer Wernando Putschino. Bis zum frühen Abend waren schon weit über 500 Besucher gekommen. Es gab nicht nur viele Informationen über Cannabis, es gab den Hanf auch zu schmecken: Von Waffeln über Würstchen, Hanfburgern und Hanfpizza bis hin zu Bier gab es zahlreiche Snacks mit der Zutat Hanf zu probieren – es verwunderte wenig, dass noch vor Ende des Festivals alle Essenstände komplett ausverkauft waren.

Gegen 19 Uhr begann der musikalische Teil und das Hanffeld war ab dann immer mehr als gut gefüllt. Nach vorsichtigen Schätzungen waren mindestens 2500 Menschen gekommen, um sich über die Nutzpflanze Hanf zu informieren. Zahlreiche Informationsstände, unter anderem auch von der Hanfparade und dem Hanfmuseum Berlin hatten dafür umfangreiches Informationsmaterial mitgebracht. Das Musikprogramm war gemischt zusammengestellt und gespickt mit bekannten Künstern wie Uwe Banton und Ganjaman. Die Zuschauer waren bunt gemischt, von jung bis Alt. Besonders fiel auf, dass viele Menschen aus der Region gekommen waren – dieses zeigte sehr deutlich, wie sehr Hanf-Zeit in der Region verankert und angenommen ist. Dies ist bemerkenswert und hat Vorbildcharakter.

Viel Spaß mit Steffen Geyers Bilderschau!


Foto von der Hanfparade 2014: Nutzhanfareal und Forum für Hanfmedizin auf der Straße des 17. Juni in Berlin

Nutzhanfareal und Forum für Hanfmedizin auf der Hanfparade 2015

Foto von der Hanfparade 2014: Nutzhanfareal und Forum für Hanfmedizin auf der Straße des 17. Juni in BerlinAuf der Abschlusskundgebung der Hanfparade unter dem Motto „Nutzt Hanf!“ am 8. August 2015 auf der Straße des 17. Juni in Berlin wird es einen Bereich geben, der über die Vielfalt der Nutzpflanze Hanf informiert. Das Nutzhanfareal soll helfen, die Angst vor Hanf abzubauen. Dazu wird es einen Bogen von der jahrtausendealten Nutzpflanze zu innovativen Produkten schlagen. Das Hanf Museum Berlin und die European Industrial Hemp Association (EIHA) stehen stellvertretend für diese Vergangenheit und Zukunft.

Neben dieser „Leistungsschau der Cannabisindustrie“ will die Hanfparade mit dem Nutzhanfareal zeigen, wie das Cannabisverbot auch nüchternen Hanfanwendern schadet und dass die Prohibitionsbürokratie technische Innovation behindert. Die vollständige Legalisierung der Nutzpflanze Hanf wäre ein Meilenstein auf dem Weg zur ökologisch-nachhaltigen Wirtschaft. Neben vielen Infoständen von Hanfaktivisten, Organisationen, Parteien gibt es auch wieder das Forum für Hanfmedizin – Leiden lindern, Ängste abbauen.

Foto von der Hanfparade 2014: Einer der zahlreichen Infostände auf der Abschlusskundgebung (hier: Grüne Hilfe Netzwerk e.V.)Dass Cannabis eine uralte, nebenwirkungsarme, natürliche Medizin ist, die vielen Menschen helfen könnte, hat sich bis in „bürgerliche Kreise“ herumgesprochen. Selbst die in Hanffragen sonst lernresistente Bundesregierung musste angesichts der Entwicklungen in den USA, Portugal und vielen anderen Ländern einräumen, dass Cannabinoide (so heißen die im Hanf enthaltenen Wirkstoffe) bei einem breiten Indikationsspektrum therapeutisch wertvoll sind und hat „Cannabismedikamente“ zugelassen.

Das „Forum für Hanfmedizin“ ist zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema. Hier werden Vorträge und Diskussionsrunden über die in Deutschland erhältlichen Cannabismedikamente und die aktuelle Forschung informieren. Damit dies gelingt, arbeitet die Hanfparade mit wichtigen Organisationen und Einzelpersonen aus der Welt des deutschen Medizinalhanfs zusammen. Ohne die in den vergangenen Jahren zwischen organisierten Cannabispatienten, ihren Ärzten und der Hanfparade gewachsenen engen freundschaftlichen Beziehungen wäre das „Forum für Hanfmedizin“ nicht möglich.

Foto von der Hanfparade 2014 in Berlin: Die Hauptbühne auf der Abschlusskundgebung auf der Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger TorEine „stinknormale“ Medizinalpflanze ist Hanf jedoch trotz eindeutiger wissenschaftlicher Faktenlage und unzähliger lebender Beweise in Form zufriedener Cannabispatienten noch lange nicht. Wer in Deutschland Cannabis als Medizin nutzen will, muss demütigende bürokratische Hürden nehmen und nicht zuletzt das nötige Kleingeld haben. Das Dogma von der drogenfreien Gesellschaft und die Angst vor einer Verharmlosung des Konsums von Cannabis an sich verhindern eine rationale Bewertung der Möglichkeiten von Hanf als Heilmittel.

Die Hanfparade will helfen, Vorurteile gegen Cannabismedizin abzubauen und bietet deshalb auf dem Abschlussgelände ein Forum, das Jedermann die Möglichkeit gibt, mit Patienten und Ärzten über Medizinalhanf, dessen Nutzung und politische Lage, zu diskutieren. Sie will außerdem den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der Patienten untereinander fördern.

Foto von der Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof Berlin

Bildet Fahrgemeinschaften

In ein paar Wochen ist die Hanfparade 2015 und hast du dir schon überlegt, wie du hinkommst? Sie startet 8. August am Washingtonplatz in Berlin. Das ist direkt am Hauptbahnhof. Die Hanfparade-Orga hat auf ihrer Webseite einige gute Tipps, wie man zur Hanfparade kommt. Auch haben wir eine Facebook-Gruppe zur Selbstorganisation für Mitfahrgelegenheiten. Oder schnappe dir einfach ein paar Freunde und Freundinnen von dir und fahrt gemeinsam. Berlin ist immer eine Reise wert!

Foto von der Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof Berlin

Global Marijuana March 2015: Dresden fordert Legalisierung!

Nachdem wir in den vergangenen Wochen über die von Hanfparade-Teammitgliedern besuchten GMMs 2015 in Erlangen, Rostock, Kempten, WienDortmund und Frankfurt berichtet haben, folgt heute ein Bericht von Albert aus dem Dresdner Orga-Team über ihren Global Marijuana March am 9. Mai 2015.

Nun schon zum zweiten Mal gab es in Dresden eine Veranstaltung zum Global Marijuana March (GMM).

Unter dem Motto „Colorado, Amsterdam, wann ist endlich Deutschland dran?“ marschierten und tanzten rund 300 Demoteilnehmer für die Legalisierung von Cannabis durch Dresden. Der Wettergott war gnädig und so konnte die Demo pünktlich um 15 Uhr auf dem Postplatz starten. Am Altmarkt konnten die Demoteilnehmer bei den durch den Frühlingsmarkt angezogenen Besuchern kräftig Aufsehen erregen. Der Demozug verlangsamte sich auf der Wilsdruffer Straße an der neuen Chillhousefiliale. Dort gab es kleine „Geschenketütchen“ für die Demoteilnehmer. Der Demozug wurde mit Hilfe der lokalen Partyveranstalter Electrozid mit Musik von Biber & Eenor begleitet.

Während des Demozugs wurden mit essbaren Hanfsamen befüllte Tütchen von Crazy Neighbours verteilt, was anfangs bei der Dresdener Polizei für etwas Aufregung sorgte. Nach dem klar war, dass es sich dabei wirklich um Knabberhanf handelte, erhielten die Teilnehmer die Tütchen mit den Worten „dann viel Spaß beim Knabbern“ zurück.

Den zweiten Vorfall mit der Polizei gab es aufgrund eines Demoteilnehmers, der eine Anonymous-Maske trug. Er musste sie mit Hinweis auf das Versammlungsgesetz absetzen und bekam zusätzlich einen Strafantrag wegen Verstoßes gegen dieses. Wir finden dieses Vorgehen ungerechtfertigt, aber anscheinend hatten die in diesem Jahr überaus zahlreich eingesetzten Polizeibeamten nichts besseres zu tun. Denn die Stimmung war über die gesamte Demonstration und auch später im Alaunpark friedlich und ausgelassen.

Im Alaunpark fand ab 16 Uhr die Abschlusskundgebung statt. Als Redner sprachen Vertreter der Jusos, der JuliA, der grünen Jugend und der Piraten. Zwischen den Redebeiträgen gab es immer wieder musikalische Auflockerung durch den rappenden Oberbürgermeister-Kandidat Tanne M.C. (Dr. Tobias Tanneberger), den Kapuddnicks, DD Dubster und L|Allure.

In diesem Jahr besonders hervorzuheben ist die Rede von Lars Tanger von der Jungliberalen Aktion Sachsen (JuliA) und seit 2 Jahren fester Bestandteil des GMM-Orgateam Dresden. Er forderte ein Umdenken in der Drogenpolitik und sprach über alternative Wege zu einem vernünftigeren Umgang mit Cannabis. Und versprach, die FDP auf dem Bundesparteitag, der am 16.05.2015 stattfand, „zur Legalisierung zu treiben“. Dieses Versprechen hat er gehalten, denn die FDP hatte am 16.05.2015 auf ihrem Bundesparteitag „die Legalisierung von Cannabis beschlossen“.

Fazit: Der Global Marijuana March Dresden kann auch dieses Jahr wieder als voller Erfolg verbucht werden, auch wenn das Presseecho im Vergleich zu letztem Jahr abnahm.

Menschenmenge bei der Demonstration

THC statt EZB – Global Marijuana March Frankfurt 2015

Während sich die Ereignisse in Berlin überschlagen (siehe News vom 16.6.) und die Hanfparade 2015 immer näher rückt, liegt uns noch der Bericht von Daniel aus dem Hanfparade-Team vor, der zusammen mit Martin den GMM in Frankfurt unterstützt hat.

Menschenmenge bei der Demonstration

Bereits zum elften Mal organisierte die Hanf-Initiative Frankfurt am Main eine Demonstration zum Global Marijuana March. Unter dem Motto „Legalisierung liegt in der Luft“ zogen am 9. Mai 2015 ca. 600 Demonstranten durch Frankfurt.

Die Demo startete um 14 Uhr am Opernplatz mit einer Auftaktkundgebung. Nach einigen Infos zur Veranstaltung und Reden von Martin Kliehm (Die Linke) und Martin „Tribble“ Steldinger (Hanfparade & Hanf Museum Berlin) setzte sich die mitlerweile stark angewachsene Menge in Bewegung.

Redner auf dem Demowagen im Kunstnebel als Jointrauch

Die Stimmung während der Demo war super. Neben vielen Legalize-Songs wurden auch immer wieder Sprechchöre wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns das Ganja klaut“ und „Für die Freiheit, für das Leben, kranken Menschen Ganja geben“ skandiert. Viele Frankfurter BürgerInnen zeigten sich interessiert und nahmen gerne Infomaterialien entgegen. Das liegt zuletzt auch ein wenig an der Entscheidung des Stadtparlaments. Dieses beschloss eine Woche zuvor, dass die Legalisierung der medizinischen Anwendung von Cannabis seitens der Stadt unterstützt werden soll. Passend dazu wurde der Frankfurter GMM von einem CannaVan begleitet. In diesem Fahrzeug konnten geh-eingeschränkte Menschen Platz nehmen, um an der Demo teilzunehmen.

Die Polizei war im Vergleich zu den Vorjahren mit einem großen Aufgebot vor Ort, was der Veranstalterin Ingrid Wunn negativ auffiel: „Ich bin entsetzt über das Auftreten der Polizei“, sagte sie im Anschluss. So hätten die Beamten die Personalien von rund 20 DemoteilnehmerInnen aufgenommen, die anscheinend gekifft hatten. „So etwas hatten wir noch nie“, so Wunn. Kopfschütteln löste das Verhalten der Beamten auch bei den Mitgliedern der Piratenpartei aus. Diese wurden zeitweise am Verteilen von Hanfsamen gehindert, die als Vogelfutter frei erhältlich sind. Erst nachdem die Polizisten gegoogelt hatten, was da verteilt wurde, durfte weitergemacht werden. Am Abend gab es dann noch die Afterparty „Tanzen mit Pflanzen“ im Klapperfeld. Dieses ist ein ehemaliges Gefängnis im Frankfurter Zentrum, welches mitlerweile ein linkspolitisches Projekt geworden ist. Hier standen die Leute bis weit in die Nacht vor der Tür und hofften reinzukommen, da das Klapperfeld aus allen Nähten platzte.

Özgür Cebe, Komiker

Bewegter Muselmann mit rheinischem Humor – Özgür Cebe

Bewegter Muselmann mit rheinischem Humor – Özgür Cebe

Wenn der Islam nicht zu Deutschland gehört, Ostwestfalen aber schon, wohin gehört dann ein in Bielefeld geborener Rheinländer mit türkischen Wurzeln?

Die Antwort auf diese Frage ist ein Spagat, den Özgür Cebe jeden Tag praktizieren muss. Das tut weh. Und wenn es weh tut, hilft nur eins: Sich locker machen. Mit Selbstironie und pointierter Beobachtung entwaffnet Cebe alle Scharfmacher durch pure Gelassenheit. Wie man sich mit Humor integrieren kann, davon kann Özgür Cebe ein Lied singen. Und tut dies auch.

1994 begann Cebe eine Hospitanz im Theater an der Ruhr. Unter der Leitung von Roberto Ciulli spielte er erste Rollen, die ihn auf Tourneen nach Italien und Schweden führten. Er absolvierte eine überbetriebliche Ausbildung zum IT-Systemkaufmann und begann im letzten Ausbildungsjahr eine zusätzliche Ausbildung zum Schauspieler, die er mit der Bühnenreife abschloss. Zwei Jahre lang gehörte er zum festen Ensemble in Kaya Yanars Sendung „Was guckst du?!“. Außerdem sieht man ihn häufig in TV-Serien wie der „Lindenstraße“ und „Alarm für Cobra 11“. Im Kinofilm Reset gab er sein Debüt als Hauptdarsteller.

Am 6. September 2009 wurde Özgür Cebet erstmals öffentlich zum Stand-up Comedian. Der Kabarettist Jürgen Becker war so begeistert, dass er ihn in das Panel seiner WDR-Sendung „Baustelle Deutschland“ nahm. Und zuletzt war Cebe noch bei einer ganz besonderen Premiere dabei: Jürgen Becker moderierte „Kabarett am Minarett“ in Deutschlands größter Moschee in Duisburg-Marxloh. Das Ereignis fand großes Medienecho. Der Kölner Stadt-Anzeiger schrieb in einer Kritik: Höhepunkt des Abends war zweifelsohne der Auftritt von Özgür Cebe. 2014 trat er erstmals bei Bündnis 90/Die Grünen auf dem politischen Aschermittwoch auf.

Özgür Cebe - Hanfparade 2015 ShoutOut
seinem Programm nimmt der Wahlkölner auch das Hanfverbot in die Mangel. Er selbst profitiere von der grünen Medizin, denn er konnte mit Hilfe von Hanf seine Krebserkrankung überwinden! Aber nicht nur in der Medizin hält er ein Umdenken für nötig. Es ist eine Schande, das Millionen von Menschen sich legal mit Alkohol berauschen dürfen, harmlose Cannabiskonsumenten jedoch immer noch kriminalisiert werden, ihre Führerscheine verlieren und im schlimmsten Fall im Gefängniss landen. Seine Kritik richtet sich im Programm auch an die Bundesdrogenbeauftrage Marler Mortler, stolze Besitzerin mehrerer Hopfenfeldern, die am Verbot festhalten möchte und für Cannabispatienten nur das nötigste tut. Auf der DINAFEM-Bühne wird Özgür „Ötze“ Cebe mit Humor auf die Ungerechtigkeit des Hanfverbots aufmerksam machen.