Es gibt viele Anlässe, demonstrieren zu gehen. Nicht nur für die Re-Legalisierung von Cannabis, sondern auch wie z.B. morgen in Berlin für bessere Bedingungen für Flüchtlinge und gegen FRONTEX – ein Thema, welches wie „unser“ Thema die Freiheit berührt. Hilfe für Flüchtlinge, Freiräume in der Stadt zu erhalten und zu nutzen, und vieles weitere waren die Anliegen der Fuckparade am 6.9.2014 in Berlin. Ein großer Teil des Orga-Teams hat selbst teilgenommen, und um ein wenig Sommer-Demo-Power in den beginnenden Herbst zu bringen, heute Fabians Bericht darüber…
Die seit 1997 bestehende Fuckparade startete dieses Jahr an einem sonnigen Samstag unter dem Motto „Die Spitze des Eisbergs“. Die Demonstration begann pünktlich um 15 Uhr am Roten Rathaus in der Spandauer Straße. Die Route führte dann über die Karl-Marx-Allee, entlang der Warschauer Straße und endete am Ostkreuz vor der Ruine in der Kynaststraße. Dort wurde noch bis 22 Uhr weiter fröhlich gefeiert.
Der Paradezug bestand aus vier LKWs und einem Bollerwagen mit Soundsystemen, welche die Parade während des Umzugs mit Gabba, Speedcore, Hardcore und ähnlichen Musikstilen beschallten.
Die Veranstalter bezifferten über Twitter die Anzahl der Besucher auf 2500 bei Start der Demonstration und knappe 8000 Teilnehmer an der Abschlusskundgebung. Ein großes Polizeiaufkommen und die städtische Straßenreinigung begleiteten die Parade, um halbwegs für Ordnung zu sorgen. Das hinderte aber einige Gäste nicht, auf Laternenmasten oder Straßenbahnhäuschen zu klettern.
Als der Paradezug die Brücke am Ostkreuz überquerte, begann die Brücke unter der hohen Last der tanzenden Menschen und Paradewagen zu schwingen. Es fühlte sich an, als würde man auf einem taumelnden Schiff feiern, so stark schwankte der Boden unter den Füßen.
Ausgerüstet mit Schriftbrett und Unterschriftenlisten machte sich die Hanfparade daran, bei der Fuckparade 2014 für die Bundestagspetition 52664 von Dr. Franko Grotenherm „Cannabis als Medizin – Kostenerstattung bei Medikamenten auf Cannabisbasis / keine strafrechtliche Verfolgung“ zu werben und Stimmen zu sammeln.
Das Sammeln von Unterschriften für die Petition gestaltete sich sehr einfach, da von Seiten der Partygäste großes Interesse an diesem Thema herrschte und somit viele Menschen auf uns zukamen, um die Petition zu unterstützen. Leider trauten sich auch viele Menschen nicht, da sie ihre Adresse nicht mitteilen wollten, was aber für eine gültige Mitzeichnung notwendig war.
Insgesamt konnten ca. zwei dutzend Listen gefüllt werden, die gleich am nächsten Tag zum Bundestag geschickt wurden. So erwies sich die Fuckparade 2014 als ein äußerst gut geeignete Veranstaltung, um Unterschriften zu sammeln und für medizinisches Marihuana zu werben.
Die Hanfparade wird sicherlich nächstes Jahr wieder auf der Fuckparade 2015 vertreten sein um für die Legalisierung von Cannabis einzustehen und viele Menschen auf diesem Weg zu erreichen.