Götz Widmann, Liedermacher aus Biglen (Schweiz)

Joint Venture Reloaded – Götz Widmann feat. Billy Rückwärts

Joint Venture Reloaded – Götz Widmann feat. Billy Rückwärts

Bei manchen Künstlern reichen wenige Worte, um Fans quer durch alle Altersklassen und Bevölkerungsschichten zum Mitträllern zu bringen. Scheinbar harmlose Formulierungen wie „Eduard der Haschischhund“ oder „Hanky war ein Dockarbeiter“ reichen z.B. aus, bei Freunden des Genres „Singer Songwriter“ Begeisterungsstürme zu entfachen.

Der Grund für die Euphorie heißt Götz Widmann. Der eigentlich aus Heidelberg stammende Wahlschweizer ist seit mehr als 20 Jahren gern gesehener Gast auf deutschen Kleinkunstbühnen. Als Duo „Joint Venture“ nahm er mit seinem im Jahr 2000 verstorbenen Freund und Bühnenpartner Martin „Kleinti“ Simon bereits an der ersten Hanfparade teil. Auch Solo blieb er dem Thema Legalisierung treu und schenkte der Szene mit „Zöllner vom Vollzug abhalten“ oder „Die Zaubersteuer“ Lieder, die heute auf keiner Hanfdemo fehlen dürfen.

Für den abendlichen Schlussakt auf der DINAFEM-Bühne der Hanfparade 2014 hat Götz Widmann sich das Liedermachertrio Billy Rückwärts eingeladen. Gemeinsam mit den Kölnern Malte (Gesang und Bass), Sebastian (Gesang, Guitarre und Keyboard) und Daniela (Violine) wird der „Godfather of Liedermaching“ neben aktuellen Songs vom Album „Bärndütsch“ alte Joint-Venture-Kifferhymnen in neuem Gewand präsentieren.

Joint Venture - Hank starb an ner Überdosis Hasch - DVD

Uwe Banton, Reggeakünstler aus Bielefeld

Mit Ganja und Liebe – Uwe Banton und Band feat. Ganjaman

Mit Ganja und Liebe – Uwe Banton und Band feat. Ganjaman

Wenn der in der Nähe von Bielefeld aufgewachsene Uwe „Banton“ Schäfer die Bühne betritt, dann strömen die Reggeafans quer durch alle Altersklassen in die Clubs oder auf Festivals. Bodenlange Dreads und die Liebe zum Roots Reggea machten den Mitvierziger jedoch nicht nur in Deutschland bekannt. Uwe Banton füllt auch jenseits des Atlantik die Hallen, hat er sein Handwerk doch schon im zarten Alter von 15 bei einem Jamaikaurlaub erwählt.

Nach seinem Album „Mental War“ in 2012, hat er nun sein neues Werk „Free your mind“ mit dabei.

Auf der SENSI SEEDS-Bühne der Hanfparade 2021 wird Uwe Banton vom Berliner „Ganjaman“ unterstützt. Die Beiden verbindet eine lange Freundschaft, die sich musikalisch u.a. in Bantons Debüt-Soloalbum „Jah Roots“ und zahlreichen wechselseitigen Features wie „Kommt, Seht, Hört“ oder „Danke Jah“ manifestierte. Uwe Banton und Ganjaman bilden nicht nur das bekannteste deutsche Reggeaduett, sie bringen mit eingängigen Melodien und Texten nah am Herzen auch jene zum Tanzen, die mit Bob-Marley-Klischees nichts am Hut haben.

Uwe Banton - The Roots Of It (Cannabis Song)

D-Flame, HipHoper aus Frankfurt/ Main

D-Flame macht Hanfparade heißer

D-Flame macht Hanfparade heißer

Schon seit drei Jahrzehnten bringt der Rapper „D-Flame“ die Bassboxen mit seiner unverkennbaren Stimme zum Vibrieren. Die Flamme, ein Kind der deutschen HipHop-Generation rund um Torch und DJ Stylewarz, war einer der Ersten, der beim Rappen auf das Englische verzichtete. Stattdessen gab und gibt es hessisches Gebabbel midde in de Fress.

Wer D-Flame jedoch auf’s Rappen reduziert, wird dem Frankfurter nicht gerecht. So bewies er in seiner langen Karriere u.a. mit dem Soundsystems SoundquakeSound und Pow Pow Movement seine Dancehallfähigkeiten, moderierte beim Frankfurter Jugendsender YOU FM, engagierte sich mit den Brothers Keepers oder im Rahmen der Dokumentation „Yes I Am“ für Gleichberechtigung von Menschen mit Migrationshintergrund, förderte afro-deutsche Künstler, ist vierfacher Papa und Vieles mehr.

Auf der Dinafembühne der Hanfparade 2014 wird „D-Flame“ den Besuchern mit Sicherheit einheizen. Wenn die Flamme „Hallo“ sagt, wird nicht nur HipHop-Fans „Heisser“!

D-FLAME "HALLO" - Official MusicVideo

Martin Jondo, Reggeakünstler aus Berlin; Foto: Wikipedia by Tobias Klenze CC BY-NC

Martin Jondo sucht Regenbogenkrieger

Martin Jondo sucht Regenbogenkrieger

Der Berliner Reggea-Musiker Martin Jondo wird auf der DINAFEM-Bühne der Hanfparade 2014 das Publikum verzaubern.

Martin Jondo, Berliner mit koreanischen Wurzeln, ging bereits 2002 mit Gentlemen auf Tour. Es folgten Auftritte mit Culcha Candela und die Zusammenarbeit mit Mellow Mark.
Im Jahr 2003 verhalf ihm die Single „Rainbow Warrior“ zum Durchbruch. Seitdem ist der sympathische „Regenbogenkrieger“ nicht mehr aus der deutschen Reggeaszene wegzudenken. Jondos spirituelle, verträumte Reggeasongs werden auch auf der DINAFEM-Bühne der Hanfparade 2014 das Publikum verzaubern. Freut euch auf ein Solo Acustic Set, in dem Martin Jondo von seinen Klassikern „fast forward“ zu aktuellen Stücken geht.

Jondo - Little Closer (Videoclip)

Foto vom Hanfinfostand auf dem Umweltfestival

Umwelt schützen, Hanf benützen – Hanfparade auf dem Umweltfestival

Wer unsere News oder Facebook-Posts verfolgt, weiß, dass wir nicht selten Infostände auf anderen Veranstaltungen machen. Just an diesem Wochenende ist die Hanfparade mit einem Stand auf dem lesbisch-schwulen Stadtfest um den Nollendorfplatz vertreten, vorige Woche waren wir auf dem Malzwiese Festival, und vor zwei Wochen auf dem Umweltfestival am Brandenburger Tor. Genau davon berichten mit einer amüsanten Anekdote Marion und Locke im vierten und letzten Teil dieser Mini-Serie über einige unserer „anderen“ Aktivitäten in diesem Jahr – allen gemeinsam das Ziel, die Öffentlichkeit über die Nutzpflanze, die Medizin und das Genussmittel Hanf aufzuklären.

Hanf-Infostand auf dem 19. Umweltfestival in Berlin

Foto vom Hanfinfostand auf dem Umweltfestival

Mit unserem Hanf-Infostand haben wir an dem Umweltfestival Berlin 2014 teilgenommen. Rund 220 Aussteller und zigtausend Besucher_innen haben wieder ein fröhliches und rauschendes Fest gefeiert. Das Umweltfestival ist Europas größte ökologische Erlebnismeile und ermöglicht, einen Überblick über umweltfreundliche Mobilität und Projekte des Umwelt- und Naturschutzes zu bekommen. Auch wurde wieder bewiesen, dass innovative Produkte sehr wohl nachhaltig sein können. Und dass eine damit einhergehende, effiziente Nutzung der Ressourcen, sowie fairer Handel und faire Arbeitsbedingungen uns ein richtig gutes Leben ermöglichen sowie unsere Umwelt schonen.

Foto vom Hanfinfostand auf dem Umweltfestival

An unserem Hanf-Infostand informierten wir die Besucher_innen zum Beispiel über Hanf als Baustoff. Mit Unterstützung der Hanffaserfabrik Uckermark hatten wir ordentlich viel Hanf zum Anfassen: Hanfstroh, Hanfscheben, Heizpellets, Tiereinstreu und natürlich Hanfsamen. Alles 100% Hanf. Die Hanfbaustoffe wurden von vielen Besuchern_innen angefasst, einige konnten nicht anders und mussten daran riechen und andere dachten wiederum, dass man die Pellets rauchen kann. Was wir natürlich richtig stellen konnten.

Infografik: Die 10 wichtigsten Vorteile von Cannabis für die Gesundheit

„100% Hanf, das ist doch kriminell“, sagte ein Besucher im Vorbeigehen und ging gleich weiter zur Polizei. Die nun sehr interessierten Polizisten_innen guckten sich dezent von weitem unseren Stand an. Eine kriminelle Handlung war nicht zu sehen oder nachzuweisen. Darauf hin kam eine sehr freundliche Hauptkommissarin an unseren Stand und fragte nach Informationen. Wir erklärten ihr ausführlich die ausgestellten Hanfbaustoffe. Als sie erfuhr, dass der Nutzhanf in der Uckermark angebaut und verarbeitet wird, und dadurch Arbeitsplätze entstanden sind, war sie begeistert. Ihre Begeisterung stieg, als sie über die Möglichkeiten von medizinischem Cannabis erfuhr. Gut informiert mit einer Broschüre der Hanffaserfabrik, einem Medijuana Magazin und einem Hanfparade-Flyer und -Plakat ging sie zu ihren Kollegen_innen zurück, die uns von da ab bei jedem Rundgang alle freundlich grüßten.

Als Eye-catcher hatten wir eine große Tafel mit einer Auflistung von diversen Krankheiten, bei denen Cannabis als Medizin eingesetzt werden kann. Was viele Besucher_innen erstaunte, so dass sie um mehr Informationen baten. Einige nahmen sich ein Medijuana Magazin mit, andere fotografierten die Tafel. Auch das Hanfmuseum war ein häufiges Thema.

Um den Termin der Hanfparade nicht zu verpassen, wurden viele Flyer und Poster verteilt. Das Umweltfestival 2014 auf der Straße des 17. Juni war für uns eine rundum erfolgreiche Informationsveranstaltung – genau dort, wo auch die große Abschlusskundgebung der Hanfparade am 9. August 2014 stattfinden wird.

Um mehr Infostände dieser Art durchführen zu können, sowie natürlich um in den letzten (knapp) zwei Monaten vor der Hanfparade noch so richtig viel an Promotion und Vorbereitungen wuppen zu können, freuen wir uns über alle freiwilligen Helfer_innen. Besucht uns mal beim OrgaTreff!

Foto von der Auftaktkundgebung, Blick von hinten

Völker, hört die Signale: Global Marijuana March 2014

Im dritten Teil unserer „Mini-Serie“ über Aktivitäten des Hanfparade-Teams berichtet euch heute Ferdinand, der erst in diesem Jahr zum OrgaTeam dazugestoßen ist, von seinen Eindrücken des von ihm selbst mit vorbereiteten und durchgeführten Berliner „Global Marijuana March“ (GMM) – einer vom US-amerikanischen Aktivisten Dana Beal 1999 ins Leben gerufenen weltweiten Legalisierungsaktion, die zum Ziel hat, jedes Jahr Anfang Mai Millionen Menschen überall auf der Welt für eine gemeinsame Sache in ihren Städten zu versammeln: Das Ende der Hanf-Prohibition und des Krieges gegen Drogen. In Deutschland gab es in diesem Jahr 16 erfolgreiche Aktionen zum GMM, so viel wie noch nie zuvor. Weltweit waren 210 Veranstaltungen in 40 Ländern geplant.

Global Marijuana March 2014 Berlin

Waren Sie schonmal am Kottbusser Tor? Ich war am 10. Mai zum ersten Mal so richtig da, bin nicht nur dort ausgestiegen, um zu Fuß weiterzugehen, sondern traf mich mit Greg, um die Soundanlage für den GMM Berlin abzuholen.

Ein echtes Tor habe ich zwar vermisst, durfte mich aber trotzdem gut auf die anstehende Demo einstimmen. Als Treffpunkt geplant war das Protestcamp am Kottbusser Tor, ein Treffpunkt der Bürger des umliegenden Kiezes die gegen steigende Mieten protestieren. Nun suchte ich mir die nächste größere Menschenansammlung, in Kreuzberg nicht unbedingt die beste Idee wie sich bald herausstellte, immerhin war das Kotti nicht umsonst eine Station an der Route unserer Demo. Während ich mir eine Zigarette dreht wurde ich Zeuge eines Gespräches über gestreckte Drogen, das Aluknäuel in der Hand der einen Beteiligten wies auf Marijuana hin, es hätte auch eine andere Droge sein können. Auf jeden Fall wurde der dubiose Stoff von irgendeinem Dealer gestreckt, leider geht das bei Gras sehr einfach. Nun schlug das Gespräch, themenverschuldet, nach kurzer Begrüßung auch gleich in Aggressivität um und wies so eines der vielen Probleme der aktuellen Drogen-„Politik“ auf: Der Dealer streckt für noch höheren Gewinn (als wäre der nicht sowieso schon astronomisch) und der Konsument trägt die Schäden, immerhin wird er um das erhoffte Erlebnis gebracht und zerstört sich seine Atemwege. Weder erstes noch letzteres wäre mit reinem Gras, an dem der Staat noch Geld durch Versteuerung verdient hätte, nicht passiert.

Während des Konsums von meinem mit knapp 75% versteuertem Tabak ohne Zusatzstoffe wurde ich nun, als nicht betrunken in der Menschentraube leicht auffallend, auf ein weiteres Problem der Drogenprohibition angesprochen, nämlich ob ich nicht ein bisschen brauche. Genau, ein Haarspray-Grüner-Tee-Blei-Mix fehlte mir gerade, nach oben beschriebenem Gespräch. Angeboten an jemanden, der nicht gerade wie schon 18 aussieht – das alles möglich gemacht durch jahrzehntelange Prohibition, die den Handel in den Untergrund trieb und ihn jeder Kontrolle durch die Gesellschaft entzog. Die Dealer, die mich angesprochen haben, haben sicherlich kein Problem, auf Jugendliche zuzugehen und ihnen etwas von dem mehr als dubiosen Stoff zu geben, den sie Gras nennen. Und, warum nicht kaufen? Anstatt Kindern die genauen negativen Einflüsse von Cannabiskonsum auf das sich noch in der Entwicklung befindliche Gehirn zu erklären, sagen wir ihnen nur, dass es schlecht und zu Recht verboten sei, ganz im Gegensatz zu Alkohol und Nikotin, die ja auch viel weniger Leute umbringen als Cannabis {Zynismus aus}.

Foto von der Auftaktkundgebung, Blick von hinten

Frisch bestätigt in meiner politischen Überzeugung brachte ich die zwei Beatbarrels zusammen mit Greg zur Hasenheide. Dort wurde dann auch ab halb zwei jeder Ankömmling mit hochqualitativem Minimal begrüßt, zumindest bis die Veranstaltung durch Greg und Steffen musiktechnisch gerettet und in gewollte Bahnen gelenkt wurde. Ja, der GMM Berlin begann mit einer Auftaktkundgebung in der Hasenheide unter dem Motto „vom Dealer (Hasenheide) zum Coffeshop (Görli)“

Jeder eifrige Hanfaktivist, der an diesem Tag früh, also gegen Mittag, aufgestanden war, wurde so auch mit schönem Wetter und von freundlichen Menschen begrüßt. Kurz vor zwei hatte sich so schon eine nette fröhliche Gruppe am Haupteingang der Hasenheide breit gemacht und wurde mit Klassikern der Legalize-Musik und dem deutschen Kulturerbe allgemein empfangen (hier sei besonders auf „Wir kiffen“ von Stefan Raab hingewiesen) und auf die bevorstehenden Reden zu Beginn des Global Marijuana March Berlin 2014 eingestimmt. Nach der Begrüßung durch Steffen Geyer, seines Zeichens Mitarbeiter des Hanf Museums zu Berlin und Legalisierungsaktivist im glücksverheißendem 13. Jahr, sprach Hans Cousto, Veteran der Szene rund um psychotrope Substanzen, die allgemeinen Probleme der Prohibitionspolitik an. So kollidiert sie schlicht und einfach mit der Erklärung der Menschenrechte und so auch dem Grundgesetz. Das gilt nicht nur für Cannabis, sondern auch für alle anderen psychoaktiven Substanzen, so Hans.

Foto von Tibor Harrach bei der Auftaktkundgebung

Durch die Ansetzung auf den 10. Mai hatten dann auch Aktivisten aus anderen Städten die Zeit, nach Berlin zu kommen, zum Beispiel Stefan Fichte. Sogar ein „echter“ Politiker, Tibor Harrach von den Grünen, war vor Ort und machte dann auch so richtig Wahlkampf, mit Ablesen und großem Plakat, Präsentieren von nicht vorhanden Ergebnissen und so weiter. Der Sprecher nach ihm, Jost Leßmann von der Grünen Hilfe, rügte ihn dann dafür. Immerhin ist Tibor einer der wenigen bei den Grünen, die wissen, dass im Parteiprogramm schon lange ein Ende der Sackgasse Prohibition gefordert wird. Da kann man dann nicht so tun, als wäre Legalisierung bei Bündnis 90/Die Grünen an der Tagesordnung, vor allem wenn man die letzte Aktion in diese Richtung betrachtet. Der „Coffeshop-Vorschlag“ von der Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann war doch eher ein gebrochenes Wahlversprechen. Nach dieser Einleitung ging es dann via HermannplatzKottbusser DammKottbusser TorHeinrichplatzOranienstraße, Wiener Straße zum Görlitzer Park.

Hier war ich persönlich weiter mit dem Transport der Soundanlage beschäftigt, was sich als äußerst ruhiger Job erwies. Zugegebenermaßen, nicht einmal der Job der Polizisten war anstrengend, denn wie üblich für eine Legalisierungsdemo, zog eine fröhlich lärmende und immer friedliche Menge durch die Straßen. Es herrschte eine fast familiäre Atmosphäre, die hauptsächlich der Cannabiskultur geschuldet ist. Mit fremden Leuten schnell Freund sein, eine Joint teilen, den Grinder und die Longpapes mit Vertrauen weggeben, das gehört für mich zum Gras wie der Geruch und genau das zeigte sich auch hier wieder. Die Polizei griff wie bei den anderen GMMs nicht ein und war auch äußerst freundlich zu den Demonstranten. Persönlich bin ich ja kein Freund von Parolen und war damit anscheinend auch nicht allein. Klar waren wir hier und laut, weil man uns das Ganja klaut. Dieser Spruch schallte vor allem unter der U-Bahn-Trasse am Kottbusser Tor sehr schön laut, aber sonst gab sich die Demo eher ruhig. Es hatte eher den Charakter eines Volksfestes, nicht wie auf der Wies’n oder der Baumblüte, wo sich Menschen zu Hauf sinnlos besaufen, um sich dann zwei Tage gefüllt mit dröhnenden Kopfschmerzen und halbwegs ausgeschlafenem Rausch selbst auszulachen, in Erinnerung an die zwei, drei Ereignisse, die man nicht durch Alkoholkonsum vollkommen vergessen hat. Nein, es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Es wurde geredet, gelacht und neue Freundschaften wurden geschlossen. Es war einer der Tage im Jahr, an dem man auf viele Gleichgesinnte traf. Sprach ich schon über die Nebenwirkungen von Cannabis? Nein? Dann sei hier eine zu Die Antwoords „I fink u freeky“ ausgelassen tanzende Menge erwähnt.

Foto von sitzender Menge auf dem Heinrichplatz Foto von einem Redner auf dem Heinrichplatz, im Hintergrund Polizeiautos

Zum Zwischenstopp vor dem Hanfhaus in der Oranienstraße beeindruckte mich vor allem die Rede eines Hannoveraners über seine Probleme, etwa mit der Medizinbeschaffung. Es kann nicht sein, das jemand Schmerzen leidet, nur mit chemischen Medikamenten behandelt wird, natürlich reich an Nebenwirkungen und arm an Wirkungen, wenn Marijuana nach etlichen Erfahrungsberichten besser wirkt und dies vor allem fast ohne Nebenwirkungen. Natürlich wird das ganze beschwerlich, wenn die Krankenkassen die Behandlung nicht übernehmen und eine 5-Gramm-Dose medizinisches Cannabis von 38€ Kaufpreis in Holland auf mysteriöse Weise 80€ an Wert gewinnt, sobald sie in Deutschland ist.

Könnte eine Legalisierung die Situation verbessern?

Es ist ja nicht so, als wollte dies nur ein kleiner Teil der Bevölkerung. Und mit diesem GMM haben wir wieder Aufmerksamkeit erregt und die Auseinandersetzung des Großteils der Gesellschaft mit dem Thema gefordert und gefördert. Viele Menschen standen am Rand und haben uns gefilmt, manche sich sogar angeschlossen. Vor allem auf dem letzten Abschnitt kurz vor dem Görli erreichten wir nochmal besonders viele, die das Thema direkt betrifft. Immerhin sind wir die einzigen, die einen klar durchdachten und funktionierenden Plan haben, das Kriminalitätsproblem im Park auf die Reihe zu bekommen. Polizeiaufgebot macht den Park nicht sicherer, wie auch auf der Abschlusskundgebung gesagt wurde. Selbst wenn das Bezirksamt und die Stadt bereit sind, täglich Razzien durchzuführen und das Polizeiaufgebot massiv zu erhöhen. Denn dann geht das Problem – die kriminellen Dealer – in einen anderen Park. Genau das war Thema der Abschlusskundgebung, die im Amphitheater des Görlitzer Parks stattfand. Die Polizei verließ den Ort und die Demonstration ging friedlich und freundlich ihrem Ende entgegen.

Gruppenfoto nach der Abschlusskundgebung des GMM 2014 Berlin im Görlitzer Park Berlin

Musik gehört gehört zur Demonstrationskultur und gilt auch dann als politische Aussage, wenn sie keine Texte hat – das ist in dem berühmten „Fuckparade“-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts richterlich beschieden worden. Wir haben auf dem GMM Berlin größtenteils sogar Songs gespielt, in denen die MusikerInnen textlich für die Legalisierung Stellung beziehen. Aus diesem Grund als Extra zu unserem Nachbericht, hier die vollständige Playlist der Demo:

Playlist Global Marijuana March Berlin 10.05.2014

13:40 – Bob Marley – Get Up, Stand Up
13:43 – Kottonmouth Kings – Proud To Be A Stoner
13:48 – Stefan Raab – Wir kiffen (Maxi Version)
14:38 – Peter Tosh – Legalize It
14:43 – Benjie – Wachtmeister RMX
14:47 – Benjie – Ganja Smoka
14:50 – Ton Steine Scherben – Shit-Hit (Live)
14:55 – Joint Venture – Eduard der Haschischhund
15:00 – Deekline & Ed Solo ft.Million Dan – Paella (Blaze It Up)
15:09 – Raggabund – Ganjatherapie
15:16 – Fahnenflucht und Zaunpfahl – König Gras
15:19 – Seeed – Dickes B
15:24 – Ziggi – Blaze It pt. II feat. Anthony B
15:27 – Bob Marley & The Wailers – Buffalo Soldier
15:32 – Die Andwoord – I fink u freeky
15:36 – Bob Marley & The Wailers – Kaya
15:40 – Ziggi – Blaze it
15:43 – Stefan Raab feat. Shaggy – Gebt das Hanf frei
15:50 – Seeed – Sensimillia
15:56 – Joint Venture – Hank starb an ’ner Überdosis Hasch
15:59 – Ganjaman feat. Junior Randy – Ganjafarmer
16:03 – Ede Whiteman feat. RastaBenji – Der Buschdokta
16:10 – Chronixx – Perfect Tree
16:13 – Sublime – Smoke Two Joints (Live)
16:17 – Nosliw – Dope & Gras
16:29 – Cypress Hill – Hits From the Bong
16:33 – Nikitaman – Mein Weed
16:43 – Tolga & D-Flame – Highssgeliebtes Gras
16:47 – Niyorah – Positive Herb

…und später: spontaner Streetrave zur Boxenabgabe mit Äpiläpti – it is what it is…

Panorama-Foto im Görlitzer Park gegen Ende der Veranstaltung

4/20-Smoke-In-Berlin und der Szene-Code

Wir setzen unsere kleine Serie über Aktivitäten „am Rande der Hanfparade“ fort mit Philipps Bericht über das „4/20-Smoke-in“ in Berlin – eingeleitet von einer Annährung an das Geheimnis um die Zahl 4:20, die in Kifferkreisen eine besondere Bedeutung hat.

Panorama-Foto im Görlitzer Park gegen Ende der Veranstaltung

Unter dem Motto „Colorado ist Überall“ trafen sich Hanfraucher am Ostersonntag 2014 zu einem 4/20-Smoke-In im Görlitzer Park. Mythen ranken sich in der Kiffergemeinde um diese magische Zahl. Ob es wirklich nur ein Freundeskreis kalifornischer Jugendlicher war, der sich jeden Nachmittag um Vier-Uhr-Zwanzig traf, um nach einer geheimen Cannabisplantage in den Bergen zu suchen, lässt sich heute nicht mehr genau sagen. Die Zahl ist jedoch seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts fester Bestandteil und Ausdruck einer Subkultur, die international langsam aber sicher ihren rechtmäßigen Platz in der pluralistischen Gesellschaft einnimmt. Das auch heute noch währende Verbot der weichen Droge Cannabis trug sicher zu dem Bedürfnis bei, einen Code für den vergleichsweise harmlosen Genuss des Rauschmittels zu finden. Ob zu Hause oder in der freien Natur, ca. sechs Millionen Deutsche sollen hin und wieder gerne einen Joint rauchen.

Foto vom Transparent an einem Zaun im Park

So trafen sich am 20.04.2014 etwa 40-50 Menschen zu der für 15:45 Uhr im Görlitzer Park angekündigten Versammlung. Bereits ein paar Tage zuvor war dort ein Zaunbanner auszumachen, welches unverholen „4:20 p.m.“ als Uhrzeit für das Event proklamierte. Ein paar Decken und Cannabisfahnen machten den Park an diesem Tag richtig gemütlich. Einer spielte Gitarre, andere Frisbee und ein paar Hunde tollten im Gras. In einem ruhigen Moment konnte man sogar das leise Blubbern einer Wasserpfeife hören. Auch von einem gemächlich vorbeischreitenden Trupp Polizeikräfte in üblicher Schutzmontur ließ sich das friedliche Gathering nicht aus der Ruhe bringen. Ein paar Aktivisten verteilten Flyer für den Global Marijuana March, der bald darauf in Berlin und weltweit in rund 250 Städten begangen wurde sowie für die Hanfparade, die am 9. August stattfinden wird. Um 16:19 Uhr war es dann soweit: Mit dem für den 4/20 üblichen und lautgezählten Countdown löste sich die Versammlung in Wohlgefallen auf. Alles Weitere konnte so als Privatvergnügen gelten.

Der Ort für dieses „Smoke-In“ war gewiss strategisch gewählt. Der Vorstoß der Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin von Bündnis 90/Die Grünen, Monika Herrmann, hier einen der ersten Coffeeshops in Deutschland Realität werden lassen zu wollen, gab gewiss genügend Anlass für diese Protestaktion im Park. Die Kriminalisierung von Hanf führt immernoch dazu, dass sich Menschen, die sich dem süßen Kraut zugetan fühlen, mit Dealern in dunklen Ecken um die Beschaffung der dem Hopfen verwandten Pflanze Cannabis sativa abgeben respektive herumärgern müssen. Klar, dass sich in diesem Umfeld auch andere Kriminalität tummelt und außerdem die Grenze zwischen harten und weichen Drogen verwischt. Die deutliche Forderung der Befürworter einer Re-Legalisierung von Hanf als Werkstoff, Medizin und Genussmittel steht dem kompetent entgegen.

Im US-Bundesstaat Colorado hat man bereits erkannt, dass es sich nicht lohnt, Menschen, die sich für den Genuss der alten Kulturpflanze Cannabis entscheiden, auszugrenzen. Mehr noch, dort wo der Hanf wieder legal geworden ist, hat sich ein wahrer Wirtschafts-Boom um das süße Kraut entwickelt. Sei es nun, dass man damit ganz nebenbei dem Hanf auch für Industrie und Handwerk den Weg ebnet, oder die medizinische Forschung und Anwendung der Droge voranbringt. Cannabis kann in vielerlei Hinsicht wahre Wunder bewirken.

Wer es also noch nicht wusste, der 20.04. ist alljährlich ein guter Tag, um ordentlich einen Joint oder eine Pfeife zu rauchen und 4:20 Uhr am Nachmittag eignet sich dafür besonders gut. Neben dem Global Marijuana March im Mai und der Hanfparade im August wird der 4/20-Day im April hoffentlich auch in Zukunft seinen festen Platz auf dem Kalender der Hauptstädter haben. Damit die Menschen diesen Tag dann auch mit der angebrachten Gelassenheit begehen können, muss sich in der Drogenpolitik ganz dringend was ändern. Auch für Deutschland gilt der weltweite Aufruf: Stop the war on drugs – bring prohibition to an end!

1.000.000 Euro für die Legalisierung – Die Millionärswahl

Heute beginnen wir eine kleine, vierteilige Rückschau über die Aktionen des Hanfparade-Teams, welche neben der hauptsächlichen Orga-Arbeit und den Vorbereitungen der Hanfparade 2014 liefen. Und wir starten mit einer wahren Geschichte, die am 25. Januar diesen Jahres ihren stillen Höhepunkt fand. Marion und Christian berichten.

Kaum zu glauben, ein modernes Märchen…

Es war im September 2013, als wir und andere Hanffreunde über Facebook erfuhren, dass Sat1 und Pro7 einen Kandidaten für ihr neues Showprojekt „Millionärswahl“ suchten. Es sollte eine neue Unterhaltungsshow werden, ein Versuchsballon und – warum nicht, der tapfere Georg Wurth, Inhaber des Deutschen Hanfverbands (DHV), hatte die Chance genutzt und sich zur Wahl gestellt. Dass er mit seinem Handeln nicht nur Freunde gewinnen würde, war absehbar, aber durch die starke Unterstützung seines Anliegens vor allem im Internet wurde der Georg unter die 49 Kandidaten in die mediale Arena geworfen und durfte oder musste sich dem Kampf stellen.

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Welch ein Glück, schon in der zweiten Show bekam Georg seinen Fernsehauftritt bei Pro7 und konnte in Manier eines Robin Hood sein Anliegen zum Besten geben und forderte die Legalisierung von Cannabis.

Clever und abgebrüht lässt Georg sich nicht aus der Ruhe bringen und dürfte auch so manche Gegner der Cannabispflanze zumindest zum Nachdenken angeregt haben. Georg betonte die Diskussion in der breiten Bevölkerung anregen zu wollen, doch selbst die Moderation der Show nahm Georgs Anliegen noch nicht so richtig ernst und belächelte seinen Wunsch, das Geld für die Öffentlichkeitsarbeit einsetzen zu wollen.

Doch die zusammenhaltende Hanfgemeinde, im Internet und am Telefon, sowie auch die nötige Prise Glück verhalfen Georg ins Finale, ein Etappensieg!

An diesem Abend beschloss ein Teil des Orga-Teams der Hanfparade, nach Köln zu fahren, um Georgs Kampf im Finale live zu unterstützen.

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Die Karten wurden direkt beim Sender bestellt und es wurde fieberhaft überlegt, welche Kleidung angezogen, welche Banner mitgenommen und welche Deko wohl erlaubt sei… da kam plötzlich die alle schockierende Meldung, dass das Finale nicht im Fernsehen, sondern nur im Web übertragen wird. Der Sender gab bekannt, dass die Sendung viel zu wenig Zuschauer begeistern konnte, und wir Hanffreunde waren zumindest froh, dass die Sendung nicht vollständig abgesetzt wurde. Somit lebte der Traum von der Million für Cannabis weiter.

Die noch fehlenden Kandidaten für das Finale wurden in nur einer Sendung vorgestellt und fünf weitere Finalisten waren schnell gewählt. Schade, aber davon ließ sich die Hanfparade nicht abschrecken und fuhr dennoch nach Köln zur Finalshow. Im Sender angekommen, wurde erklärt, dass keine Banner, Deko oder sonstige Winkelemente mit ins Studio dürfen. Eine kleine Niederlage, doch immerhin waren die Hanfparade Helfer-T-Shirts vom letzten Jahr dabei, und die waren nicht verboten.

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Beim Eintritt ins Studio wurden wir Hanfparade-AktivistInnen in die erste Reihe des DHV-Fanblocks platziert. Georgs Auftritt war wesentlich entspannter, er überzeugte mit Witz, Charme und den richtigen Argumenten. Kein Rednerpult, keine Bühne, nur ein kurzer Smalltalk mit den Moderatoren. Wieder spielten alle positiven Faktoren und auch eine clevere Taktik in der Stimmvergabe zusammen, und es ist kaum zu glauben – Georg Wurth ist der erste „demokratisch gewählte Millionär Deutschlands“. Damit erscheint die Arbeit des DHV auf die nächsten Jahre gesichert und Hanf bekommt eine noch stärkere Lobby in Deutschland.

Und was ist die Moral von der Geschicht? …Hanf verbietet man halt nicht!

PS: Die gesamten Shows sind nicht mehr offiziell im Netz, aber eine ganze Reihe von Ausschnitten aus „Die Millionärswahl“ gibt es noch zu sehen.

Banner für das MALZWIESE Fest

Hanfiger Infostand auf dem MALZWIESE 2014 Festival

Am heutigen Samstag verwandelt sich das gesamte Malzfabrik Areal in Berlin-Tempelhof ab 14 Uhr zum vierten Mal in eine Insel mit Marktplatz, Musik, Ausstellungsfläche, Verkauf, Performance, Kunst und Kultur ganz unter dem Thema Nachhaltigkeit und Regionalität. Wir würden uns freuen, euch auf dem sprießenden Malzwiesenfest an unserem interessanten Hanf-Infostand bei einem Hanftee begrüßen zu dürfen. Mehr Infos: www.malzfabrik.de

Banner für das MALZWIESE Fest

Erneute Klage der Hanfparade gegen Berliner Polizei

Eigentlich wollen die Organisatoren der Hanfparade nur friedlich für die Legalisierung von Cannabis demonstrieren, doch die Versammlungs­behörde der deutschen Hauptstadt macht ihnen das Leben schwer. Aktuell klagen die Berliner CannabisfreundInnen, weil die Polizei vorschreiben will, wer mit ihnen sympathisieren darf.

„Das Aufstellen und Betreiben von Verkaufsständen sowie dem Stand des „Berliner Wassertisches“ im Rahmen der Abschlussveranstaltung der Hanfparade 2013 wird – sofern nicht die erforderlichen Erlaubnisse der dafür zuständigen Ordnungsbehörden vorliegen – untersagt. Ebenso wird die Einrichtung eines abgezäunten Backstagebereichs und insbesondere das damit zusammenhängende Aufstellen von zwei Pavillons ohne entsprechende ordnungsbehördliche Erlaubnisse untersagt.“

Damit wurden folgende Verbote ausgesprochen:

  • Aufstellen von Verkaufsständen für (hauptsächlich) Hanfprodukte, Speisen und Getränke
  • Aufstellen eines Informationsstandes der Initiative „Berliner Wassertisch“
  • Errichten eines Technikbereichs hinter der Bühne inklusive zweier Regenschutz-Pavillons für die Künstler und für Material.

Insbesondere das Verbot der Teilnahme der Bürgerinitiative „Berliner Wassertisch“ erzürnt die Demomacher. Sie sehen darin einen gravierenden Eingriff in ihre Versammlungsfreiheit. „Seit wann“, fragt der Kläger Martin Steldinger, „darf die Polizei entscheiden, wer über die Legalisierung nachdenkt? Sogar wer wie die Wassertischler womöglich selbst nicht kifft, kann erkennen, dass das Hanfverbot gescheitert ist.“ Der Erfolg des Berliner Wassertisches hat gezeigt, dass es von der Basis her möglich ist, politische Veränderungen einzuleiten. Die Tatsache, dass die Berliner Bevölkerung mit großer Mehrheit gegen ihren Senat entschied, macht den Hanfparademachern Mut. Auch ihr Anliegen findet bei den Regierenden derzeit kein Gehör.

Die Versammlungsbehörde der Hauptstadt ist vor den Gerichten keine Unbekannte. Weit häufiger als andere trifft sie rechtswidrige Entscheidungen. Dabei setzen Behördenleiter Haß und seine Kollegen scheinbar darauf, dass den Versammlungsorganisatoren mittelfristig die für den Rechtsweg nötige finanzielle und personelle Luft ausgeht. So musste die „Fuckparade 2001“ mehr als sechs Jahre investieren, bis klar war, dass der von Herrn Haß verfügte Verbotsbescheid rechtswidrig war. Auch die Organisatoren der Hanfparade mussten Gerichte schon mehrfach bemühen – das letzte Urteil gegen die Versammlungsbehörde erging erst im Dezember 2012. Lernen kann oder will die Berliner Polizei aus den Verfahren indes nichts. Stattdessen denkt sie sich immer neue Schikanen aus, um die vom Grundgesetz geschützte Versammlungsfreiheit zu beschneiden. Die neuerlich nötige Klage der Hanfparade ist trauriger Ausdruck dieser Fehlentwicklung.

P.S.: Die Kostenrechnung des Verwaltungsgerichts ist auch sehr schnell nach der Klageeinreichung eingetroffen, 324 Euro wurden uns bereits für die Annahme der Klage berechnet.