Partykultur und Psychonautik – Ein Weltkulturerbe

Das Medienprojekt PSI-TV präsentiert eine Dokumentation des Referats von Hans Cousto auf dem zweiten Weltkongress der Hedonistischen Internationale:
Partykultur und Psychonautik – Ein Weltkulturerbe“. Aufgenommen am 11.6.2011 in Riebau.

Hans Custo (Foto)Die Riten der Partykultur und der Psychonautik sind ein immaterielles Kulturerbe. Die Lebensfähigkeit dieser Riten kann nur gewährleistet werden, wenn es für die Zelebrierung dieser Riten geschützte Räume gibt. Diese Gewährleistung ist heute nicht gegeben, da in den allermeisten Staaten dieser Welt der Umgang mit psychotrop wirkenden Substanzen strafrechtlich verfolgt wird und Orte, wo diese Riten zelebriert werden, nicht selten von der Polizei heimgesucht werden. Grundlage dieser Heimsuchungen ist in Deutschland das BtMG. Deshalb geht Cousto in seinem Vortrag sehr präzise auf das Thema Drogenpolitik und Recht ein und erklärt in anschaulicher Weise die Forderung der Hanfparade: „40 Jahre sind genug – BtMG ade!“

Partykultur und Psychonautik - ein Weltkulturerbe - Hans Cousto - 2te Hedonistische Kongress
Flyer der Hanfparade 2011

Hanfhymnen am Brandenburger Tor

Die Vorbereitungen für die Hanfparade laufen sieben Wochen vor der am 6. August stattfindenden 15. Ausgabe von Deutschlands wichtigster Legalisierungsveranstaltung auf Hochtouren. Man muss viele Jahre zurückblicken, um ein vergleichbar breites Engagement im Vorfeld einer deutschen Cannabisdemo zu finden. Mehr als 300 Einzelpersonen, Grow- und Headshops verteilen inzwischen Poster und Flyer, bereits ein gutes Dutzend Paradewagen haben ihr Erscheinen angekündigt, Busse werden Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen nach Berlin bringen… Die Liste der Unterstützer wird jeden Tag länger!

Einzig beim Thema Künstler hielt sich das OrgaTeam bisher merkwürdig bedeckt. Nach dem öffentlichen Aufruf zur Mithilfe bei der Suche nach Bands für die Bühne auf der Abschlusskundgebung, dem großen sechsstündigen Finale der Hanfparade 2011 auf der Straße des 17. Juni, gab es schlicht keine spruchreifen Ergebnisse. Das soll sich heute ändern.

Mit dem Künstler, dessen Hanfparade-Engagement wir heute verkünden dürfen, bleibt die Hanfparade 2011 dem Ziel treu, an alte Erfolge anzuknüpfen. Wie kaum ein anderer hat unser erster singender Legalisierungsbotschafter das auf und ab der langen Hanfparadengeschichte begleitet. Nur wenigen deutschsprachigen Künstlern ist es gelungen, der Hanfszene ähnlich omnipräsente Hymnen zu schenken.
Keiner hat die finanziellen Vorteile eines legalen Hanfmarktes so greifbar besungen, keiner das Dilemma zur Drogenjagd missbrauchter Tiere derart unterhaltsam aufbereitet… Wenn wir nun noch verraten, dass „er“, damals noch im Joint Venture mit Martin „Kleinti“ Simon, auf der Hanfparade 1997 feststellte:

„Das zu verbieten ist schamlos, die sollten’s langsam mal kapier’n
Haschisch rauchen macht harmlos, also los Leute legalisier’n“

weiß fast jeder, von wem die Rede ist.

Götz Widmann @ Hanfparade 2011

Das Organisationsteam freut sich mitteilen zu können: Der große, der einzigartige, der Godfather of deutsches Liedermaching – Götz Widmann – gibt sich die Ehre und spendiert den Teilnehmern der Hanfparade 2011 ein das-gibt’s-nur-einmal-kommt-nie-wieder-Livekonzert mit den besten (Kiffer)Songs der letzten 15 Jahre!

Götz Widmann - Die Zaubersteuer

Neben seinen zahlreichen Hanfhymnen wie „Eduard, der Haschischhund“, „Zöllner vom Vollzug abhalten“, „Die Zaubersteuer“, „Haschisch rauchen macht harmlos“, „Libanese“, „Hank starb an ner Überdosis Hasch“ oder „Der Esel“ wird der Bonner Liedermacher das Beste aus seinem aktuellen Programm „Götz Widmann 2011“ zu Gehör bringen.

Wer schon einmal das Vergnügen hatte, ein Götz-Widmann-Konzert zu besuchen, wird sich die Hanfparade 2011 und den 6. August da zur Sicherheit lieber doppelt grün im Kalender anstreichen. Alle anderen sind herzlich dazu eingeladen, sich davon zu überzeugen, dass Götz Widmann für Freunde intelligenter deutscher Songs ein Muss ist – live noch tausendmal intensiver als von CD, MP3, per Youtube oder was auch immer…

Die Hanfparade dankt Götz Widmann herzlich für seine Beteiligung!

Flyer der Hanfparade 2011
Foto: ©Fabia Sutter

Titelbild der Sonderausgabe des Hanf Journals zur Hanfparade 2011

Hanfparade zum in die Tasche stecken – Sonderausgabe des Hanf Journals

Wieder hat das OrgaTeam ein Stück des Weges bis zur Demonstration am 6. August geschafft und die Arbeiten an der „Sonderausgabe des Hanf Journals zur Hanfparade 2011“ abgeschlossen. Herausgekommen sind dabei 22 Seiten prall gefüllt mit Infos zur Hanfparade und Neuigkeiten aus der Welt der Legalisierungsbewegung. Auch für ganz persönliche „Stellungnahmen“ zur Cannabiskultur haben wir Platz gefunden.

Titelbild der Sonderausgabe des Hanf Journals zur Hanfparade 2011

Wir hätten die viele Arbeit jedoch nicht allein geschafft. Die Hanfparade dankt deshalb den Hanf-Aktivisten, dem Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin, Doktor Hanf, Axel Juncker, Selassikai, Conny Mahony, dem Deutschen Hanf Verband, ISI-Europa, Mario Danne, Dominik M., Peter S., Andreas Holy, Joep Oomen, Enrico Fletzer und Melissa „White Chocolate“ Balin, die eigene Texte zur „Sonderausgabe des Hanf Journals zur Hanfparade 2011“ beigesteuert haben.

Als kleinen Vorgeschmack auf die ab Anfang Juli beim Head-/GrowShop eures Vertrauens kostenlos erhältliche Ausgabe könnt ihr hier schon mal einen Blick in ihr Inhaltsverzeichnis werfen.

Seite 1
Exzessive Grüße aus der Redaktion
Aufklärung, Widerstand, Legalisierung (von Steffen Geyer)
Seite 3
Cannabis bei ALS… und andere Geschichten aus dem Alltag kiffender Kranker
SCM – Kriminalisierung von Patienten beenden!
Infos im Patientenzelt – Doktor Hanf auf der Parade
Seite 4
Hanf überall – Hanf als Nahrung, Kleidung, Wohnung, Baustoff, Treibstoff, Rohstoff, Papier, Genussmittel und Medizin
Seite 5
Wie die Hanflegalisierung Atomkraftwerke ausschalten kann
Der Daniel wird’s schon (zu)richten (von Axel Junker)
Seite 6
40 Jahre sind genug – BtMG ade!
Kiffen oder Komasaufen – Der kulturelle Kontext
Seite 7
Das BtMG und die Menschenrechte (von Hans Cousto)
Seite 8
Macht’s Maul auf. Empört euch! (von Selassikai)
Die Hanf-Aktivisten – Ein Kurzportrait
DHV & Hanfparade
Warum Hanf – Meine ganz private Parade (von Conny Mahony)
Seite 10+11
Poster der Hanfparade 2011 in Originalgröße zum Rausnehmen
Seite 12
Lieber Hanf… – Ein Liebesbrief
Repression macht süchtig!
Seite 13
Zu Gast im Hanf Museum – Seit 15 Jahren mitten in Berlin
Seite 14
Die Szene wächst – Hanf in Österreich (von Mario Danne u.A.)
Seite 15
Cannabis Social Clubs in Belgien – Ein Vorbild für uns (von Joep Oomen)
Seite 16
Hanfpolitik in Italien (von Enrico Fletzer)
Alkoholprohibition in den USA – Ein abschreckendes Beispiel
Seite 17
Hemp Can Save The Planet präsentiert: The Prohibition Tour (von Melissa „White Chocolate“ Balin)
USA – Land of the Pee
Seite 18
Das sind die Paradewagen
Was macht die Hanfparade bunt und laut? Paradewagen!
Seite 19
Nie wieder Zirkusdirektor – Der Hanfparadetag aus Sicht des Versammlungsleiters (von Steffen Geyer)
Seite 20
Kiffen vabotn, oda wat? – Von den Verlockungen einer Hanfdemo
Zum Nachtisch: Jamaikanische Volksmusik – Vibes To Legalize! Vol. VI
Seite 22
Die Hanfparade: Parade, Demo oder Festival?

P.S. Das Hanf Journal gibt es auch als PDF

Global Marijuana March: Weltweite Demonstrationen für ein Ende des Cannabisverbots

Hunderttausende von Menschen haben weltweit am vergangenen Samstag, dem 7.5.2011, für die Re-Legalisierung von Cannabis und für ein Ende des globalen „War on Drugs“ („Krieg gegen Drogen“) demonstriert. Die mit Abstand höchsten Teilnehmerzahlen erreichten die Demos auf dem amerikanischen Kontinent – was kein Wunder ist, denn dort wird die Bevölkerung von den Auswirkungen des Drogenkrieges und der Drogenverbote am härtesten getroffen. Während die größte Sorge eines Kiffers hierzulande meistens ist, den Führerschein zu verlieren, müssen Menschen in Mexiko, Argentinien oder Brasilien befürchten, ihr Leben zu verlieren – selbst wenn sie mit Drogen nichts zu tun haben, aber dennoch das Pech hatten, ins Kreuzfeuer zwischen Militär, Polizei und Drogenkartellen zu geraten. Auch im Norden Amerikas ist das Thema seit Jahren heiß diskutiert, während bei uns von den Regierenden so getan wird, als ob es diese humanitäre Katastrophe nicht gäbe. Aus der Eskalation der Gewalt in den großen Anbauländern ziehen sie die irrsinnige Schlussfolgerung, dass es noch mehr Einsatz wie bisher bräuchte, um das „Drogenproblem“ zu lösen. Dass nicht die Drogen, sondern die Drogengesetze das Problem sind, sehen sie nicht.

Foto vom Global Marijuana March 2011 in Buenos Aires, Argentinien, mit dem Leittranspi mit der Aufschrift "Despenalizacion ya! No a la tenencia simple"

Allein 15.000 Menschen sind in Buenos Aires zum Global Marijuana March (GMM) auf die Straßen gegangen (Foto), sogar 25.000 in Toronto, der Kanadischen Hochburg der Kifferkultur, und Tausende von Menschen verteilen sich auf die weiteren 200 bis 250 Städte, in denen Aktionen zum GMM stattfanden – oder noch stattfinden, wie in Frankfurt am Main, wo am heutigen Samstag eine Demo sein wird. Im internationalen Vergleich nimmt sich der „Hanftag“, der Berliner Beitrag zum GMM, mit etwa 200 Teilnehmern und Teilnehmerinnen eher bescheiden aus, aber die Zahlen sind global zu sehen. Der Hanftag in Berlin war ein schillerndes Mosaikstück einer weltweiten Bewegung von Millionen Menschen und ihren Angehörigen, welche die Schnauze voll haben vom Krieg gegen Drogen, der seit 50 traurigen Jahren tobt: Seit das UN-Einheits-Übereinkommen von 1961 über die Betäubungsmittel verabschiedet wurde.

Freuen können sich über dieses Jubiläum vor allem die Drogenbarone, wie in den Videos von „Drogenbarone International“ bzw. der Ungarischen Bürgerrechtsunion HCLU und drugreporter.net mit bitterer Ironie dargestellt wird, beispielsweise als mexikanischer Drogenkartellbesitzer oder russischer Heroinhändler. Angesichts der eskalierenden Gewalt in Mexiko, die es manchmal sogar in unsere Hauptnachrichten schafft, ist es nicht erstaunlich, dass vergangene Woche in Mexiko sogar rund 100.000 Menschen in einem mehrtägigen Schweigemarsch gegen die (von den USA unterstützte) militärische Aufrüstung im Krieg gegen Drogen demonstrierten, die vor allem Unschuldigen das Leben kostet und die Konflikte nur verschärft. Sie fordern eine andere Lösung, und die kann es nur mit einer Legalisierung der derzeit illegalisierten Drogen geben, allen voran Cannabis.

Aufnahmen vom Hanftag 2011 sind inzwischen online: Audio-Mitschnitte der Reden, und einzeln als Videos: Ziggy Jackson, Hans Cousto, Georg Wurth, Barbara Seid, Steffen Geyer (aus dem Channel von Waldme1sta), Film von Selassikai und viele weitere!

Fiesta Marihuana – GMM in Berlin und anderswo

Der Global Marijuana March ist ein weltweiter Aktionstag für ein Ende des Cannabisverbots und ein Ende des Drogenkrieges. In hunderten Städten finden in diesem Jahr am Samstag, 7. Mai (teilweise auch am 14. Mai) Demonstrationen, Konferenzen, Festivals und weitere Events zum Thema Hanf statt – gemeinsam unter der Überschrift „Worldwide“ oder „Global Marijuana March“ (GMM) bzw. „Million Marijuana March“ (MMM).

Im deutschsprachigen Raum sind u. a. folgende Veranstaltungen bestätigt: Hanftag in Berlin, GMM der Hanf-Initiative in Frankfurt am Main, und Hanfwandertag in Wien. Aber das sind noch längst nicht alle in Europa! Beim Hanftag in Berlin sind wir von der Hanfparade mit von der Partie und realisieren den offiziellen Hanftag-Paradewagen. Ihr seid auch gefragt, etwas zu organisieren oder an den angemeldeten Demonstrationen teilzunehmen!

Hanftag in Berlin
Antiprohibitionsdemo
Samstag, 7. Mai 2011, 15:00 Uhr
Brandenburger Tor, Berlin-Mitte

  Poster- und Flyermotiv zum Global Marijuana March am 14. Mai 2011 in Frankfurt am Main - Polizeihelme zu Blumentöpfen

Wer Blumen sät, wird Freunde ernten

Eine Sonnenblume im Dupont Circle-Viertel in Washington, DC, von Kyle Rush auf www.flickr.com/photos/kylerush/3595959623/

Guerrilla Gardening (oder Guerillagärtnerei) ist das Beleben von tristen städtischen Flächen durch die meist heimliche Aussaat von Pflanzen. Das können Blumen sein, die nicht nur hübsch aussehen und die Menschen erfreuen, sondern gleichzeitig z. B. das Überleben von Bienen sichern – oder auch Nutzpflanzen wie Gemüse und Kräuter, bei denen man freilich nur hoffen kann, dass nicht jemand anderes mit der Ernte schneller ist, sofern man sie ernten möchte.

Vor etwas mehr als vier Jahren kam eine urbane Guerilla-Gärtner-Gemeinschaft aus London auf die Idee, ein bestimmtes Datum als internationalen „Sonnenblumen-Guerillagärtnerei-Tag“ („Sunflower Guerrilla Gardening Day“) auszurufen. An diesem Datum, natürlich zur passenden Jahreszeit, schwärmten Menschen in der britischen Hauptstadt aus und pflanzten Sonnenblumen-Samen, um schmucklose Orte zu prachtvoll gelb-orange leuchtenden Oasen im Sommer werden zu lassen. Was anfangs eine nur von wenigen beachtete Untergrundbewegung war, ist bald zu einem subtilen Mittel des politischen Protests für viele geworden, die mit der tristen Gestaltung des städtischen Innenraums unzufrieden sind und bunte Zeichen setzen wollen.

Inwischen hat der „International Sunflower Guerrilla Gardening Day“ aus London viele Nachahmer in anderen Städten gefunden, und durch Blogs, Facebook und nicht zuletzt das Forum von Guerrillagardening.org ist er zu einer weltweiten Bewegung geworden. Das Datum des „Originals“ ist zwar der 1. Mai, doch andere Initiatoren haben den Start mittels Ankündigung als Facebook-Veranstaltung auf den 15. April vorverlegt und Sunflower Guerilla Days genannt. Das macht Sinn, denn die Zeit zum Aussäen ist gut, und sie erreichen in diesem Jahr bis jetzt sogar weit mehr bestätigte Teilnehmer als das Original: Zwischenstand ist 70.991 zu 1.750.

Also werden ab heute, dem 15. April, wieder zahllose Menschen weltweit durch ihre Städte gehen, durch Parks und über öffentliche Grün- oder Brachflächen, an freien Baugrundstücken vorbei, um viele Sonnenblumensamen in die Erde zu drücken, einfach fallen zu lassen oder „Samenbomben“ zu werfen, getrocknete Kugeln aus Erde, Ton und Samen. Und um später sich und alle anderen mit der bunten Pracht zu erfreuen. Wir fragen uns: Könnte man das nicht auch mit Hanfsamen tun? Es müssen ja nicht die edlen Sorten der Hanfsamenzüchter sein, Vogelfutter-Hanfsamen vom Tierhändler oder Speisehanfsamen aus dem Bioladen würden es auch tun (Achtung: Keine gerösteten oder geschälten, die keimen nicht!). Doch leider: Jeglicher Anbau von Hanf ist in Deutschland genehmigungspflichtig, selbst wenn die Sorten praktisch kein THC enthalten. Idiotische Gesetze… klar, wir wissen es… deshalb können wir auch nur zur Teilnahme an den Sunflower Guerilla Days aufrufen, und nicht zu den „Hempflower Guerilla Days“. Lasst euch nicht in den Samenbeutel gucken. *zwinker*

Betäubungsmittelgesetz – Fakten und Informationen

Die deutsche Drogenpolitik basiert, so die offizielle Darstellung, auf dem Gleichgewicht von vier Säulen. Ein Maßnahmenmix aus „Prävention“, „Suchthilfe“, „Überlebenshilfe“ und „Repression“ soll leisten, was in der Geschichte der Menschheit noch nie gelang – Eine „drogenfreie Gesellschaft“ soll entstehen.

Das Viersäulenmodell der Drogenpolitik als graphische Darstellung

Den vorgeblichen Gleichklang der drogenpolitischen Säulen gibt es in der Realität indes nicht. Geradezu sträflich einseitig konzentriert sich die Politik auf repressive Maßnahmen. Dabei ist eines der wichtigsten drogenpolitischen Werkzeuge unserer Zeit, die von Verboten und der Drohung mit Strafe geprägt ist, das deutsche Betäubungsmittelgesetz (BtMG).

Um zu zeigen, dass sich dieses BtMG auch 40 Jahre nach seiner Verkündung weder aus ethischer noch aus rationaler Sicht günstig auf das Wohlbefinden der Menschen auswirkt, hat das Team der Hanfparade umfangreiche Informationen über Entstehung, Ziele und Auswirkungen des Betäubungsmittelgesetzes auf dieser Website veröffentlicht. In vier gegliederten Themenbereichen werden Hintergrundinformationen zum deutschen Betäubungsmittelgesetz präsentiert: Geschichte des BtMG, Regeln des BtMG, Auswirkungen des BtMG und Gesellschaftsschäden durch das BtMG.

www.hanfparade.de/btmg

Abschlusskundgebung 1998 der Hanfparade vor dem Brandenburger Tor

Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor

Abschlusskundgebung 1998 der Hanfparade vor dem Brandenburger TorDer Höhepunkt der Hanfparade ist die große Abschlusskundgebung auf der Strasse des 17. Juni (vor dem Brandenburger Tor). Sie lädt die Demonstrationsteilnehmer sowie alle Berliner und Touristen ein, sich zwischen 16 und 22 Uhr auf vielerlei Art mit der Pflanze Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel auseinanderzusetzen.

Infos über das Abschlussgelände

Unser Abschlussgelände hat einen besonderen Namen: Es ist der „Hanfmarkt der Möglichkeiten“, auf dem es an den Infoständen die diversen Möglichkeiten und die politischen Probleme der Pflanze Cannabis zu bestaunen gibt.

Auf der DINAFEM-Bühne werden Redner und Musiker Stellung zur Legalisierungsdiskussion beziehen. Das Nutzhanfareal und ein Forum für Hanfmedizin widmen sich einzelnen Hanfanwendungen genauer.
Der Speakers’ Corner gibt Besuchern die Möglichkeit, eigene Gedanken einem großen Publikum mitzuteilen. Außerdem bleiben viele Paradewagen bis zum Schluss und machen sich auf ihre Art für die Legalisierung stark – mit den besten DJ-Sets von Pop bis Techno. An den diversen Infoständen kann man die Hanflobby aus dem ganzen Bundesgebiet treffen, und und und ..

Hanfparade 2013 verpasst?

Für alle, die es nicht nach Berlin geschafft haben und zumindest virtuell den Reden lauschen und über das Abschlussgelände laufen wollen, gibt es im Archiv zur Hanfparade 2013 eine Menge Material zum Nachhören, Nachlesen, Nachsehen.

Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Legalisierung

Nach erfolgreichem Abschluss der Sponsorensuche steht fest: Die Hanfparade 2011 wird endlich wieder eine große Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor feiern! Nun gilt es die frischfinanzierte Bühne mit musikalischem Leben zu füllen.

Das Bühnenprogramm soll nämlich nicht nur Rednern Raum bieten – Sechs Bands/Musiker werden die Gelegenheit erhalten, ihre Meinung zum Thema Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel zu Gehör zu bringen.

Und da kommt ihr ins Spiel.

Wir vom OrgaTeam können nämlich nicht wissen, wen ihr auf der Hanfparade live erleben wollt. Damit wir nicht jeden eurer Favoriten selbst fragen müssen, haben wir eine „Email“ erstellt, mit der ihr euren Wunschkünstler auf die Hanfparade ansprechen könnt.

Egal ob James Last, Motörhead oder Fettes Brot – Eure musikalischen Vorlieben bestimmen, was gespielt wird. Schickt eurer Lieblingsband unsere Mail, quatscht sie auf Facebook, Myspace oder dem nächsten Konzert auf die Hanfparade an und helft uns, die 14. Auflage von Deutschlands größter Pro-Hanf-Demonstration am 06. August 2011 zu einem Ohrenschmaus werden zu lassen.

Unser Emailvorschlag

An alle cannabiphilen Musikschaffenden

Seit 40 Jahren werden in Deutschland Kiffer verfolgt. Obwohl in der Öffentlichkeit immer wieder der Eindruck erweckt wird, ein bisschen Cannabis sei doch legal, sind die Konsumenten des Genussmittels Hanf täglichen Schikanen unterworfen. Allein im Jahr 2010 gab es mehr als 134.000 Strafverfahren. Dagegen kämpft die Hanfparade, Deutschlands größte Demonstration für die Legalisierung, die schon seit 1997 jährlich in Berlin stattfindet.

Die nächste Hanfparade am Samstag, 6. August 2011, steht unter dem Motto „40 Jahre sind genug – BtMG ade“. Ihr Höhepunkt wird eine große Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor sein. Dort sollen u. a. Musiker ihre Stimme erheben und den Kampf für Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel unterstützen. „Nebenbei“ haben sie die Möglichkeit, zehntausende Menschen für sich zu begeistern. Der musikalischen Vielfalt sind dabei kaum Grenzen gesetzt – schließlich gibt es überall Hanffreunde.

Wenn auch Du mit einem Auftritt auf der Bühne dazu beitragen willst, mit der Hanfparade 2011 einen Schritt in Richtung Legalisierung zu gehen, dann melde Dich unter info@hanfparade.de

Mehr Information gibt es bei www.hanfparade.de

Das Team der Hanfparade

Wir zählen auf eure Unterstützung!


P.S.: Bevor ihr jetzt jammert, dass doch nicht jeder Musiker deutsch spricht – Hier ist eine englische Version unseres Mailvorschlags 🙂

To all cannabiphiliac musicians,

Since 40 years now, Cannabis users in Germany are being prosecuted. Time and again the public are given the impression that „a small amount is legal“, yet consumers are harassed on a daily basis. In 2010 alone, more than 134.000 prosecution cases concerning hemp have been opened. The Hanfparade (Hemp parade), which has taken place annually since 1997 and is the biggest demonstration for the legalisation, fights that.

The next Hanfparade, on Saturday 6th August 2011, will be under the motto „40 years are enough – Bye bye BtMG!“ (BtMG = German narcotics act). The highlight of the event will be the big final rally in front of the famous Brandenburger Tor. Among others, the musicians will raise their voices and support the fight for hemp as a resource, medicine and natural stimulant. Naturally, this is also a chance to inspire tens of thousands of people with their music. The musical diversity is hardly limited – because there are hemp friends everywhere!

If you want to join the efforts of making Hanfparade 2011 a step towards legalisation with a gig on stage, contact us at info@hanfparade.de

More information on www.hanfparade.de

Your Hanfparade team

P.P.S.: Natürlich hat auch das Team seine ganz persönlichen Wunschacts. Die Bands 17 Hippies, Antaro, Benjie, Berlin Boom Orchestra, Black Dillinger, Blumentopf, Cannabis Corpse, Culcha Candela, Cypress Hill, Dopewalker, Dr. Motte, Fettes Brot, Ganjaman, Götz Widmann, Hans Söllner, Irie Revoltes, Jahcoustix, Klarbautermann, Mono & Nikitaman, Mono für Alle, Monomania, Raggabund, Rauschzeichen und Weedeater kriegen gerade eine Mail von uns, aber das sollte euch nicht bremsen.

ISCD-MCDA-Modell der Gefährlichkeit verschiedener Drogen

Die Gefährlichkeit von Drogen

Als im März 2007 in einer Studie festgestellt wurde, dass Alkohol wesentlich gefährlicher sei als Cannabis, vermeldeten die meisten Medien diese Erkenntnis als neu. Das vom damals höchsten britischen Drogenberater Prof. David Nutt geführte Forscherteam umfasste 40 Experten, darunter Chemiker, Pharmazeuten, Psychiater, andere Ärzte und Polizisten. Die Experten bewerteten das Gefährdungspotenzial der 20 verbreitetsten Drogen anhand von neun Kriterien. Diese reichten von substanzspezifischen Gefährdungen bis zu den sozialen Kosten und solchen der öffentlichen Gesundheit.
Die damalige Analyse löste erhebliches Interesse und öffentliche Diskussionen aus, während sie bei Fachleuten bezüglich der Auswahl der Kriterien und dem Fehlen einer differenzierenden Gewichtung Bedenken hervorrief.

Als im November 2010 das Wissenschaftsmagazin „The Lancet“ eine von Drogenexperten anhand der Gefährlichkeit gegenüber dem Individuum wie auch gegenüber dem Umfeld gewichtete neue Einteilung der Drogen präsentierte, war darüber in den Massenmedien erstaunlich wenig zu erfahren.
Dies verwundert, weil die Analyse zeigt, dass bei einer Kombination beider Faktoren Alkohol als schädlichste Droge angesehen werden muss, gefolgt von Crack und Heroin.

Die Analyse stammt von Professor David Nutt (Imperial College London sowie Independent Scientific Committee on Drugs, ISCD), Dr. Leslie A. King (Fachberater der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, EMCDDA) und Dr. Lawrence Phillips von der London School of Economics and Political Science. In der Analyse wurde eine Nachprüfung der Drogengefährlichkeit mittels des Multi Criteria Decision Analysis-Modells (MCDA) gefertigt. Die MCDA-Technologie wurde bereits erfolgreich eingesetzt, um Entscheidungsträgern bei komplexen Fragestellungen Unterstützung zu bieten. Die Drogen werden innerhalb eines Rahmens von 0 bis 100 mit Punkten bewertet, wobei der Wert 100 der gefährlichsten Droge hinsichtlich eines spezifischen Kriteriums zugeordnet ist. Null steht für gefährdungsfrei.
Die Autoren erklären ihr Modell: „Bei dieser Skalierung der Drogen ist Sorgfalt notwendig, um sicher zu stellen, dass jeder nachfolgende Punkte auf der Skala gleiche Abstufungen der Gefährdung darstellt. Daher sollte eine mit 50 Punkten bewertete Droge halb so gefährlich wirken wie eine mit 100 Punkten.“ Sie ergänzen, dass eine Null entsprechend für Nichtgefährdung steht.

ISCD-MCDA-Modell der Gefährlichkeit verschiedener Drogen

Ergebnisse der Studie -MCDA-Modell der Gefährlichkeit von Drogen

Insgesamt zeigt das MCDA-Modell, dass Alkohol als gefährlichste Droge angesehen werden muss (Gesamtpunkte 72), Heroin (55) und Crack (54) folgen auf den Plätzen. Heroin, Crack und Methamphetamin hatten die gravierensten Auswirkungen auf die Einzelperson, wohingegen Alkohol, Heroin, und Crack die stärksten Folgen für das Umfeld hatten. Die anderen bewerteten Drogen in einer Rangfolge nach Gesamtgefährdungspotenzial: Methamphetamin (33), Kokain (27), Tabak (26), Amphetamine/Speed (23), Cannabis (20), GHB (18), Benzodiazepine (beispielsweise Valium, 15), Ketamin (15), Methadon (14), Mephedron (13), Butan (10), Kath (9), Ecstasy (9), anabole Steroide (9), LSD (7), Buprenorphin (6), Pilze (5).

Das neue ISCD-MCDA-Modell zeigt somit, dass Alkohol die gefährlichste Droge insgesamt ist, und nahezu dreifach gefährdender als Kokain oder Tabak. Alkohol ist der Studie zufolge fünfmal gefährdender als Mephedron. Laut dieser Studie ist Ecstasy, das während der vergangenen zwei Jahrzehnte erhebliche durch Schäden begründete Aufmerksamkeit in den Medien hervorrief, nur zu einem Achtel so gefährlich wie Alkohol.

Weiterführende Informationen

Video Dokumentationen zum Thema

Die gefährlichste Droge
Ecstasy Is Safer Than Horse Riding (Professor David Nutt Explains)
“It’s a myth that psychedelics are dangerous” | Professor David Nutt meets Will Self