Viel zu sagen: Redner/innen und Bands der Hanfparade 2015
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 05. August 2015 18:42
Die nächste Hanfparade wird am Samstag, den 8. August 2015 stattfinden. Sie wird um 13 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Washingtonplatz beim Hauptbahnhof beginnen und mit einer Abschlusskundgebung auf der „Straße des 17. Juni“ beim Brandenburger Tor enden, welche von 17 Uhr bis 22 Uhr dauern wird. Während dieser Zeit werden etwa zwei Dutzend Redner/nnen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur für die TeilnehmerInnen der Hanfparade ihr fundiertes Wissen zum Besten geben. Ziel der Hanfparade ist es, das Wissen um die Kulturpflanze Hanf und die Legalisierung ihrer Nutzung als Rohstoff, Medizin und Genussmittel auf die politische Tagesordnung zu setzen. Der Rednerplan verspricht auf jeden Fall ein breites Spektrum an Informationen.
Auftaktkundgebung Hauptbahnhof/Washingtonplatz
Mit der Auftaktkundgebung soll gezeigt werden, wie nützlich Hanf sein könnte, wenn es kein bürokratisches Erlaubnisverfahren gäbe. So lautet eine der Forderungen: Freie Samenwahl auch für Cannabisbäuer/innen!
Nach der Auftaktrede des Versammlungsleiters Steffen Geyer wird man die Argumente, die für eine Legalisierung sprechen, von den folgenden RednerInnen hören können: Jessica Zinn (Piratenpartei, Mitglied der BVV Friedrichshain-Kreuzberg), Katharina Walter (Hanftag München), Carsten Labudda (Die Linke, BAG Drogenpolitik), Paula P'Cay (Humanistische Friedenspartei i.G.) und Emanuel Kotzian (Herausgeber Hanf Journal, CSCistOK).
Der erste Zwischenstopp um 15 Uhr will daran erinnern, dass PatientInnen immer noch nur in Ausnahmefällen Hanf nutzen dürfen. Gefordert wird eine unbürokratische und kostenfreie Abgabe von Cannabismedizin für alle, die sie benötigen. Zu diesem Thema werden Tibor Harrach (Bündnis 90/Die Grünen, LAG Drogenpolitik Berlin) und Maximilian Plenert (Schildower Kreis) sprechen.
Zwischenkundgebung vor dem Berliner Dom beim Lustgarten
Die zweite Zwischenkundgebung um 16 Uhr ist den Kollateralschäden der Prohibition gewidmet. Die schlimmste Nebenwirkung des Freizeitkonsums von Haschisch und Marihuana ist die Strafverfolgung. Das Hanfverbot zu beenden, würde nebenbei Milliarden in die öffentlichen Kassen spülen. Die Forderung lautet: Legalisierung jetzt! Die Schäden für die Gesellschaft im Ganzen wie für einzelne betroffene Personen, die die Prohibition verursacht und welche Vorteile eine Legalisierung von psychotrop wirkenden Hanfprodukten hätte, erläutern auf sachkundige Art und Weise Mariana Pinzón-Becht (Bündnis 90/ Die Grünen, Sprecherin des bundesweiten Arbeitskreis Säkulare Grüne) und Jost Leßmann (Grüne Hilfe Netzwerk e.V.).
Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor
Die Dinafem-Bühne ist das weithin sicht- und hörbare Zentrum der großen Abschlusskundgebung der Hanfparade 2015. Hier präsentieren in der Zeit von 17 bis 22 Uhr hochrangige Politiker und Szenevertreter ihre Vorstellungen einer risikominimierenden Cannabispolitik oder berichten von den neuesten Entwicklungen in Sachen Nutzhanf. Aufgelockert wird das Programm durch Liveauftritte internationaler Künstler von HipHop bis Rock, die ebenfalls viel zu sagen haben und weitestgehend auf Gage verzichten.
Nach dem Auftritt der Ohrbooten (Gyp-Hop) werden ab 18 Uhr zwei erfahrene Politiker zu Wort kommen: Frank Tempel (Die Linke, MdB, suchtpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion) und Thomas Isenberg (SPD, MdA, Sprecher für Gesundheit der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus). Danach werden Klänge von Kat Baloun Blues Power (Blues Rock) für Stimmung sorgen und gegen 19:15 Uhr wird Monika Herrmann (Bündnis 90/ Die Grünen, Bürgermeisterin Friedrichshain-Kreuzberg, Initiatorin Modellprojekt Coffeeshop) eine Stellungnahme zum Antrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg zur Eröffnung von Coffeeshops zur legalen Abgabe von Cannabis im Bezirk abgeben. Danach wird eine Vertreterin oder ein Vertreter des Selbsthilfenetzwerks Cannabis Medizin (SCM) zu Wort kommen. Die PatientInnen konnten sich bis dato noch nicht auf eine Sprecherin oder einen Sprecher einigen.
Gegen 19:40 wird es dann satirisch. Özgur Cebe (Comedian) wird seine Ansichten zur Drogenpolitik mit viel Witz und Spaß vortragen und danach wird Damian Davis (HipHop) für Stimmung sorgen. Die letzte Rednerrunde ab 20:50 ist den Gästen aus dem Auslad vorbehalten. Joep Oomen (Belgien, ENCOD) wird über die Bedeutung von Nichtregierungsorganisationen im Rahmen der internationalen Drogenpolitik sprechen und Hans Cousto (Schweiz, Musikwissenschaftler und Drogenforscher) wird erklären, weshalb die Psychonautik als Weltkulturerbe von der UNESCO geschützt werden sollte. Zum Ausklang werden dann Mono & Nikitaman mit Anarcho Pop aufspielen.
Ein offenes Mikrofon für alle
Last but not least: Zusätzlich zu den Redner/innen auf dem Paradewagen des Hanfparade-Teams und auf der Hauptbühne wird es auch dieses Jahr eine Extrabühne als „Speakers' Corner“ und „Open Mic“ geben – nicht zu übersehen: Es ist wieder der Hanfparade-Truck am Ende der Hanfmeile, welcher dort nach dem Umzug Stellung beziehen wird.