Präsenzen der Hanfparade
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- Veröffentlicht: Freitag, 16. Juni 2017 23:14
4:20 Patienten Smoke-in im Görlitzer Park
Das neue Gesetz zu Cannabis als Medizin ist in Kraft getreten. Die Akzeptanz für Cannabis als Medizin ist aber bei Krankenkassen, Ärzten und insgesamt aber noch nicht gegeben. Deswegen hat die DHV-Ortsgruppe Berlin am Donnerstag, 20. April 2017, eine Versammlung im Görlitzer Park zu 4:20 durchgeführt. Unter dem Motto „Patienten fordern Akzeptanz statt Null-Toleranz“ wollten sie auch auf die noch nicht abgeschaffte Null-Toleranz-Zone im Görlizer Park aufmerksam machen.
Cannabispatienten haben ein Recht auf ein normales Leben in unserer Gesellschaft. Lieferengpässe und Mondpreise von bis zu 30 Euro pro Gramm sind nicht akzeptabel!
Daher trafen sich viele Menschen mit Rezept oder Ausnahmegenehmigung zur Verwendung von Cannabis als Medikament am 20. April 2017 im Görlitzer Park um ihre Rechte wahrzunehmen und damit für die Wahrung und gesellschaftliche Achtung dieser Rechte zu demonstrieren. Auch Menschen ohne Rezept oder Ausnahmegenehmigung für Cannabis waren natürlich herzlich eingeladen, mit dabei zu sein und ihre Solidarität zu zeigen. Die Veranstaltung war polizeilich gemeldet und völlig legal. Die Polizei beobachtete die Veranstaltung, verhielt sich freundlich gegenüber dem Anmelder und es kam zu keinen Vorkommnissen wie Personen- und Taschenkontrollen, Festnahmen oder Verhaftungen.
Gemeinsam haben der Hanfverband, das Hanf Museum und die Hanfparade einen Infostand aufgebaut, von dem aus auch die Reden gehalten wurden
GMM in Berlin am 6. Mai 2017
Der GMM in Berlin wurde vom Cannabis Social Club Berlin organisiert. Die Demonstration startete beim gegenüber der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in der Oranienstraße 106 liegenden Waldeckpark.
Auf der Startkundgebung – moderiert von Hans Cousto von der Hanfparade – sprachen folgende Personen:
- Daniela Kreher, Theologin und Pfarrerin. Sie lebte einige Jahre in El Salvador und erlebte dort hautnah die brutalen Auswirkungen des Krieges gegen die Drogen. Sie wird von der Situation dort berichten.
- Michael Knodt, freier Journalist. Er war lange Zeit Chefredakteur des Hanf Journals und Moderator von Exzessiv.TV.
- Tibor Harrach, Pharmazeut er darf als Apotheker Hanfblüten an Patienten verkaufen. Er setzt sich dafür ein, dass dies auch weitere Leute dürfen, so zum Beispiel Fachverkäufer in Drogenfachgeschäften. Tibor kandidiert zur Bundestagswahl im Herbst auf der Liste der Grünen.
- Rolf „Rollo“ Ebbinghaus, Kurator des Hanf Museums in Berlin. Er hat die Entwicklung der Legalisierungsbewegung und insbesondere der Hanfparade seit Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht nur miterlebt, sondern auch tatkräftig mitgestaltet.
- Niklas Schrader ist Mitglied des Abgeordnetenhaus von Berlin seit dessen Wahl am 18. September 2016. Er ist Mitglied des Fraktionsvorstands der Linken und ist Sprecher für die Fraktion zu den Themenfeldern Datenschutz, Verfassungsschutz und Drogenpolitik.
- Emanuel Kotzian ist Herausgeber des Hanf Journals. Im Herbst 2014 startete Emanuel Kotzian mit Gleichgesinnten die Kampagne „Cannabis Social Club ist OK!“ CSCistOK!.
- Torsten Dietrich, Anmelder und Versammlungsleiter des GMM in Berlin. Er ist Vorsitzender des Vereins Cannabis Social Club Berlin.
Direkt neben den Wagen, von dem aus die Reden gehalten wurden, gab es zwei Infostände – einen vom Deutschen Hanfverband und einen, der gemeinsam vom Hanf Museum und der Hanfparade aufgebaut und betreut wurde.
Auf der Zwischenkundgebung gegen 15:30 Uhr auf der Skalitzer Straße beim Görlitzer Park konnte man dann die Argumente für eine Legalisierung von zwei weiteren Rednern hören:
- Werner Graf ist Landesvorsitzender der Grünen in Berlin. Seine Argumente hat er auch schon letztes Jahr auf dem GMM vorgetragen – das Scheitern der Drogenpolitik am Beispiel der Null-Toleranz-Zone beim Görlitzer Park. Der neue Senat zeigt Einsicht und will die Null-Toleranz-Zone abschaffen. „Die polizeiliche Jagd auf Drogen ist nicht die Antwort, sondern das Problem!“
- Hans Cousto ist Mitglied des OrgaTeams der Hanfparade und sein politisches Ziel ist es, die Psychonautik und die psychedelische Feierkultur von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe schützen zu lassen. Dazu braucht es Drogenkompetenz, Drogenmündigkeit und Drogenautonomie.
Auf der Demonstration haben mehrere Musikwagen (Lautis) mit politischen Botschaften für Unterhaltung gesorgt. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte das Zehnerfahrrad mit dem Hanfblatt hinter Gitter auf dem Anhänger.
Die Abschlusskundgebung fand in der Revaler Straße beim RAW-Gelände bei der Warschauer Brücke in Friedrichshain statt. Dort wurde bis 22:00 gefeiert und getanzt.