Wesentlicher Bestandteil der Hanfparade sind die politischen Redebeiträge von SzenevertreterInnen, JournalistInnen und PolitikerInnen. Im folgenden stellen wir die RednerInnen in alphabetischer Reihenfolge genauer vor.
- Danny Ralph Cäsar
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Der 1992 in Hamburg geborene Cannabispatient Danny Ralph Cäsar leidet unter dem Asperger-Autismus-Syndrom. Als Reaktion auf die vielen Steine, die ihm vom BfArM im Rahmen der Beantragung einer Ausnahmegenehmigung in den Weg gelegt wurden, startete er das Projekt "Mein Leben mit Cannabis". Von Betroffenen, für Betroffene informiert er seither über Konsumformen, testet Hilfsmittel (z.B. Vaporisatoren) und präsentiert hanfhaltige Gerichte.
Danny Ralph Cäsar ist außerdem seit Dezember 2015 Delegierter für die Bundesarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik bei Bündnis 90/ Die Grünen. Als solcher trieb er unter anderem die politischen Bemühungen für ein Modellprojekt zu "Medizinischen Cannabis Social Clubs in Hamburg" voran.
- Diamantis Georgopoulos
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Diamantis Georgopoulos war als Vertreiber von Hanfprodukten in Griechenland aktiv und ist seit den 90ern Aktivist für die Relegalisierung von Cannabis. Sein Weg hat ihn vom 'Corfu Cannabis Club' als Mitarbeiter des dortigen Cannabis-Museums über die "Greek Cannabis-Organisation' bis zum Sprecher auf dem "World Hemp Congress" in Slovenien geführt, zurzeit ist er Mitarbeiter im Hanfmuseum Berlin . 1998 wurde gegen den Fybromalgiepatienten in Griechenland ein Verfahren unter anderem wegen Drogenhandels in großem Stil, dem Verleiten von jugendlichen zu Drogenkonsum und allgemeiner Werbung für Drogen eingeleitet, ihm drohten bis zu 100 Jahre Haft. Er wurden jedoch ein Jahr darauf von allen Vorwürfen freigesprochen, überhaupt das erste mal das in Griechenland jemand für Verbrechen dieser Kategorien freigesprochen wurde.
- Hans Cousto
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Hans Cousto, geboren 1948, wuchs als Kind deutschsprachiger Eltern in der französischen Schweiz auf. Er studierte in Zürich an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Mathematik.
Als freischaffender Wissenschaftler beschäftigte sich Hans Cousto interdisziplinär u.a. mit mikro- und makroskopischen Schwingungsphänomenen, formulierte das kosmische Gesetz der Oktave und berechnete die harmonikalen Kammertöne der Planeten sowie für verschiedene (psychotrope) Moleküle wie THC, MDMA (Ecstasy), LSD oder Wasserstoff.
Von 1994 bis 2011 engagierte sich Hans Cousto im Rahmen von Eve & Rave e.V. Berlin für eine sachliche Drogenaufklärung und Drug-Checking. Seit 2011 setzt er diese Tätigkeit in der Freien Arbeitsgemeinschaft DrogenGenussKultur fort. Zudem veröffentlicht Hans Cousto zahlreiche Artikel und Fachbücher zur DrogenGenussKultur, Rauschkunde, Drogenmündigkeit und Drogenautonomie.
- Has Cornelissen
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Der Amsterdamer Has Cornelissen leitete fast zehn Jahre die niederländische Schwesterveranstaltung zur Hanfparade, den Legalize Street Rave Amsterdam. Nach einer Babypause ist er nun vor allem im Hintergrund aktiv. So berät Has den Verbond voor Opheffing van het Cannabisverbod (VOC) und das europäische NGO-Netzwerk ENCOD.
Bei seinen Bemühungen, die europäische Legalisierungsszene zu vernetzen, erwies sich der diplomierte Lehrer für Physik und Chemie vielfach als geschickter Mediator zwischen Drogentheoretiker und den Anforderungen praktischer Politikarbeit.
Aktuell wirbt Has Cornelissen an niederländischen Schulen und Universitäten für einen "Multidisziplinären Lehrgang über psychoaktive Mittel", der herkömmliche Drogenerziehung (die oftmals lediglich auf Abschreckung setzt) ergänzen bzw. ersetzen soll. - Steffen Geyer
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1979 in Suhl im Thüringer Wald geboren, begann Steffen Geyer 1998 in Berlin ein Studium der Rechtswissenschaften. Ab 2001 wurde er u.a. im Hanf Museum, bei der Hanfparade, dem Global Marijuana March, im Verein für Drogenpolitik und bei ENCOD drogenpolitisch aktiv. Von 2004 bis 2009 war er beim Deutschen Hanfverband in der Geschäftsführung tätig. Höhepunkte dieser Lebensphase waren eine Einladung in die Sendung Menschen bei Maischberger im Mai 2007 und das Buch Rauschzeichen – Cannabis: Alles, was man wissen muss, das im Herbst 2008 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen ist.
Um die Vernetzung der Hanfaktivisten in Deutschland zu fördern, organisierte Steffen Geyer 2012 die Cannabiskultour. Seit 2007 betreibt er das drogenpolitische Internetportal www.usualredant.de, seit 2008 den Videoblog Tagesrausch und seit 2012 die drogenpolitische Talkshow "Weiß der Geyer?". Steffen Geyer ist seit 2003 Versammlungsleiter der Hanfparade.
- Tibor Harrach
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Tibor Harrach, Jahrgang 1964, studierte in Marburg Pharmazie und arbeitet als Apotheker in Berlin. Er ist Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen und engagiert sich in der Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik in Berlin für eine sachliche Drogenaufklärung und eine auf Vernunft basierte Drogenpolitik. Tibor Harrach ist Coautor mehrere Broschüren, die von der LAG-Drogenpolitik – zum Teil in Kooperation mit dem Fachforum Drogen des Grün-Alternativen Jugendbündnisses (GAJB) – konzipiert wurden.
Ab 1995 war Tibor Harrach im Verein Eve & Rave aktiv und wurde mehrfach in dessen Vorstand gewählt. Er gehört zu den Gründern des Sonics Cybertribe-Netzwerk und ist seit 2008 in der Drugchecking-Initiative Berlin-Brandenburg. Im Rahmen dieser Tätigkeit organisierte er 2008 die Fachtagung Drugchecking sowie das Drugchecking-Symposium Berlin im Mai 2011. Zudem ist Tibor Harrach Coautor des Alternativen Sucht- und Drogenberichts.
- Anette Hofmann
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Suchttherapeutin
- Jan Wilhelm Ingensiep
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Aktivist, Sozialdemokraten für die Legalisierung
- Michael Kleim
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Michael Kleim ist ein aus Gera stammender Theologe und fordert schon seit 1989 ein Ende der Prohibitionspolitik. Er ist nicht nur im diesjährigen alternativen Drogenbericht mit 2 Artikeln vertreten sondern trat als Referent zum Thema Cannabis-Social-Clubs auf und schrieb für den Tagesspiegel. Er fordert:
Drogengebrauch sollte gesellschaftlich auf kultureller Ebene wahrgenommen und gesteuert werden.
- Michael Knodt
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Michael Knodt wurde in Hessen geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Er studierte zunächst Geschichte und Journalistik, absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Zimmermann und reist seit dieser Zeit regelmäßig in Hanfanbau-Länder wie Jamaika oder Marokko. Seit 2004 arbeitet er als freier Mitarbeiter für deutschsprachige Hanf-Zeitschriften und leitete die Redaktion des Hanf Journals als Chefredakteur von 2005 bis 2013. Zur Zeit schreibt der zweifache Vater für das Vice-Magazin, den Nachtschatten-Verlag, Sensi-Seed, Leafly sowie zahlreiche deutsch- und englischsprachige Publikationen. Michael Knodt war zudem langjähriger Kopf und Moderator einer der beliebtesten deutschen Sendung zum Thema Hanf und dessen Verbot, Exzessiv TV
- Maja Kohek
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Maja Kohek ist eine slovenische Aktivistin, die vor allem im Bereich der medizinischen Nutzung und des Genusskonsums von Psychedelica forscht. Das Steckenpferd der Anthropologin sind indigene Drogen, deren Rolle in der heutigen Gesellschaft und ihr medizinisches Potenzial. Aktuell arbeitet sie beim International Center for Ethnobotanical Education, Research and Service in Barcelona (Spanien).
Das Mitglied im Vorstand des europäischen NGO-Netzwerks ENCOD konzentriert ihre Legalisierungsaktivitäten auf die Balkanstaaten. So ist sie z.B. bei Onej in Slovenien aktiv. Maja Kohek veröffentlicht Artikel zur Drogenpolitik der Region und organisiert Konferenzen zum medizinischen Nutzen von Cannabis. Im vergangenen Jahr sprach sie erstmals auf dem
UNOCD-Treffen in Wien (Österreich). - Klaus Lederer
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Die Linke, MdA, Landesvorsitzender Berlin
- Piotr Markiełaŭ
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Aktivist Weißrussland
- Boris Moshkovits
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Cannabisentrepreneur, Co-Initiator D.DAY Network
- Anja O.
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Aktivistin, Chile
- Mariana Pinzón Becht
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Mariana Pinzón Becht, geboren 1982 in Panama, ist in Mexiko aufgewachsen. Sie studierte an der Uni Heidelberg Religionswissenschaft, Philosophie und Politikwissenschaft und war stark in der Studi-Vertretung aktiv. Sie engagiert sich für die Trennung von Staat und Kirchen, für die Legalisierung von Cannabis und für die Rechte von Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender.
Mariana Pinzón Becht ist Sprecherin des Bundesweiten Arbeitskreis Säkulare Grüne und war zuvor AK Säkulare Grüne Baden-Württemberg und war zuvor Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Internationales. Zudem war sie Aktivistin bei der Heidelberger Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbands und bei der LAG QueerGrün. Sie hat in der vergangenen Legislaturperiode das Wahlkreisbüro des Abgeordneten Manfred Kern (kulturpolitischer Sprecher der Grünen) in Schwetzingen geleitet. Derzeit betreut sie ehrenamtlich bundesweit die Ortsgruppen des Deutschen Hanfverbands.
- Nadja Reigl
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PIRATEN, Mitglied im Rat der Stadt Dortmund
- Marijn Roersch van der Hoogte
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Nutzhanfverarbeiter, Hanffaser Uckermark, H.E.M.P.
- Frank Tempel
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Geboren 1969 in Belzig (Brandenburg), absolvierte Frank Tempel eine Berufsausbildung zum Landmaschinenschlosser. 1993 wechselte er in den Polizeidienst in Thüringen. Von 1995 bis 2002 war Frank Tempel zudem in der Gewerkschaft der Polizei (GdP) aktiv, darunter zwei Jahre als Landesvorstand der Jungen Gruppe.
2009 zog er für die Linkspartei in den Deutschen Bundestag ein. Dort ist er Mitglied des Innenausschusses sowie stellvertretendes Mitglied im Sportausschuss.
Seit 2010 ist er als drogenpolitischer Sprecher der Linksfraktion bemüht, präventive Ansätze auszubauen und titt für eine Entkriminalisierung von Drogenkonsumenten ein. Seine Tätigkeit als Kriminalbeamter habe ihm gezeigt, dass das Verbot der Gesellschaft schadet und Strafverfolgung die kriminelle Szene nur stärker mache. Sein Fazit:Der Staat hat über teilweise sehr gefährliche Substanzen komplett seine Hoheit aufgegeben, ...was für den Konsumenten extrem risikoreich ist.
- Oliver Waack
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PIRATEN, Kandidat Landtagswahl Berlin, Patient
- Daniel Wesener
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Bündnis 90/ Die Grünen, Spitzenkandidat Abgeordnetenhauswahl
- Ingrid Wunn
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Die Linke, Hanfinitiative Frankfurt/Main, MS-Patientin
- Georg Wurth
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Lobbyist, Deutscher Hanf Verband
- Jessica Zinn
PIRATEN, Mitglied der BVV Friedrichshain-Kreuzberg, Vorstand PIRATEN Berlin
Stand 07.08.2016